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Julien's Sicht:

Ohne einen klaren Gedanken fassen zu können, sehe ich in ihre grünen Augen.
Ich habe keine Ahnung, weshalb ich mein Pullover auf ihr Kommando ausgezogen habe.
Ich habe keine Ahnung, weshalb ich sie verarztet habe.. und ich habe auch keine Ahnung, warum ich sie gerettet habe.
Warum ich mich um sie kümmere.
Alles was ich weiss, ist das irgendetwas seltsames mit mir passiert.
Noch mehr habe ich es bemerkt, als der Duft ihrer Blutes meine Nase berührt hat.
Ich kann mich normalerweise einigermassen zurückhalten.. aber vorher.. hatte ich wirklich das Gefühl, über sie herzufallen.

Ich schlucke.

Sie mustert meine Wunde.. die für mich im Moment eher Sekundär ist. Ich schaffe es fast nicht.. von ihr weg zu sehen.
„Das.. sieht ja übel aus”, sagt sie und greift nach unten zum Verbandskasten. „Es ist nur halb so wild..”, sage ich und will aufstehen.
Doch sie zieht mich am Arm runter.
Und wie ein Hund, folge ich ihren Anweisungen.
Genauso wie ich zuvor, nimmt sie ein Wattetuch, um die Wunde abzutupfen.
Als sie sanft über die Wunde fährt, zische ich auf. Die Wunde bleibt so offen, weil Verbenen Gift drauf ist.
Je mehr sie darüber streicht, desto mehr brennt es auf meiner Haut. Gerade als ich ansetzen will, zu sprechen, legt sie ihre Hand auf meine nackte Brust..
Die Worte bleiben mir wortwörtlich im Hals stecken.
Wenn ich jetzt etwas sage.. wird sie ihre Hand zurückziehen.

Aber egal wie sehr, die Wunde durch das abtupfen brennt.. möchte ich ihre Berührungen noch ein bisschen länger geniessen.

Ich spanne meinen Kiefer an, und sage kein Wort. Mein Herz klopft so stark.. dass man es bestimmt bis draussen hört.
Ihre Finger lösen ein kribbeln auf meiner Haut aus.. und ich kann mir nicht erklären warum.
Ich presse meine Lippen aufeinander, als ich sie betrachte..
Mein Blick fällt nun auf die ihren.
Sie wirkt so konzentriert.. als wolle sie so sanft wie möglich sein.

Und das einzige, an was ich denken kann.. Ist, wie wohl ihre Lippen schmecken..
Wie sie sich anfühlen würden.

Dieser Gedanke lässt mich einfach nicht los.. und ich weiss nicht, was ich dagegen tun kann.
Ich mag dieses Mädchen überhaupt nicht leiden.. warum zum Teufel fühle ich mich dann so?
„Halt still..”, sagt sie leise, und beendet das verarzten der Wunde. Ich bin schon fast etwas enttäuscht, als sie ihre Hand wieder zu sich zieht.

„Ich wollte mich bedank-”, doch unterbreche sie: „Gewöhn dich nicht daran.. ich habe nur einen Gefallen abbezahlt”, sage ich kalt.

Dalia's Sicht:

Die kalten Worte, streifen mich wie kleine Messer.
Er war immer so.. und wird immer so bleiben. Vorhin hatte ich für einen kurzen Moment das Gefühl.. ein anderer Julien vor mir zu haben.
Aber nur für einen kurzen Moment.

„Das war absolut Verantwortungslos!”, schreit eine Stimme im Gang. Ohne die Tür öffnen zu müssen, weiss ich, dass es Matteo ist. Wie vorher gesagt, stürmt er ins Zimmer.
„Wie konntest du einfach so abhauen?!”, zischt er wütend zu Julien. „Sie war verletzten”, sagt er nur und lehnt sich zurück. Ich mustere ihn.
In seinem Gesicht, sehe ich absolut keine Reue.

Es ist ihm.. schlichtweg Schiessegal, auf gut deutsch gesagt.

„Sie hätte gut noch eine halbe Stunde länger überlebt!”, zischt Matteo. „Wir aber.. wir hätten alle wegen dir drauf gehen können!”, knurrt er und tritt näher. „Glaubst du, das würde mich interessieren?”, knurrt Julien.
„Im Gegenteil, ich wäre Harlock dankbar gewesen, wenn er euch alle umgebracht hätte!”, knurrt Julien und steht auf.
Beide stehen sich nun gegenüber.
„Ich bin wirklich, so kurz davor.. so kurz davor, dich wieder in diesen verdammten Keller zu sperren!”, ruft Matteo stinksauer.
Während dem reden, musste er sogar eine Pause machen.
„Na los, mach es”, knurrt Julien und spannt seine Schultern an. Ich stehe sofort auf, soweit es mir eben möglich ist, und stelle mich zwischen den beiden.
„Wir müssen uns jetzt alle beruhigen”, sage ich ernst. Beide starren sich so an.. als würden sie sich gleich gegenseitig umbringen.

„Du bist immer noch ein verdammtes, ungezogenes Kind”, knurrt Matteo und.. dann ertönt ein Klick.
Julien zuckt sofort zusammen.. und seine Augen weiten sich. Sein Gesicht verzieht sich schmerzhaft. „Mal sehen wie du mit der dreifachen Portion klar kommst”, sagt Matteo nur und dreht sich um.
„Julien..”, sage ich und sehe hoch zu ihm.. dieser starrt Matteo nur mit einem verhassten Blick hinter her.
„Fahr zur Hölle..”, sagt er schmerzhaft keuchend.. als sein Gesicht immer blasser wird. Besorgt halte ich ihn an den Armen fest. Er will gerade einen Schritt nach vorne wagen, as er plötzlich das Bewusstsein verliert.. und mir in die Arme fällt..

Gemeinsam landen wir am Boden..

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Hellooo! :D

Was meint ihr, nächsten Samstag Lesenacht? :DD

LG. DaliaCool ✨

𝑨 𝑽𝒂𝒎𝒑𝒊𝒓𝒆𝒔 𝑫𝒆𝒔𝒊𝒓𝒆 𖤍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt