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~Gegen Abend~

Dalia's Sicht:

„Wenn ihr wollt, könnt ihr euch noch etwas in der Bar aufhalten. Wir beide gehen hoch, nicht wahr?”, fragt Matteo zu meiner Mutter.
Ich verziehe das Gesicht.
Die Art wie er es gesagt hat, deutet schon darauf, dass heute Nacht etwas passieren wird zwischen den beiden. Etwas, was ich am liebsten gar nicht wissen will.
„Ich gehe in die Bar”, sagt Julien und läuft voraus. Tatsächlich befindet sich diese Bar hier im Hotel. „Ich auch”, sage ich und laufe ihm hinterher. „Kein Alkohol, junge Dame!”, ruft meine Mutter her. Ich hebe nur den Daumen. Im nächsten Moment, folgen uns auch Rezo und Flynn.
In der exakten Sekunde, in der wir die Bar betreten, liegen alle Blicke auf uns. Nur zwei später, sprechen die ersten Frauen die drei Jungs an.
Vor allem Julien. Er ist ein riesiger Mädchen schwarm. Ich meine, kann man es ihnen verübeln? Mittlerweile habe ich selbst eingesehen, dass er verdammt heiss ist.
So sehr ich es auch leugnen will.
Ich streiche mir mein weisses Kleid zurecht und laufe zu den Barhocker.

Ich setze mich, und sehe mich um

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Ich setze mich, und sehe mich um.
Alles ist so klassisch, so italienisch. Das laute geredet, die italienische Musik im Hintergrund, die Gesten mit den Händen.
(Oben hört ihr den Song)
Fast schon wie zu Hause.
Es erinnert mich an die Zeiten mit Papa, als wir zusammen in den Sommerferien nach Italien fuhren. Dort die ganze Familie trafen.. es waren schöne Zeiten.
Ich vermisse ihn wirklich sehr.
Ich sehe mich wieder in der Menge um, und erkenne dann Julien im ganzen. Mit irgendeinem braunhaarigen Mädchen. Sie ist Italienerin.
Es gibt keine spezifischen Anzeichen.. aber ihr Gesicht sieht so aus.
Als Italienerin erkennt man seine Leute, würde ich sagen.
„Gay is er jedenfalls nicht..”, murmle ich und beobachte ihn tanzen. Seine Hände fahren über ihren ganzen Körper und drücken sie enger an sich.
Ich schüttle den Kopf.
Doch ich kann meine Augen einfach nicht von seinen Hände nehmen. Sie sind voller Venen.. wie sie in allen Büchern beschreiben werden. Wenn es nicht sein blöder Charakter wäre, wäre er ein unglaublicher Book Boyfriend. Ich stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab, die sich wiederum mit dem ganzen Arm am Tisch abstützt. Ich fürchte, dass Leben ist nicht wie in einem Buch. Dazu ist es schwierig, wenn nicht schon unmöglich, einen Mann zu finden, der wie in den Büchern ist.

„Ciao Bella”, sagt plötzlich eine Stimme neben mir. Erstaunt sehe ich zu einem Mann. Meint er tatsächlich mich?
Ein schwarzhaariger Typ lächelt mich an. „Non ti ho mai vista in questo albergo.. da quanto sei qui? (Ich habe dich noch nie in diesem Hotel gesehen.. seit wann bist du hier?)”, fragt er. „Infatti non sono mai stata qui. Siamo arrivati questo pomeriggio (Tatsächlich war ich noch nie hier. Wir sind heute Vormittag angekommen)”, sage ich lächelnd. Er hat harte Gesichtszüge, gefolgt von gut gebauten Muskeln, die in einem Hemd versteckt sind.
„Noi? (Wir?)”, fragt er und stellt den Kopf schief. „Si, sono qua con i miei tre fratellastri (Ja, ich bin hier mit meinem drei Stiefgeschwistern)”, sage ich und sehe zu Julien. „Capisco. Senti, mi fai un favore? (Ich verstehe. Hör mal, kannst du mir einen gefallen tun?)”, fragt er. Verwirrt hebe ich eine Augenbraue. „Togliti quei occhiali, solo un momento (Ziehe diese Brille aus, nur einen Moment lang)”, sagt er. Zögernd nehme ich sie ab.
Warum?
„Come mi aspettavo. Dietro questo occhiali nascondi una bellissima faccia. Magari pensa a non metterli più (Genau wie ich erwartet habe, versteckst du ein hübsches Gesicht unter dieser Brille. Vielleicht solltest du daran denken, sie nicht mehr anzuziehen)”, sagt er. Meine Wangen beginnen sofort zu glühen.
Sehe ich.. wirklich gut ohne Brille aus?
Ich ziehe sie rasch wieder an, damit ich meine roten Wangen verbergen kann. „Ti ringrazio (Ich danke dir)”, sage ich und lächle etwas scheu. „Dai, questo drink te lo offro io (Komm, diese drink geht auf mich)”, sagt er und schiebt mir einen entgegen.
Ich erinnere mich an Mamas Mahnung.
Man lebt nur einmal, stimmt's?

Gerade als ich den Drink in die Hand neben will, kommt mir eine Hand zuvor, die das Glas in die Hand nimmt.
Mein Blick geht zu Julien, der den Drink Mitten auf dem Boden ausleert. „Hey!”, sage ich laut und genervt zugleich. „Ich muss kein italienisch verstehen um zu wissen, dass er mit dir flirtet”, sagt er kühl und stellt das leere Glas ab. „Ja, und?”, frage ich und verschränke die Arme. „Genauso weiss ich, dass du fast Drogen getrunken hättest”, sagt er und beugt sich runter zu mir. „Dieser Typ wollte dich unter Drogen setzen, Dalia. Überdenke bitte deine Männerwahl”, sagt er und sieht mir in die Augen. Erstaunt mustere ich ihn.. woher weiss er das jetzt?
Ich fühle wieder die Hitze, die in meinen Wangen schiesst.
Er sieht zu dem Typen, mit einem giftigen Blick.. eher er rasch aufsteht und verschwindet.
„Sieht wohl so aus, als habe ich ein Auge auf dich, nicht du auf mich, kleines”, sagt er und hebt eine Augenbraue. Eher er wieder zurück zum braunhaarigen Mädchen geht.
Das heisst.. er hat mich die ganze Zeit beobachtet?

Ich muss besser auf ihn aufpassen, so wie Matteo es von mir will..

𝑨 𝑽𝒂𝒎𝒑𝒊𝒓𝒆𝒔 𝑫𝒆𝒔𝒊𝒓𝒆 𖤍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt