Can't fight the moonlight

55. Kapitel

„Before I found this place I was feeling so blue
But then it turned me out, let it do it to you
It's not a one-night stand if it turns into two
Oh, I like it (yeah)"

HONEY (ARE YOU COMING?) - Måneskin

Eine weitere Woche später, zum Semesterferienanfang, stand Kiara in der Tiefgarage des Wohnhauses, in welchem sie und Law gemeinsam lebten. Es war Samstag und der erste Tag ihrer zweieinhalb Monate langen Sommerferien. Ihre letzten beiden Prüfungen hatte sie erfolgreich abgeschlossen und wartete jetzt nur noch auf die Ergebnisse, die sie in rund zwei Wochen erhalten würde.
Ein wenig staunend betrachtete sie den Neuwagen, den Law eben noch in seiner Parklücke abgestellt hatte.
„Und?", fragte er neugierig und sah zwischen Kiara und dem Auto hin und her.
Langsam nickte Kiara und machte ein zufriedenes Gesicht. „Es kann doch fahren, oder?" fragte sie und sah den Schwarzhaarigen an. Verwirrt nickte dieser. „Und sitzen kann man auch, oder?" fragte sie weiter. Wieder ein konfuses Nicken. „Hat es eine Sitzheizung?", fragte sie zum Schluss. „Ja, aber wozu das Ganze?", fragte Law dann und stellte eine Gegenfrage. „Reicht doch, oder?" zuckte die Blauhaarige mit den Schultern, verstand sie nicht, warum es so einen Aufriss benötigte, um einen Gegenstand vorzustellen. „Ja schon, aber-" - „Super", grinste sie und nahm den Korb vom Boden zurück in ihre Hände. „Mach auf", bat sie den Schwarzhaarigen, der nur einen Knopf der Fernbedienung drückte. Ein Klicken ertönte und kurz gingen die Scheinwerfer an, bevor Kiara die Tür öffnete und sich auf den Beifahrersitz setzte.

Kurz sah Law aus der Ferne zu und dann stellte er sich neben sie und beobachtete, was sie da tat. „Was soll das werden?", fragte er rätselnd und sah nur dabei zu, wie sie anfing, Haargummis und zwei Lipglosse im Auto zu verteilen. „Ich richte mich häuslich ein", informierte sie ihn und packte eine kleine Tasche ins Handschuhfach. „Nein", gab Law mit recht wenig Protest seinen Kommentar ab und sah ihr dennoch dabei zu. „Weißt du eigentlich, wie viele Haargummis und Lipglosse ich in meinem alten Auto von dir gefunden habe?" fragte er dann ein wenig fassunglos und lehnte sich auf die Beifahrertür, um ihr besser zusehen zu können. „Ja du hast den rosanen Lipgloss gefunden. Den hab ich ehrlich gesagt schon vermisst, danke", lächelte sie zufrieden und machte in ihrem Tun weiter. „Einen von fünf, die alle gleich aussehen", schüttelte er verstädnislos den Kopf. „Nein, der eine hatte einen lila Unterton und der andere eher einen goldenen. Der andere war nur pink und der letzte war durchsichtig mit Glitzer. Der, der so geklebt hat", erklärte sie fröhlich und sah zu dem Schwarzhaarigen auf, der keinen Blassen Schimmer hatte, was das werden sollte. „Weißt du noch?" fragte sie weiter, als Kiara dachte, Law würde versuchen sich zu erinnern. „Der, den du nicht magst, weil er angeblich scharf ist, mit der Chilli-Note", half sie ihm auf die Sprünge, doch er verzog nur das Gesicht. „Mach, was du willst", wank er ergeben ab und entfernte sich schnell von ihr. „Na gut", zuckte Kiara ahnungslos die Schultern und verteilte weiterhin ihre Sachen.

Law hingegen ließ sich neben ihr auf dem Fahrersitz nieder und tippte auf dem Display über der Mittelkonsole herum. Er stellte den passenden Radiosender ein, die Klimaanlage so, wie er sie am liebsten mochte, und stellte die Ambientelichter auf Gelb ein. Außerdem ließ er dann seinen Blick wieder und wieder zufrieden über die Innenausstattung gleiten. Vielleicht war es gar nicht so schlecht gewesen, dass Jay sein Auto zerstört hatte, denn dieses neue hier war viel besser.
Es bot mehr Platz, war bequemer und beim Nachhausefahren hatte er auf der Autobahn spontan die Leistungsgrenze ausgetestet.
Law mochte Auto fahren. Er mochte, wenn er schnell fahren konnte.
Was ihn auch daran erinnerte, dass er früher mit Corazon öfter bei Motorcross-Veranstaltungen war und sie beide begeistert den schnell vorbeiziehenden Zweirädern zugeschaut hatten.
Er war lange nicht mehr bei einem Rennen gewesen. Vielleicht sollte er das mal wieder in Angriff nehmen und vielleicht sollte er Kiara mitnehmen.
Auch, wenn sie von all den Sachen eher weniger begeistert war.
Aber Shachi und Penguin konnten diesen Veranstaltungen auch nicht viel abgewinnen, sonst wäre er mit den beiden gegangen.
Vielleicht war das auch immer nur eine Sache zwischen ihm und seinem Adoptivvater gewesen.