10. Kapitel

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Not really sure how to feel about it
Something in the way you move
Makes me feel like I can't live without you
It takes me all the way
I want you to stay"


Stay – Rihanna, Mikky Ekko


Es war weit nach Mitternacht und schon in den frühen Morgenstunden als Kiara, Law, Shachi und Penguin die Lounge verließen. Dabei waren sie weit nicht die Letzten, die gegangen waren. An einer anderen Bahnhaltestelle, eine, die vor der von Kiara gesehenen lag, trennten sich Shachi und Penguin von den anderen beiden. Die beiden mussten in die entgegengesetzte Richtung während Kiara und Law wieder Richtung Universität mussten. Zum Glück der Blauhaarigen fuhr so gut wie immer eine Bahn, die sie nach Hause bringen konnte.
Kurz sah Kiara in den Himmel – der Mond schien immer noch schön hell wie vorhin.

Zehn Minuten später kam auch schon die Bahn und die beiden stiegen ein. Auf einem zweier Sitzplatz ließen sie sich nieder.

Kiara musste leise lachen und daraufhin sah Law sie an. „Warum lachst du?", fragte er dazu noch beinah neugierig. „Ich hätte nur nicht gedacht, dass man..." sie brach lächelnd ab und schüttelte den Kopf leicht. „Der Abend war super.", grinste sie schließlich fröhlich. Sie meinte es tatsächlich so. Kiara hatte so viel Spaß in den letzten Wochen und fühlte sich, als wäre sie wirklich am Leben. Sie fühlte sich wie ausgewechselt und als hätte sie die Kraft ganze Berge zu verschieben.

Zu Hause war das anders, dort kümmerte sie sich um ihre Familie und hatte noch die Uni zu schaffen. Hier auf dem Sabaody Archipel war sie einfach nur Studentin und genoss die besten Jahre ihres Lebens.

„Es freut mich zu hören, dass es dir anständig genug war. Glaub mir, das ist viel besser als die Partys in der Uni." erwiderte nun auch der Schwarzhaarige zufrieden mit dem Abend.

Zwei Haltestellen später stieg eine Gruppe betrunkener junger Männer in die Bahn ein. Kiara beobachtete sie in der Spiegelung der Fensterscheibe und Law ignorierte die Gruppe vollends.
Bis sie sich durch unangenehmes Verhalten bei ihm bemerkbar machten. In der Bahn saßen noch mehr Leute und diese Jungs fingen an, in der Bahn fremde Fahrgäste anzusprechen, vor allem andere Frauen. Doch niemand hielt sie auf. Sie schienen betrunken und streitlustig zu sein.
Er fragte sich das bei jeder Frau, die er traf oder die er sah. Als angehender Arzt war es seine Pflicht, Leben zu retten und zu schützen.

Was war, wenn die auch Kiara ansprachen, sobald Law ausstieg?
Blitzartig schossen ihm unangenehme Bilder durch den Kopf.
Wenn er sie jetzt alleine ließ, dann sah er sich schon auf dem Weg ins Krankenhaus.
Er hörte es schon in den Ohren.
Junge Frau, 21 Jahre alt, sexuelle Gewalt, psychologischer Ausnahmezustand.
„Ich will mich nicht fragen müssen, was ich hätte tun können, um deine mögliche Vergewaltigung verhindern zu können."
Schoss es ihm wieder in den Kopf.

Der Blauhaarigen schossen ebenfalls schon diverse Situationen durch den Kopf, was alles passieren könnte. Sie malte sich bereits die schlimmsten Horrorszenarien aus. Schließlich passierte heutzutage so viel und alle schauten weg.

„Hast du Morgen irgendetwas Wichtiges vor?", fragte der Schwarzhaarige mehr beiläufig und sah zur Haltestellenanzeige, um auszumachen, wie lange sie noch brauchten. Verwundert sah Kiara kurz zu ihm. „Nein, wieso?" stellte sie die Gegenfrage. „Es wäre unverantwortlich, dich hier sitzen zu lassen, während diese Menschen hier ihr Unwesen treiben." erklärte er ruhig und betonte das Wort 'Menschen' eher abfällig, sah sie aber nicht an. „Was hat das mit Morgen zu tun?", verstand die Blauhaarige nicht ganz. Doch langsam dämmerte es ihr. „Na ja, ich kann dir einen Schlafplatz bieten und dich morgen in die Uni fahren. Das hätte den positiven Nebeneffekt, dass dir nichts passiert und ich ein ruhiges Gewissen hätte." erklärte Law erneut und hoffte auf Einsicht und Vernunft ihrerseits.

Can't fight the moonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt