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Nachdenklich schaukelte ich in der Hängematte hin und her. Es ist so viel passiert in den letzten Wochen. Der Amoklauf ist nun über 5 Wochen her. Am Anfang fiel mir alles so schwer und schien zum Teil so aussichtslos, aber es war nicht so. Es gab viele Tiefs, aber auch immer mehr gute Phasen.

Inzwischen zählte ich nicht mehr nur die Momente, sondern die Tage und es gab mehr gute, als schlechte Tage. Manchmal fiel es mir noch sehr schwer alles zu akzeptieren und damit klar zu kommen, aber in anderen war ich mit meinen Brüdern draußen unterwegs und fühlte mich fast schon wieder etwas wohl.

Der Vorfall bei meiner Nana vor ein paar Tagen hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Ich war sehr überfordert mit allem und es hat mich in dem Moment sehr weit zurück geworfen, wobei es mir am nächsten Tag schon deutlich besser ging. Ich konnte wieder ein Licht am Ende des Tunnels erkennen und wusste, dass es sich lohnt weiter zu machen, egal wie aussichtlos es manchmal schien.

Meine Brüder hatten mich die ganze Zeit sehr unterstützt und waren immer an meiner Seite. Ohne sie hätte ich das alles nicht bis hier her geschafft. Es war schon verrückt, wie schnell sich das Leben ändern kann. Ein paar Minuten haben alles verändert und ich wusste noch immer nicht, ob es jemals wieder so wird wie zuvor. Aber das musste es auch nicht, nur weil es anders wird, heißt es nicht, dass es schlechter sein muss.

Ich versuchte die guten Zeiten, wie gerade, so gut es ging auszunutzen und zu genießen. Es gab natürlich trotzdem auch noch Momente, in denen ich das alles nicht erkennen konnte und aufgeben wollte, aber auch diese wurden immer geringer. Ich bekam nach und nach mein Leben zurück.

Im Haus war schon fast wieder alles wie davor und draußen war ich auf einem gutem Wege. Ich konnte wieder raus gehen und hatte die Unsicherheit im Griff. Sie war da, aber ich konnte sie steuern. Es wurde wirklich besser.

Oft fragte ich mich, ob es das nun war, das Leben nach dem Amoklauf?

Direkt danach hatte ich es mir nicht vorstellen können. Es war schwer und das ist es noch immer.  Ich kann wieder Spaß haben, aber im gleichen Moment traurig sein. Die Trauer ist oft einfach nicht so sichtbar für andere, die einen nicht so gut kennen und findet ihrem Platz im inneren, während die Freude meist auch von außen sichtbar ist.

Mein Leben hat sich in den letzten Wochen komplett auf den Kopf gestellt, aber ich bin dabei, langsam aber sicher wieder alles auf seinen Platz zu rücken und die kaputten Dingen so gut es geht zu reparieren, auch wenn es nicht mehr so sein Aussehen und stabil sein wird wie zuvor. Das Leben nach dem Amoklauf existiert und es bleibt jedem selbst überlassen was er daraus macht, so auch mir... 





Und das war es schon wieder. Hiermit ist Big Brothers 8 beendet!

Ich bin ehrlich zu euch. Nach einem Amoklauf ist es nicht nach nur ein paar Wochen wieder alles gut. Das Leben dreht sich anders danach. Allerdings wird das Thema hiermit in der Story zum Teil abgehakt sein. Es wird natürlich noch weiter zur Sprache kommen und auch in die weitere Handlungen mit einfließen, aber wird nicht mehr Hauptthema sein so wie hier.

Es wird sich auch wieder um andere Themen drehen, wie zum Beispiel die Entführungen, oder das Gerichtsverfahren mit Chapter, aber auch einfach entspannte Kapitel im Urlaub oder mit Mila und den Jungs geben.

Es gibt keine Message hinter dem nächsten Buch, sondern begleitet Mila und ihre Brüder durch ihren Alltag. Falls ihr also auf besonders viel Action hoffte, muss ich euch leider enttäuschen. Ich hoffe, dass ihr trotzdem dabei seid und freue mich über jeden neuen und "alten" Leser:)

Big Brothers 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt