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Lena's  P.o.V.

Es ist elf Uhr morgens und ich wurde durch Gezwitscher von Vögeln geweckt.

Weil es gestern Nacht so stickig im Zimmer war, hatte ich ein Fenster aufgemacht.

Ich gähne und setze mich im großen Bett auf. Diesmal bei Tageslicht sehe ich mir mein Zimmer für die kommende Woche an.

Es ist ein großes Zimmer mit einem kleinen Balkon. Ich könnte von diesem Balkon locker zu Niall's rüber klettern - oder einfach die Tür nehmen.
Die Balkontür ist genau gegenüber von der Zimmertür und mein Bett steht dazwischen. Es ist ein weißes, verschnörkeltes Metallbett und das Kopfteil steht an der grauen Zimmerwand. 
Neben der Zimmertür steht noch ein großes, dunkelgraues Schlafsofa und gegenüber von meinem Bett ist ein riesiger Schrank.
Links vom Schrank ist ein Spiegel und rechts noch eine Tür, die ins Badezimmer führt.
Außerdem sind Dielen auf dem Boden und ein Kronleuchter an der Decke.
Es ist ein sehr schlichtes, aber dennoch schönes Zimmer.

Und herzlicher eingerichtet, als ein Hotelzimmer.

Trotzdem möchte ich nach wie vor in ein Hotel.

Ich habe Angst, dass wenn die Tour gerade halb rum ist, wir einfach zu oft aufeinander saßen und uns nicht mehr sehen können. Das bedeutet natürlich so wenig Zeit wie möglich miteinander zu verbringen. Noch sind die Jungs entspannt und nett, doch garantiert haben sie Star-Allüren.

Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und tapse in das Badezimmer.

Ich werfe einen Blick in den Spiegel.
Meine langen braunen Haaren hängen wirr hinunter und meine Augenränder reichen bis zum Mond.

Ich ziehe mein Schlafshirt und meine Unterhose aus und steige in die Dusche.
Das warme Wasser prickelt und ich lasse meine Gedanken schweifen.

In Köln ist es gerade zehn Uhr morgens.
Hier, in London, sind es elf Uhr und um liebsten würde ich wieder zurück ins Bett und noch eine Stunde schlafen.

Mum und Dad schlafen garantiert auch noch. Sie sind genauso Langschläfer wie ich.

Ich muss lächeln.

Amelie ist mit ihrer besten Freundin und deren Eltern nach Italien gefahren. Sie frühstücken gerade bestimmt.

Ich stelle das Wasser ab und steige aus der Dusche.
Meine Haare föhne ich und mit einem Handtuch um meinen Körper gehe ich in mein Zimmer zurück.

Aus meinem Koffer ziehe ich frische Wäsche, eine schwarze Skinny Jeans und ein weißes Top.
Ich muss gleich einen der Jungs nach einem Hemd fragen, beschließe ich, da ich unbedingt ein Oversize Hemd will, aber nirgendwo eins finde.

Bisher krallte ich mir eins von meinem Bruder, doch dieses Mal habe ich es vergessen.

Ich binde mir einen hohen Zopf und packe meine Gitarre aus, mit welcher ich mich auf einen Stuhl vors Fenster setze.

Leicht zupfe ich die Seiten und sehe hinaus.

Das Apartment der Jungs ist im 4.Stock, weswegen ich ganz gut die Menschen auf der Straße erkennen kann.

Ich seufze und konzentriere mich wieder auf meine Gitarre.

Dann beginne ich die Melodie von meinem Lied zu spielen, was ich an dem Samstag vor Jason's Party noch Clara vorspielte.
In den letzten Wochen habe ich einfach keine Zeit dafür gefunden, es zu Ende zu stellen.

Ich fange an zu singen.

I will not make the same mistakes that you did
I will not let myself
Cause my heart so much misery
I will not break the way you did,
You fell so hard
I've learned the hard way
To never let it get that far

Love At Second Sight Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt