36. Kapitel

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„Bitch, I said what I said
I'd rather be famous instead (walk on by)
I let all that get to my head
I don't care, I paint the town red (walk on by)

Mm, she the devil
She a bad lil' bitch, she a rebel (walk on by)
She put her foot to the pedal
It'll take a whole lot for me to settle"


Paint The Town Red - Doja Cat



Schlecht gelaunt hatte Law sich auf den Weg zu Missy gemacht. Er musste noch mit ihr abklären, ob sie das Ferienhaus brauchte, und ihren Bruder anschwärzen wollte er auch noch.
Und wenn er ihm über den Weg laufen sollte, würde er ihn sich selber krallen.
Kurz betätigte Law die Glocke, die vor der Haustür hing, und Sekunden später wurde er von einem Angestellten ins Haus gelassen. Ungeduldig trat er ein und der Angestellte hinter ihm war in der nächsten Sekunde wieder verschwunden. Der Schwarzhaarige fragte sich, wie diese Leute so schnell sein konnten. Es war als ob sie plötzlich da waren und dann plötzlich weg, so als würden sie sich in Luft auflösen.Im großen Empfangsflur wartete er kurz, dass Missy über ihm auf der Galerie erschien und herunterkam, denn er hatte keine Lust, großartig Zeit zu verschwenden, und außerdem wollte er noch was essen, bevor er arbeiten musste.

Von oben hörte er eine Tür öffnen und schließen, dann Schritte, und als Law nochmal aufsah, erkannte er, wie Jay gedankenversunken die Treppe heruntergelaufen kam. Der Blonde schien ihn nicht bemerkt zu haben. Erst als er unten ankam sah er auf und ein amüsiertes Grinsen stahl sich auf sein penetrantes Gesicht. „Ha, Schwager!" rief er erfreut aus und klatschte in die Hände, dann kam er Law näher.
Irgendwie hatte der Schwarzhaarige eher auf so einen Moment gehofft, einen Moment, in dem er den Blonden alleine erwischte.
„Schön dich zu sehen", sagte Jay noch, dann blieb er vor ihm stehen. Seine Miene war unbeeindruckt, er machte sich nicht viel aus dem Schwarzhaarigen. Law konnte ihm nichts anhaben, ohne etwas zu riskieren. Er war unantastbar. „Die Freude ist ganz meinerseits" bekam er nur trocken zurück.
Der Schwarzhaarige hatte ihn genau beobachtet als er auf ihn zukam. Jede Bewegung, die Jay auf ihn zugetan hatte, hatte er erfasst. Und als er bei ihm war, hatte er einen Moment gewartet und ihn dann unsanft gepackt.

Noch bevor der Blonde realisieren konnte, wie ihm geschah, hatte er sich mit dem Gesicht voran in einem Bilderrahmen hinter Law wiedergefunden. Kleine Glasscherben rieselten in seinen schwarzen Hemdausschnitt und auf den Boden.
Ein unangenehmer, brennender Schmerz hatte sich gleich an seiner Stirn bemerkbar gemacht.
Davon abgesehen, dass er eine gewisse Körperkraft hinter sich vernahm, die ihn weiterhin in die Wand des Hauses drückte und seinen Arm schmerzhaft verdreht hinter ihm auf dem Rücken hielt. Law schätzte es im Moment sehr, dass Cora ihn schon früh zum Sport genötigt hatte.
„Du bist gewalttätig" presste der Blonde immer noch belustigt aus seinen Zähnen hervor, während ihm Blut aus der Platzwunde an der Augenbraue rann. „Ich bin noch viel mehr als das", knurrte Law hinter ihm beunruhigend ruhig. „Das wirst du bereuen", murmelte Jay drohend. „Sag, wie viel ist die kleine Schlampe dir wert?" fragte er, spielte auf Kiara an und versuchte unbemerkt das Handy aus seiner Hosentasche zu fischen. Doch soweit kam er gar nicht. Noch bevor er es erreichen konnte, überzog der Schwarzhaarige seine verdrehte Schulter noch ein Stück zur Seite, während er die Schulter mit der anderen Hand nach vorn drückte Jay durchfuhr ein Ruck und ein gleißender Schmerz war in seiner Schulter spürbar. Er vernahm ein ekliges Knacken in seinem Gelenk. Ein Schmerzensschrei später ließ Law ihn wortlos zu Boden sacken, nahm sein Handy, das der Blonde versucht hatte aus seiner eigenen Tasche zu ziehen, warf es auf den Boden und trat kräftig drauf. Sofort war der Bildschirm eingedrückt und zersplittert, der Rahmen irreparabel verbogen.
Dabei bemerkte Law noch, dass aus der gleichen Hosentasche ein kleines Tütchen mit weißem Pulver blitze. Das kam ihm ja gelegen.
War das Glück heute etwa auf seiner Seite?
Schmerzverzehrt und ziemlich wütend sah der auf dem Boden liegende Jay ihn an. „Bastard" zischte er und Laws Mund formte ein schiefes, kleines Grinsen. „Das nächste Mal" sprach er leise bedrohlich, dann lehnte er sich ein wenig zu ihm herunter. „Breche ich dir die Beine".
Jay starrte ihn an und eine Wutader bildete sich auf seiner Stirn.

Can't fight the moonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt