37. Kapitel

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„Er kennt mich und er weiß, ich mag es
Wenn er sagt, dass er immer für mich da ist
Bei Nacht flüstert er mein'n Namen
Habibti, du kannst mir alles sagen
Auch wenn du lügst, hoffe ich doch, dass es wahr ist
All die Nächte, in den'n ich wieder nur da sitz'
Das Gefühl, wenn du wieder mal nicht da bist
In mei'm Kopf, ja, nur du und sonst gar nichts"


4 LIFE - Noel



„Was ist das für ein Ort?", fragte Kiara neugierig, als sie im Dunkel vor Missys Ferienhaus stand und es neugierig musterte. Das einzige Licht waren die Laternen, die am Haus angebracht waren. Somit erkannte sie auch nicht so viel.
„Das wird dir nicht gefallen", erwiderte Law und war abgeneigt von der Idee, schon wieder über die reiche Blondine zu reden. Bepo hatte er dabei aus dem Auto gelassen und ebenso neugierig wie die Blauhaarige sah er sich neben dem Schwarzhaarigen um.
Kiara erwiderte nichts, sie konnte sich denken, worauf das Thema hinauslief, und entschied sich, keine Fragen mehr diesbezüglich zu stellen.

Sie ging zusammen mit Law nach drinnen, wo Kiara sich erstmal entspannt umsah. Sie fand die feminine Einrichtung recht hübsch und musste zugeben – Missy schien einen guten Geschmack zu haben. Das war aber auch vermutlich das einzige Nette, das Kiara für sie übrig hatte, und selbst das war ihr unangenehm. „Und hier habt ihr Pläne geschmiedet?", fragte die Blauhaarige dann doch, aber sie klang nicht wieder so vorwurfsvoll wie vorher, sondern eher neugierig. „Mhm", erwiderte Law, nur blieb neben ihr stehen.
Wenn er nur wüsste, was Missy vorhatte. Es bereitete ihm immer noch ein unbehagenes Gefühl von Kontrollverlust, dass er keine Ahnung hatte, wie der Plan war. Andererseits schätze er, dass Missy darüber nachgedacht hatte, welche Konsequenzen ihre gemeinsame Rache haben könnte.
Er würde es Kiara sofort erzählen, um zu verhindern, dass sie jemals wieder Zweifel hatte.
„Schön" gähnte Kiara schließlich. „Lass uns hochgehen. Morgen ist noch genug Zeit zum Neugierden." stupste Law sie dann in Richtung der Treppe, die nach oben zu seinem Zimmer führte. Bepo war vorraus getigert und wartete auf dem Gang auf die beiden. Vorher war er selbst umhergelaufen und hatte alles ausgiebig beschnüffelt.
„Was ist da am Ende des Ganges?", fragte Kiara kurz, bevor sie in das Reich des Schwarzhaarigen eintrat. „Missys Zimmer", antwortete er nur knapp und stellte seinen Rucksack auf dem grauen Sofa ab. Die Blauhaarige nickte nur kurz und tat es ihm gleich.

Wenige Minuten später hatte sie sich schon umgezogen und bettfertig gemacht. Law folgte ihr ein wenig später, nachdem er nochmal kontrolliert hatte, dass im Erdgeschoss auch alle Türen, die nach drinnen führten, verschlossen waren. So ganz alleine in so einem großen Haus in einer fremden Stadt war ihm dann auch nicht unbedingt geheuer. Da konnte es zumindest nicht schaden, zu wissen, dass alles verschlossen war.
Dann hatte er sich zu Kiara gelegt, die schon beinahe eingeschlafen war.
Ganz nah hatte sie sich an ihn gekuschelt, nur für den Fall, dass ihn ihr jemand wieder wegnehmen wollte. „Ich bin so froh, dass ich dich wieder habe", hatte sie dabei gemurmelt und ließ den Schwarzhaarigen erneut sprachlos zurück. Er fand es immer noch erstaunlich, wie viel Liebe sie für ihn übrig hatte, nachdem er wochelang quasi an ihrer Schikane irgendwie beteiligt war. Vermutlich würde er ein halbes Leben lang damit verbringen, sich dafür zu entschuldigen, und die andere Hälfte damit, das Wiedergut zu machen. Wobei er sich nicht sicher war, ob man das überhaupt verzeihen konnte, falls sie ihm das jemals verzeihen konnte.
Ob sie darüber nachgedacht hatte?
Die Gedanken daran schob er vorerst zur Seite. Er musste sie irgendwie danach fragen, ohne dass es zu offensichtlich war.

„Ich lasse dich auch nie wieder alleine", hatte er gegen ihren Kopf zurückgeflüstert, der sich in seiner Halsbeuge befand. Es war ein Versprechen, das er ihr in dieser Nacht gab. Dazu ließ er eine Hand nach oben gleiten und legte sie auf ihrem Hinterkopf ab, als gäbe es etwas, wovor er sie beschützen musste. Bevor die Blauhaarige tatsächlich einschlief, sah sie noch einmal zu ihm auf. „Ist noch etwas?", fragte der Schwarzhaarige leise. In der Dunkelheit konnte sie durch das schwache Laternenlicht von draußen nur grob seine Gesichtszüge ausmachen. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Liebevoll hatte sie ihre Hand an seine Wange gelegt und ihn dann geküsst, dann hatte sie sich wieder hingelegt.
Mit einem zufriedenen Lächeln hatte Law kurz noch wachgelegen.
Bevor er einschlafen konnte, hatte Bepo sich noch mit zu ihm auf die Seite gelegt.
Für gewöhnlich ließ er seine weiße Fellnase nie mit in seinem Bett schlafen, doch auch für Bepo waren die letzten Tage und das viele Alleinsein anstrengend gewesen.
Law war nicht nur ein miserabler Partner, er war noch ein furchtbarer Freund für Bepo.

Can't fight the moonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt