𖤍 49 𖤍

105 9 23
                                    

Dalia's Sicht:

Er setzt mich zuerst auf dem Bett ab, und schaltet dann das Licht an.
Als er zu mir sieht, weitet er erneut die Augen. Er kommt sofort auf mich zu, und legt seine Hand an meinem Hals, dabei hebt er mein Kinn. „Was um Himmels Willen..”, sagt er und betrachtet die Flecken.
Wahrscheinlich als mich dieser Typ erwürgt hat. Seine Finger streichen sanft über meinen Hals.. was mich einerseits beruhigt, aber andererseits völlig nervös macht.
Denn sein Berührungen lösen ein kribbeln aus.
Er lässt von meinem Hals ab, woraufhin ich mein Kopf wieder gerade Stelle. Vor mir, geht er auf die Knie, und nimmt mein Bein zu sich. Jetzt erkenne ich erst, was der spritzige Gegenstand ist...
Ein Pfeil.
„Es hat nicht den Knochen erwischt, du wirst also laufen können”, sagt er und mustert das Bein weiterhin. „Jetzt musst du aber die Zähne zusammen beissen”, sagt er kühl. Als er den Pfeil ergreift, weite ich meine Augen.
Ich will gerade mein Bein zurückziehen, doch er übt drück drauf aus.
„Sieh mich an”, sagt er dann. Ich sehe zu ihm, wie verlangt. „In die Augen, Dalia. Sieh mir in die Augen”, sagt er.
Und wieder einmal, kreuzen sich unsere Blicke. Er steht etwas auf, und kommt mir bedrohlich nahe.
Nur Zentimeter vor meinen Lippen, hält er inne. Seine kalten Augen mustern die meinen...
Und dann, zieht er den Pfeil mit Kraft raus.
Gerade als ich aufschreien will, presst er seine Handfläche gegen meinen Mund.
„Schht..”, flüstert er, und verzieht leicht das Gesicht, als ich ihm in die Hand beisse.
Doch er lässt es gewähren.
Die Tränen kullern über meine Wangen, und ich sehe hoch in seine Augen. Er seufzt und schliesst kurz die Augen.

Plötzlich setzt er sich aufs Bett, ohne die Hand von meinem Mund zu nehmen...
Stattdessen, zieht er meinen Kopf gegen seine Brust.. „Schh, beruhig dich..”, sagt er leise. Mit geweiteten Augen, beruhige ich mich tatsächlich.
Ich sehe hoch zu ihm.. und erkenne bereits sein Blick auf mir.
Diese Augen.
Sie wirken so kalt...
Doch wenn man gut hinsieht, erkennt man die Besorgnis.
Weshalb er wohl besorgt ist?
Ohne den Blick abzuwenden, lässt er sanft meinen Mund los. Noch immer an seiner Brust gelehnt, kann ich nicht anders.. als ihn anzustarren.
Anzustarren, weil er gerade unglaublich gut aussieht.
Anzustarren, weil ich das Gefühl habe.. dass sich irgendetwas in mir geregt hat.
Dieses intensive kribbeln.. habe ich nicht einmal bei Flynn verspürt.
Doch ich darf nicht vergessen.. wer er ist.

Er ist ein Prinz.
Der Prinz der Vampire.
Er hat unzählige Leute auf dem gewissen.
Er ist absolut kalt, Gefühlslos.
Arrogant.
Die Anderen interessierten ihn nicht.

Das reicht mir aus, um mich wieder aufzurichten. Ohne ein Wort zu sagen, steht er auf. Am Boden erkenne ich plötzlich ein Verbandskasten. Aus der Wunde kullert nämlich viel Blut.
Kein Wunder, es hat mir das Bein durchbohrt.
Dann fällt mir wieder ein, dass er ein Vampir ist.. und ich sehe zu ihm.
Er zittert an den Händen, und presst mit voller Kraft seine Lippen zusammen.
Obwohl er zittert, tupft er das Blut ab.
Das ist viel zu fürsorglich für seine Art.
„Ich.. ich kann das machen”, sage ich und will meine Hand austrecken.
Doch er packt mein Handgelenk..
Daraufhin Blicke ich in seine roten Augen, die mich mahnend betrachten.
Woher hat er die grosse Selbstbeherrschung?
Er nimmt eine Kompresse, und legt sie Satt an. Während dem ganzen, kann ich nicht anders, als ihn anzustarren.
Einerseits sein Haar.. andererseits seine Hände.
Schweiss rinnt ihm über die Stirn.. und er sieht um einiges blasser aus als zuvor.
Als er fertig ist, lässt er mein Bein so vorsichtig wie möglich los, und richtet sich wieder auf.
In unglaublich schnellen Tempo, steht er plötzlich bei der Tür.
Mit geschlossenen Augen, presst er seine Hand gegen seinen Mund.
Genau wie bei mir zuvor.
Ich höre ihn schwer atmen..
„Julien..”, sage ich leise und stehe auf. Er schüttelt gewaltig den Kopf. „Komm nicht her.. sonst könnte ich dir weiss nicht was antun”, sagt er, ohne die Augen zu öffnen.
Einige Minuten verstreichen, und ich verhalte mich ruhig.. tue alles, um seine Sinne nicht allzu sehr zu reizen.

Als es so aussieht, als hätte er sich einigermassen eingefangen, kommt er näher auf mich zu. Er beugt sich zu mir runter, um die Schere neben mir zu holen. „Danke..”, murmle ich und lege meine Hand auf seine Schulter. Er sagt nichts, verzieht nur sein Gesicht, als hätte er Schmerzen. „Bist du verletzt?”, frage nun ich ernst.
Nun ich die, die besorgt ist. Darauf erhalte ich keine Antwort. Als er sich wieder aufrichten will, ziehe ich ihn an der Hand aufs Bett.
Ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass er folgen würde.. doch tatsächlich tut er es.
Ohne irgendein meckern.
Das ist völlig nicht seine Art.

„Zieh deinen Pullover aus”, sage ich ernst. Jetzt zögert er jedoch.
Dann seufzt er genervt, und zieht den Pullover wirklich aus. Ich dachte.. er trägt etwas darunter.
Vielleicht irgend ein Shirt.. aber ich erhalte einen nackten, muskulösen Oberkörper.
Schwer schlucke ich, und versuche, ihn nicht anzustarren.
Mein Blick geht an seine Schulter.

Und ich erkenne, seinen in Blut vollkommen getränkter Arm.

𝑨 𝑽𝒂𝒎𝒑𝒊𝒓𝒆𝒔 𝑫𝒆𝒔𝒊𝒓𝒆 𖤍Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt