16. Kapitel

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„Und immer, wenn der Mond an sei'm Platz ist
Dreh'n wir uns im Kreis, doch unser Raum ist quadratisch
In 'nem andern Leben wär'n wir beide sympathisch
Die Scherben, die wir lassen, wär'n woanders 'ne Nachricht
Hab'n wir die Prinzipien verraten?
Geben wir uns beide geschlagen?
Wahre Liebe gibt es nicht gratis
Die verdorbenen Äpfel im Garten."


Offline - RIN


Nach der lang gedehnten Shoppingtour, dem ausführlichen Gespräch und dem Wochenende fing für alle Studenten die Prüfungswoche an. Gleich am Montagmorgen musste sich Kiara in einem der vielen Prüfungssäle einfinden und dann war sie theoretisch bis zum Mittag beschäftigt. Danach hatte sie frei. Zu ihrem eigenen Glück hatte sie immer brav jede Vorlesung besucht und an den dazugehörigen Übungsstunden teilgenommen, das brachte ihr jetzt den Vorteil, dass sie nach der Hälfte der gesamten Prüfungszeit ihre Arbeit schon abgeben konnte - und das guten Gewissens.

Zum Mittag fand sie sich meistens in der Mensa ein und Montag und Dienstag traf sie da auch auf ihre Freundinnen und sie unterhielten sich über die verschiedenen Prüfungen und überlegten gemeinsam, wie sie den Rest des Tages gestalten konnten.

Bis dahin traf Kiara nie auf Law. Es war wie verhext. Es war, als wäre er unsichtbar.
Erst am Mittwoch sah Kiara zum Mittag Law in der Mensa. Seit diesem unangenehmen Zwischenfall hatte sie ihn kaum gesprochen oder überhaupt gesehen, das veranlasste sie zu glauben, er würde ihr aus dem Weg gehen. Sicherlich würde er einen Teil seiner Zeit damit verbracht haben zu lernen, aber Kiara hatte gar kein Lebenszeichen von ihm bekommen und das beunruhigte sie schon sehr. Er war nie so oder zumindest nicht zu ihr so.

„Hey", sprach Kiara ihn fast hoffnungslos an und blieb an seinem Tisch stehen. Seine Freunde saßen mit am Tisch und grüßten die Blauhaarige kurz, doch sie ging nicht darauf ein. Sie wollte nur mit Law reden und keinen Kaffeeklatsch halten.

Langsam blickte der Schwarzhaarige auf. Er wusste, dass er ihr nicht Ewigkeiten aus dem Weg gehen konnte.
„Kiara.", äußerte Law sich resigniert und sah sie an. Natürlich würde sie ihn irgendwann ansprechen. „Schön zu sehen, dass es dich auch noch gibt.", nickte die Blauhaarige kurz und sie klang ernst. „Ja, ich war beschäftigt mit lernen und sowas." erklärte Law kurz und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Shachi und Penguin unterdessen runzelten die Stirn und sahen sich ratlos an. Warum waren die beiden so eisig zueinander?

„Sag mal, gehst du mir aus dem Weg?" formulierte sie dann kritisch direkt die Frage, die ihr unter den Nägeln brannte. So wie der Schwarzhaarige sie ansah, wirkte sie nun eher unruhig und irgendwie sauer. Sie hatte ja auch jedes Recht, sauer zu sein.

Einen Moment lang haderte der Schwarzhaarige mit sich selber. Er tat das ja nicht, weil ihm langweilig war. Er tat es, weil er musste und es wichtig für seine und ihre Zukunft war. Selbst, wenn das hieß, dass er Kiara enttäuschen musste, schon fast aufopfern musste.
„Ja.", sagte er schlicht und kurz, als wäre es das normalste der Welt.

Kiara spürte den Stich in ihrem Herz deutlich, aber anmerken ließ sie sich das nicht. „Okay, fein.", sagte sie schließlich ruhig und man hörte schon heraus, dass sie jetzt schon gereizt war. „Warum?", fragte sie weiter und war innerlich am Brodeln. „Hör zu, das ging weiter als es sollte und ich will das nicht.", antwortete Law ernst und wandte den Blick nicht ab. „Du willst was nicht?", zischte Kiara wütend. Kurz war Law unsicher, ob er das wirklich sagen sollte, doch vielleicht würde es den Effekt haben, welchen er sich erhoffte. Dass sie ihn abschrieb, hasste, was auch immer, Hauptsache sie hielt sich fern von ihm. „Dich. Ich will dich nicht und ganz ehrlich? Wenn du auch nur einen Moment lang geglaubt hast, dass es zwischen uns irgendwas geben würde, das mehr als einen kleinen Funken Freundschaft enthält, dann muss ich dich leider enttäuschen. Ich bin nicht interessiert an dir und ich wüsste zum Teufel auch nicht, wieso ich das sein sollte." warf er ihr gnadenlos an den Kopf. Er hatte nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Kalt blickte er ihr entgegen.

Can't fight the moonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt