Mike POV
Der Amoklauf nahm größere Ausmaße an als zu Beginn angenommen. Die zwei Täter haben in besonderer Schwere zugeschlagen, was sich sowohl an dem Vorgehen, als auch den der daraus entstandenen Zahl der Verletzten und Toten hervorgeht.
Ich hatte schon bei mehreren Amokläufen in den USA den Einsatz geleitet, aber keiner brachte eine so hohe Opferzahl hervor wie dieser.
Die zwei Täter waren beide auf dieser Schule. Auch wenn sie in unterschiedlichen Stufen waren, hatten sie sich angefreundet. Das Mobbing, das ihnen entgegengebracht wurde, verband sie und ihren Hass auf die anderen Schüler, Lehrer und die Schule an sich.
Wir haben inzwischen Hinweise darauf gefunden, dass die beiden den Amoklauf unweit von hier in Victorville sehr genau verfolgt haben und sich dabei augenscheinlich entschlossen haben, den gleichen Weg einzuschlagen. Ab dem Amoklauf gab es verdächtige Chats und mehrere Videos, die sie selber von sich beim Schießen aufgenommen haben.
Sie haben den Amoklauf lange vorbereitet und sich einen Plan erstellt, wie sie den größtmöglichen Schaden anrichten können. Der letzte Schultag, an dem alle schon an die langen Sommerferien dachten und die Schule eigentlich bereits abgeschlossen war, schien für sie der beste Zeitpunkt gewesen zu sein, um ihren Plan in die Tat umzusetzen.
Während die Eltern des Älteren Amokläufer bemerkt haben, dass sich ihr Sohn verändert hatte und von seinem Hass auf die Schule wussten, gab es laut den Eltern des jüngeren Schützen keinerlei Anzeichen dafür, dass ihren Sohn Gründe für diese Tat hatte.
Es gab immer Anzeichen bevor so etwas passiert, die Frage ist nur, ob man sie auch erkennen möchte.
Für die Eltern von Amokläufern war es immer sehr schwer. Sie mussten damit leben, was ihre Kinder angerichtet hatten, mit dem Hass der Öffentlichkeit zurechtkommen, aber trauerten oft gleichzeitig selbst um ihre meist toten Kinder.
Es kommt nur sehr selten vor, dass einen Amokläufer seine Tat selbst überlebt.
Wir werden sowohl gegen die Täter, als auch gegen deren Eltern ermitteln und dann, gegebenenfalls, zusammen mit der Staatsanwaltschaft auch eine Klage gegen die Väter und eventuell Mütter einreichen. Ob sie nun aber eine Mitschuld an all dem trugen, bleib dem Gericht zu entscheiden.
Die Waffen, die bei dem Amoklauf eingesetzt wurden, gehörten zum einen den Vätern der beiden Schützen, aber zum anderen mussten wir auch herausfinden, in wie fern die Eltern eventuell hiervon wussten und das alles hätten verhindern können.
Es arbeiteten aktuell mehrere Agents daran, diese Fragen zu beantworten und nahmen sich den Eltern sowie dem Umfeld der Schützen an. Wir hofften, dass der verletzte Amokläufer seine Verletzungen überlebt und wir ihn bald persönlich zu all dem befragen konnten.
Ich widmete mich wieder dem Geschehen vor der Schule. Meine Agents wurden in Teams aufgeteilt und arbeiteten alle an unterschiedlichen Themen. Ich koordinierte ihre Arbeit, wie auch die Zusammenarbeit mit den SWATs und der Polizei. Es lag an mir den Überblick über allem zu behalten und den Einsatz so zu leiten, dass wir ihn auch erfolgreich abschließen konnten.
Ich war sehr zufrieden mit meinem Team. Es war eine große Herausforderung unter diesen Umständen erfolgreich zu arbeiten, aber alle meine Agents machten einen sehr guten Job.
Während ich mich mit einem meiner Teamleiter über das weitere Vorgehen besprach, stieß auch Cole, der vom Krankenhaus kam, wieder zu uns. „Wie siehts aus?", fragte er an mich gerichtet, als wir alleine waren.
„Es gibt nichts neues, seit wir das letzte Mal telefoniert haben. Die Teams arbeiten noch daran, aber eigentlich haben wir das Meiste bereits gelöst. Es gibt noch Fragen über die Schützen, die Eltern und so weiter, aber was die Tat an sich angeht, haben wir bereits viel aufgearbeitet.
Die Eltern der erschossenen und verletzten Schüler sind informiert, alle anderen haben zu ihren Eltern und Familien zurück gefunden. Wir haben in einer Stunde eine Teamsitzung, bei der wir nochmal den Einsatz und das weitere Vorgehen besprechen werden. Ich denke, dass wir morgen beginnen, die Schüler, die bereit dazu sind zu befragen. Gibt es was neues von Mila?", erwiderte ich.
„Nein, alles beim Alten. Hast du schon mit den Pressesprechern gesprochen?", hakte Cole nach. „Nur kurz, ich hatte noch keine Zeit mich darum zu kümmern". Die Öffentlichkeit wusste natürlich auch über den Amoklauf Bescheid und hatte Fragen, die beantwortet werden wollen. „Ich kläre das, kümmere du dich um deinen Einsatz", antwortete Cole, „du kommst ohne mich klar, oder? Ich würde danach nach Hause gehen, nach den Jungs schauen und mit Dylan reden.
Jake meldet sich, wenn Mila aus dem OP kommt, aber er meint, dass sie heute nicht mehr aufwachen wird. Er bleibt bei ihr und kümmert sich um sie und Luke".
Natürlich machten wir uns Sorgen um Mila, aber wir konnten aktuell nichts für sie tun und mussten ebenso unserer Arbeit und Verantwortung gerecht werden. Es war unfair unseren Geschwistern gegenüber, aber es ging aktuell nicht anders.
„Klar, ich gebe dir Bescheid, wenn es etwas neues gibt", sagte ich zu Cole, bevor er auf die wartenden FBI Pressesprecher zu lief.
Bei Einsätzen dieser Größe war es Grundsätzlich immer hilfreich, wenn Cole dabei war und wir die Arbeit aufteilen konnten. Allerdings war es ebenfalls wichtig, dass er nach Hause geht, nach den Jungs schaut und vor allem mit Dylan über Lenny redet, bevor er es anderweitig mitbekommt.
Ich widmete mich wieder meinem Einsatz und dem, was die Amokläufer mit ihrem Hass angerichtet hatten...
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Big Brothers 8
AdventureDer 8. Teil von Big Brothers. Beginnt am besten bei Teil 4, alles andere davor ist sehr schlecht geschrieben.