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Hey meine lieben!

Wie schon angekündigt wird dieser Teil des Buches anders. Es geht ausschließlich um den Amoklauf, wie sehr dieser das Leben von Schülern beeinflusst und wie schwer es ist danach wieder ins Leben zurück zu finden.

Es wird sehr viele Gespräche, Verzweiflung und Tränen geben. So, wie es auch im wahren Leben nach diesem Erlebnis ist.

Falls euch das nicht interessiert, überspringt einfach dieses Buch. Im nächste (und wahrscheinlich letzten) wird es auch wieder um andere Themen, wie die Gerichtsverhandlung mit Chapter aber auch viel um Mason und die Zwillinge gehen.

Dieses Buch hier ist wie gesagt "besonders" und ich bitte euch, es mit dem nötigen Respekt zu lesen und zu behandeln. Während es für euch "nur" Milas Geschichte in einem Buch ist, ist es für andere das wahre Leben.

Viel Spaß beim Lesen!



Mila POV

Das laute schrillen des Feueralarms drang in meine Ohren, während ich noch etwas verträumt aus dem Fenster und in den strahlend blauen Himmel sah. Noch wenige Stunde und dann waren endlich Sommerferien. Ich konnte es kaum abwarten.

Jedoch mussten wir aktuell erstmal das Klassenzimmer verlassen. Etwas widerwillig standen wir alle von unseren Plätzen auf. Es war der letzte Schultag, warum gab es an diesem Tag noch einen Feueralarm?

Wir ließen unsere Sachen auf unseren Plätzen liegen, schlossen alle Fenster und liefen mit unserem Lehrer in den schon völlig überfüllten Flur. Wenn 1500 Schüler die Schule verlassen mussten wurde es sehr schnell sehr voll auf den Fluren. Der schrillende Feueralarm halte durch die großen und langen Hallen als wir uns der Ausgangstüre näherten. Die Schüler redeten und lachten miteinander, jeder freute sich auf die Ferien, als plötzlich ein lautes Geräusch alle zusammenzucken ließ.

Es wurde still. Mucksmäuschenstill. Niemand sagte etwas oder bewegte sich. Wir alle waren wie eingefroren.

Ein neuer Knall durchdrang die Stille. Ein Schrei. Erneut ein lauter, dumpfer Knall.

Plötzlich kam Bewegung in die Schüler. Alle um mich herum begannen schreiend weg zu rennen, nur ich stand wie eingefroren auf der Stelle.

Ein Mädchen rannte auf mich zu. Sie war in meinem Englisch Kurs. Ihr Gesicht, ihre Augen, voller Angst. Sie schrie aus voller Kehle.

Plötzlich entspannten sich ihre Gesichtsmuskeln. Sie sah mir direkt in die Augen, als sie nach vorne fiel und ungebremst auf dem Boden aufklatschte. Sie lag nur wenige Schritte vor mir, mit dem Gesicht voraus regungslos auf dem Boden. Ihr weißes Shirt färbte sich rot an ihrem Rücken. Es waren Einschusslöcher.

Panisch sah ich auf. Andere Schüler rannten an mir vorbei, blieben an mir hängen und rissen mich so fast auf den Boden.

Der laute Feueralarm hallte durch die Flure. Mehrere Schüler lagen regungslos auf dem Boden. Der Geruch von Schießpulver lag in der Luft.

Direkt vor der Eingangstür stand er. Männlich, vielleicht 16 Jahre alt. Dünn und groß. Komplett in schwarz gekleidet. Die schwarze Kaputte verdeckte zur Hälfte sein düsteres Gesicht. Ein Maschinengewehr in der Hand. Ein weiteres hing um seinen Oberkörper. Ein rotes Bandana war um seinen Hals gebunden.

Das Maschinengewehr gegen seine Schulter gedrückt, die Augen hinter dem Zielrohr. Schüsse. Die ganze Zeit fielen Schüsse.

Er schießt nicht nur, er zielt. Er zielt auf uns Schüler um uns zu töten. Ein Amoklauf. Es ist ein Amoklauf.

Big Brothers 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt