Luke POV
Es waren sehr komische letzte Tage. Die Zeit drehte sich anders seit das alles passiert ist. Die Stimmung war etwas bedrückt und keiner von uns wusste so recht, was er machen sollte. Wie geht es weiter? Sollen wir einfach weiter leben als wäre nichts passiert? Sollen wir uns zurückhalten auf Rücksicht auf die anderen? Was sollen wir machen?
Bis auf Sport und der PS5 hatten wir nicht viel gemacht. Alles fühlte sich falsch an. Es waren so viele tot und verletzt. Mila war noch im Krankenhaus, sollte aber später wieder nach Hause kommen. Wie es ihr wohl geht? Ich fühlte mich noch immer etwas schuldig, dass ich mich nicht vor sie gestellt hatte, auch wenn ich inzwischen verstand das es wahrscheinlich gut war, dass ich nicht so schnell reagieren konnte.
Mila wird wieder vollständig gesund und ich war sehr froh und dankbar darüber. Im Gegensatz zu ihr hatte Lenny nicht so viel Glück. Es war auch für mich ein Schock, das er Tod war, aber nicht so sehr wie für Dylan. Auch wenn mein Zwilling nichts sagte und nicht gerne über das alles sprach, wusste ich, dass ihn Lennys Tod beschäftigte.
Während Jake so gut wie die ganze Zeit bei Mila im Krankenhaus war, gab Cole sich Mühe, dass er Zeit bei uns verbrachte und auch Alex war immer mal wieder zuhause, auch wenn wir trotz allem eigentlich gut ohne unsere Brüder klar kamen. Es war alles einfach sehr komisch und fühlte sich so an, als würden wir auf rohen Eiern laufen.
Auch jetzt saßen wir wortlos auf der Couch und spielten PS5, ohne uns gegenseitig anzuschreien oder zu beleidigen, wie wir es sonst immer taten. Die Zeit verging und verging, als ich plötzlich die Haustüre ins Schloss fallen hörte, dem aber nicht weiter Beachtung schenkte, bis ich Milas Umrisse im Augenwinkel erkannte.
Ich stoppte zu spielen und sah einfach nur zu Mila, welche noch etwas blass zu uns sah. Auch Dylan und Mason sahen zu unserer Schwester, aber niemand sagte kein Wort. Wir wussten alle nicht so recht, wie wir mit ihr umgehen sollen. Sie lächelte uns kurz etwas gequält an, lief dann aber direkt weiter die Treppen hoch, ohne bei uns stehen zu bleiben.
„Hätten wir was sagen sollen?", fragte Mason unsicher. „Keine Ahnung", erwiderte ich, als auch Jake und Cole in unser Blickfeld trat. „Hey Jungs", sagte Jake als er uns sah. „Hey", erwiderten wir leise.
„Was ist los?", fragend sah er uns an. „Nichts, was soll sein?", entgegnete ich schulterzuckend. „Ihr seid still und zurückhaltend, so kennen wir euch sonst nicht wirklich", erwiderte nun auch Cole schmunzelnd, während er Milas Tasche auf den Boden stellte und zu uns ins Wohnzimmer kam.
Keiner erwiderte ein Wort. „Ihr wisst nicht, wie ihr mit Mila umgehen sollt, oder?", wissend sah Cole uns an, was ich mit einem nicken beantwortete. „Seid wie immer. Es wäre gut, wenn ihr Mila erstmal vielleicht nicht Ärgert und ihr blöde Sprüche erspart, aber sonst, seid wie immer. Alles um sie herum hat sich verändert, sie braucht jetzt ihr normales Leben und Umfeld zurück.
Außerdem sollt ihr euch nicht verstellen. Das ist auch euer zuhause. Rücksicht ist gut, aber seid trotzdem ihr selbst. Der Amoklauf hat natürlich auch ein beeinflusst, aber das Leben geht weiter, auch wenn es sich hart anhört. Ihr wart die letzten Tagen viel zuhause, aber ihr habt jetzt Ferien.
Geht raus, trefft euch mit euren Freunden und habt Spaß. Das alles ist schlimm, keine Frage, aber ihr habt das Recht weiter zu leben. Seid froh und dankbar das es euch gut geht und hört nicht auf Spaß zu haben. Es ist okay sich Gedanken um alles zu machen und zu trauern, aber es ist auch okay weiter zu leben", Cole sah uns wissend an.
„Es fühlt sich aber falsch an", erwiderte Mason. „Das kann ich sehr gut verstehen, aber ihr braucht kein schlechtes Gewissen zu haben. Ihr seid gesund und am Leben, es gibt keinen Grund sich deswegen schlecht zu fühlen und das nicht auszunutzen. Ihr habt trotz allem was passiert ist jetzt Sommerferien. Die habt ihr euch verdient und ihr dürft alles machen, was ihr euch vorgenommen habt", antwortete Cole.
Wahrscheinlich hatte er Recht. Es war nur nicht so leicht das schlechte Gewissen beiseite zu schieben und so weiter zu machen wie bisher auch. „Und Mila? Sie kann nicht einfach so weiter machen als wäre alles in Ordnung", erwiderte ich leise.
„Das stimmt, aber ihr solltet euch davon nicht runterziehen lassen. Es ist schwer für Mila und für sie hat sich gerade alles verändert, das steht außer Frage, aber ihr dürft trotzdem euren Spaß haben, genauso wie sie es bald bestimmt auch wieder haben wird", sagte nun auch Jake.
Ich konnte ihn und Cole ja verstehen, aber es war trotzdem scheiße. Milas Leben hat sich auf den Kopf gestellt und wir sollen einfach so weitermachen wie bisher auch. Klar bringt es ihr nichts, wenn wir auch keinen Spaß mehr haben, aber es fühlt sich einfach falsch an. Wir können eigentlich alles machen, während sie im Moment total eingeschränkt war...
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Big Brothers 8
AbenteuerDer 8. Teil von Big Brothers. Beginnt am besten bei Teil 4, alles andere davor ist sehr schlecht geschrieben.