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Lena's P.o.V.

Müde strecke ich mich, drehe mich einmal und verstecke wieder meine Nase in den Kissen, die so wunderbar nach Niall riechen.
Nach kurzer Zeit schlage ich meine Augen langsam auf und sehe mich um. Niall ist nicht hier.
Ich richte mich auf und tippe auf den Homebutton seines Handys, dass auf dem Nachttisch liegt.
Es zeigt an, dass es acht Uhr morgens ist.
So früh bin ich fast noch nie von alleine aufgewacht, aber wahrscheinlich ist es, weil ich gestern schon ab neun Uhr schlief. Harry und der Jetleg brachten mich beinahe um.

Harry.

Es bildet sich ein Kloß in meinem Hals.

Vielleicht habe ich gestern überreagiert?
Vielleicht hätte ich Harry erklären sollen, wieso er mich anlog, denn bestimmt gibt es dafür einen triftigen Grund.

Anderseits hat er mich verletzt.
Er hat mich eben angelogen und das riss mein Vertrauen zu ihm ein.

Aber vielleicht war es mein Fehler.

Ich habe ihm direkt vertraut, dabei war ich noch nicht stark genug verletzt zu werden.

Mühsam rappel ich mich hoch und sehe an mir runter. Ich trage immernoch den Pulli von gestern, dazu aber Niall's hellgraue Jogginghose, die mir zu groß ist. An meinen Hüften hängt sie locker und das Bündchen am Fußgelenk verhindert, dass ich auf den Saum latsche. Ich fahre mir durch die Haare und binde sie mir schließlich mit dem Haargummi von meinem Handgelenk zu einem Dutt.

Leise schleiche ich aus der Tür, ich will niemanden wecken.
Auf Zehenspitzen laufe ich rüber in die Küche, ich habe unheimlich Durst.
Dort angekommen kippe ich mir ein Glas Orangensaft runter und drehe mich um, um in mein Zimmer zu laufen.
Ich laufe leise den Flur entlang, als ich plötzlich höre, wie sich eine Zimmertür öffnet. Vorsichtig hebe ich einen Blick und sehe direkt in zwei grüne Augen, die mich traurig ansehen.

Harry.

Seine Augen scheinen matt, nicht so strahlend wie sonst.
Er öffnet seinen Mund.

Hastig drücke ich die Türklinke zu meinem Zimmer runter.

Ich kann noch nicht mit ihm reden.
Denn es ist eine 50/50 Chance.
Entweder bricht er mir mein Herz mit seinen Worten vollkommen oder er erklärt mir, was auch immer zwischen Kendall Jenner und ihm ist und wir finden gemeinsam einen Weg für die Zukunft.
Doch ich bin noch nicht bereit, falls die erste Option eintrifft.

"Lena", höre ich Harry leise sagen, aber ich betrete schon mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir.

Ich laufe auf mein Bett zu und schmeiße mich rein.

Es könnte alles so schön sein, es könnte so schön weitergehen, wie am Wochenende, wenn Kendall nicht wäre.
Wieso hat Harry mir nicht von ihr erzählt? Wieso hat er mir nicht einfach gesagt, dass er Kendall datet?
Wieso hat er mich so nahe an ihn gelassen?

Fragen über Fragen, doch ich finde keine Antwort, denn die Antwort liegt bei Harry.

"Lena?" Es klopft vorsichtig an der Tür und ich fahre hoch.

Louis' Kopf erscheint in der Tür.
Wortlos sieht er mich an, so als würde er auf ein Zeichen von mir warten, dass er komplett in mein Zimmer rein darf.
Ich muss leise lachen, wie er da steht ist zu süß.
Da heben sich auch Louis' Mundwinkel und schon kommt er auf mich zugestürmt. Er springt in mein Bett und drückt mich ganz feste, seine Beine umschlingen meinen Körper.
Ich muss noch mehr lachen.

"Ich hab dich so vermisst", sagt er aufgeregt und drückt mir einen Kuss auf die Wange.

"Ih, Louis!", mache ich einen Spaß und erwidere seine feste Umarmung.

Love At Second Sight Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt