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Lena's  P.o.V

Ich schlage meine Augen auf und könnte sofort einen Marathon laufen, was sehr ungewöhnlich für mich am Morgen ist.
Ich habe in der Nacht schlecht geschlafen, aber gegen die frühen Morgenstunden träumte ich durchgehend von einer bestimmten Melodie, die ich davor noch nie hörte.

Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und stehe auf. Leise laufe ich die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.

Ohne auf die Uhrzeit zu achten setze ich mich an den Flügel und lasse die Finger über die Tasten gleiten.

Dann beginne ich die Melodie zu spielen.
Ich spiele sie immer und immer wieder und halte dabei meine Augen geschlossen.

Schnell schreibe ich sie in meinem Notenbuch auf und spiele sie abermals.
Ich bekomme eine Idee für den Text und beginne sanft zu singen.

Come on skinny love just last the year,
Pour a little salt we were never here,
My my my, my my my, my-my my-my...
Staring at the sink of blood and crushed veneer.

Zufrieden lasse ich meine Hände in den Schoß sinken und sehe aus dem großen Wohnzimmerfenster in den Garten.

Entschlossen klappe ich mein Notenbuch wieder auf und schreibe den Text der Strophe dazu.

"Guten Morgen, mein Schatz",Meine Mum kommt die Treppe hinunter und drückt mir einen Kuss auf die Stirn,"Oh, habe ich dich gestört? Ein Wunder, dass du überhaupt wach bist. Es ist neun Uhr", lacht sie.

"Nein Mum, ich bin gerade fertig geworden. Und ich hatte die ganze Zeit so eine Melodie im Kopf, deswegen bin ich schon hier", antworte ich und runzle dann meine Stirn,"Wohin gehst du?"

"Auf den Markt. Magst du mir vorher die Melodie zeigen?", fragt sie und massiert mir kurz meinen Nacken.

Das macht sie öfters und ich liebe es.
Es entspannt mich augenblicklich und hat eine beruhigende Wirkung auf mich.

"Klar. Ich hab sogar schon eine erste Strophe", lächle ich.

Mum setzt sich stolz lächelnd aufs Sofa.

Erneut spiele ich die Melodie und singe.

Als ich fertig bin, hebe ich unsicher meinen Blick zu meiner Mutter. Ihr Lächeln ist noch breiter als vorhin und sie schweigt.

"Mum?", frage ich und beiße auf meine Unterlippe.

"Entschuldige, es war wunderschön! Ich habe mich nur gerade an so viele schöne Dinge von früher erinnert.. Ich muss jetzt wirklich los. Machst du währenddessen Frühstück?" Meine Mutter steht auf und streicht sich ihre Jeans glatt.

Ich nicke und sie schenkt mir noch ein warmes Lächeln, ehe sie verschwindet.

Summend gehe ich in die Küche und beschließe Pancakes zu machen.

Als ich gerade den Teig fertig habe, schlingen sich plötzlich zwei Arme von hinten um mich und ein Lächeln wandert auf mein Gesicht, als ich seinen Geruch erkenne.

"Mhm, Pancakes?", fragt Harry leise in mein Ohr.

"Ja, du kannst dich schonmal setzen, die Ersten sind gleich fertig", fordere ich ihn auf.

Er sollte mir nicht zu nahe kommen, sonst bekomme ich es nicht hin, meine Gefühle für ihn zu unterdrücken.

Harry löst seine Arme von mir und stellt sich neben mich.

"Nö, ich helfe dir lieber." Er grinst.

"Oh Gott", lache ich, "Nun gut, dann tu schonmal eine Kelle rein. Ich wecke meinen Vater und meine Geschwister."

Love At Second Sight Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt