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Mila POV

Es war bereits abends. Nachdem ich mit Jake und Alex geredet hatte, bin ich relativ schnell eingeschlafen. Ich spürte wie ich nicht nur im Kopf zu kämpfen hatte, sondern auch mit meinem Körper. Noch immer fühlte sich alles schwer und zum Teil taub an. Ich war wirklich sehr erschöpft und spürte, dass es meinem Körper nicht gut ging.

Es war generell alles so komisch. Auch wenn der Amoklauf inzwischen schon über 24h her ist, konnte ich das alles immer noch nicht realisieren. Ich wusste was passiert war, aber es kam einfach nicht in meinem Kopf an.

Die ganze Zeit lag ich in meinem Bett und versuchte das alles einfach nur zu verstehen. Dazu kamen die Schmerzen in meinem Arm, aber vor allem die in meinem Bauch. Es pochte, tat weh und juckte. Jake sagte das in der Infusion, die in meinen Arm lief auch Schmerzmittel drin waren, allerdings fühlte es sich nicht so an.

Mein Bruder meinte, dass es bald besser wird, aber es tat sich nichts. Eher das Gegenteil und mir wurde zusätzlich zu den Schmerzen auch noch Übel. Es kam einfach alles zusammen.

Cole, Mike und Alex waren arbeiten, während Jake bei mir saß und mir sanft über meinen unverletzten Arm strich. Meine Brüder haben mir nichts zu dem Amoklauf erzählt. Ich wusste nicht, was genau passiert ist und wie schlimm das alles war.

„Werden deine Schmerzen nicht besser?" fragte Jake, nachdem er seine Hand auf meine Stirn gelegt hatte. Ich schüttelte den Kopf, „nein". „Lass uns noch ein paar Minuten warten, wenn es dann noch immer nicht besser ist, gebe ich dir etwas", sanft strich Jake mir über meine Wange. Zögerlich nickte ich, während mir immer schlechter wurde.

„Ich muss aufs Klo", sagte ich leise. Jake sah mich kurz an, bevor er sagte „aber du musst langsam machen. Du darfst deinen Bauch wirklich nicht anspannen, sonst reißen eventuell die Fäden".

Mein Bruder zog mir langsam die Deckte weg, bevor er mich sanft aufsetzte, sodass ich nichts machen musste. Er nahm meine Hände und zog mich sanft auf die Beine. Es war das erste Mal seit ich hier war, dass ich auf meinen Füßen stand.

Ich war sehr wackelig und klammerte mich an Jakes Arm um nicht umzufallen, bevor ich mich wieder etwas daran gewöhnt hatte. Langsam lief ich zu der Türe, die in das Badezimmer führte. Je näher ich der Toilette kam, desto übler wurde mir.

„Was ist los? Ist dir schlecht?", hörte ich Jakes Stimme neben mir. Bevor ich etwas erwidern konnte, spürte ich wie ich mich übergeben musste, obwohl ich noch nichts gegessen hatte. Gleichzeitig verließ mich meine Kraft und ließ mich auf die Knie fallen, während ich zu würgen begann.

Mein Bauch begann sofort unfassbar zu schmerzen, als ich das erste Mal würgen musste und das ganze Wasser was ich getrunken hatte in die Toilette spuckte. Tränen schossen mir in die Augen.

„Nicht dagegen ankämpfen, du musst deinen Bauch entspannen. Ich weiß das es weh tut, aber du darfst deinen Bauch nicht anspannen", Jake drückte mit einer Hand auf meine Wunde, was mir nur noch weitere Schmerzen bereitete. Das tat alles so weh.

Ich wollte etwas sagen, aber konnte nicht aufhören zu spucken. Jake übte Druck auf meinen Bauch aus und die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich versuchte seine Hand weg zu drücken, aber er ließ sich davon nicht beirren, „ich weiß, dass es dir weh tut. Ich muss Druck auf deinen Bauch ausüben, da dir sonst die Nähte reißen können".

Ich würgte ein letztes Mal, als ich endlich aufhören konnte und mich erschöpft von dem Klo sitz wegdrückte. Jake ließ langsam von meinem Bauch ab, während ich mich heulend auf den Boden legte und zusammen rollte. Ich hatte unfassbar starke Bauchschmerzen. Es tat so weh.

„Es wird gleich besser", sanft strich Jake mir meine Haare aus meinem Gesicht, bevor er mir ein Tuch gab damit ich meinen Mund abwischen konnte. Warum tat es nur so weh? Jede noch so kleine Bewegung, jeder Atemzug, alles tat weh.

Ich spürte, wie mein Bruder mich sanft hochhob und mich wieder auf meinem Bett absetzte. Erneut rollte ich mich zusammen in der Hoffnung, dass meine Bauchschmerzen nachlassen werden. Unter meinem Tränenschleier sah ich, wie Jake meine Hand nahm und mir etwas in die Zugang spritzte. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis mein verkrampfter Bauch etwas lockerer wurde und meine Schmerzen sofort besser wurden.

Sanft strich Jake mir meine Tränen aus meinem Gesicht, bevor er mich auf den Rücken drehte und langsam meine Beine ausstreckte. Mit jeder Sekunde wurden die Schmerzen besser und wichen der Erschöpfung, die sich stattdessen in mir Breit machte.

„Wird es besser?" fragte mein Bruder, was ich mit einem langsamen Nicken bestätigte. „Du musst mir sagen, wenn du das Gefühl hast, dass du dich Übergeben musst. Mit jedem Würgen steigt das Risiko, dass die Nähe reisen. Wenn du mir das vorher sagst, kann ich dir etwas geben damit du nicht spucken musst und wir das Risiko gerissener Nähte umgehen können", Jake strich mir die Haare hinter mein Ohr.

„Sind die jetzt gerissen?", fragte ich etwas ängstlich. „Ich denke nicht, aber ich schau es mir gleich an. Durch das Würgen verkrampft dein Magen. Normalerweise kann dein Körper das immer ausgleichen, sodass du davon nicht viel mitbekommst, aber mit deinen inneren Verletzungen und deiner labilen Bauchwand, ist es deinem Körper nicht möglich gegen die Krämpfe anzukommen und sie werden stärker und schlimmer.

Die Schmerzen die du hattest kamen also von deinem Magen und deinen inneren Verletzungen und nicht von den Nähten. Deshalb habe ich auch Druck auf deinen Bauch ausgeübt, damit die Nähte nicht dem inneren Druck und den Krämpfen nachgeben können", während Jake das sagte, nahm er ein paar Sachen aus einem Schrank und legte sie neben mich auf das Bett.

Ängstlich sah ich zu Jake. „Das sind nur Tücher und Desinfektionsmittel, kein Grund zur Sorge", antwortete mein Bruder, während er sich blaue Gummihandschuhe anzog. „Ich löse das Pflaster, nicht erschrecken", warnte mich Jake vor, während ich spürte wie er das klebrige Pflaster von meiner Haut löste.

Ich starrte nervös an die Decke. Ich will das alles nicht, ich will einfach nur nach Hause und das alles vergessen. In solchen Momenten wurde ich wie ein kleines Kind, aber mir war das einfach alles zufiel.

Ich spürte Jakes Finger an meinem Bauch. „Es ist alles gut, Prinzessin. Die Nähte sehen gut aus, genauso wie die Wunde". Ich spürte, wie sich sofort Erleichterung in mir Breit machte. Ich will einfach nur, dass das alles vorbei ist...

Big Brothers 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt