Cole POV
Sanft zog ich Mila zu mir. Während sie sich mit dem Rücken gegen mich lehnte strich ich ihr sanft über die Oberarme. Ich unterhielt mich mit meinem Abteilungsleiter der Mordkommission, welcher kurz mit mir das weitere Vorgehen in einem Fall besprechen wollte, während Mila in ihren eigenen Gedanken versank.
Ihre Augen sprangen zwischen den Agents hin und her und fixierten deren Waffen. Es war klar, dass ihr das alles Angst machte. Wir hatten das Thema bisher mit Absicht von ihr fern gehalten. Es ging ihr inzwischen allerdings immer besser, sodass ich es für einen guten Zeitpunkt hielt, sie mit all dem zu konfrontieren und die Chance nutze, da ich sowieso ins Büro musste und Mila nicht alleine zuhause lassen wollte.
Generell wollten wir das allerdings auch nicht zuhause machen. Das war ein Ort, an dem sie sich sicher fühlte und keine Angst hatte und was wir auch so beibehalten wollten. Unser Büro hingegen eignete sich perfekt dafür. Mila war schon oft vor Ort und kannte sehr viel. Sie weiß, dass es dort sicher ist und die Agents, die sich dort aufhalten mit ihren Waffen umgehen können. Sie weiß, dass es rein logisch gesehen keinen Grund für sie gibt Angst zu haben, was in der Realität natürlich trotzdem anders aussah.
Schon als ich das Thema im Auto angesprochen hatte, hat sich meine kleine Prinzessin verkrampft. Sie hatte Angst und das war ihr auch anzusehen. Nachdem was sie erlebt hatte überraschte uns das aber auch nicht. Es war umso wichtiger, dass wir sie nach und nach wieder an das alles gewöhnten und versuchen ihr die Angst davor zu nehmen.
Mila hat sich kaum etwas anmerken lassen, als wir aus dem Auto gestiegen sind und hatte ihre Angst gut im Griff, bis wir aus dem Aufzug stiegen und sie die ersten Agents mit ihren Waffen gesehen hat. Es war etwas unglücklich, dass wir genau zu der Zeit ankamen, als die Teambesprechung von Mikes Abteilung stattfand und Mila somit gleich mit mehreren Agents konfrontiert wurde. Sie fühlte sich ohnehin noch sehr unwohl unter fremden Menschen, aber das war dann nochmal was anderes.
Ihre Hände begannen leicht zu zittern und ihre Augen fixierten die Waffen der Agents, während sie in ihre Gedanken abdriftete. Sanft nahm ich ihre Hand und zog sie langsam hinter mir her. Eigentlich wollte ich sie gleich zu Mike ins Büro bringen, damit sie nicht gleich komplett überfordert wird, bis wir aufgehalten wurde.
Auch wenn Mila ängstlich war, blieb sie ruhiger als erwartet. Es war ihr anzusehen, dass sie nichts von unserem Gespräch mitbekam und tief in ihren eigenen Gedanken verloren war. Sanft strich ich über ihre Oberarme um sie weiter zu beruhigen, während Alex Blick auf sie fiel. Es war auch für ihn nicht schwer zu erkennen, dass Mila sich unwohl fühlte und Angst hatte, auch wenn sie das aktuell wirklich gut machte und auch wirklich sehr ruhig blieb.
Wir versuchten grundsätzlich solche Situationen zu vermeiden, aber auf der anderen Seite begann Mila sich auch genau in diesen Momenten mit dem Problem, in diesem Fall Waffen, auseinanderzusetzten. Es war nur wichtig, dass immer in Maßen zu halten und sie nicht zu sehr zu überfordern. Alex kam zu uns und sah mich kurz fragend an, woraufhin ich nickte und er Mila in Mikes Büro brachte und ich meine volle Konzentration auf das Gespräch lenken konnte.
Wir besprachen kurz alles wichtige, bevor ich mich vergewisserte, dass Alex bei Mila blieb und ich mich dem widmete, warum ich eigentlich hergekommen waren. Es dauerte wie immer länger als erhofft, sodass ich erst gute 2 Stunden später zurück zu Mike ins Büro laufen wollte, als dieser gerade raus kam.
"Wie geht es Mila?", fragte ich, nachdem er die Türe geschlossen hatte. "Besser als erwartet. Alex meinte, dass sie gerade zu Beginn sehr überfordert war, sich aber schnell gefangen und die Situation akzeptiert hat. Sie hat auch auf mich einen guten und normalen Eindruck gemacht. Mila hat viel auf unsere Waffen geschaut, aber das war eher unterbewusst", erwiderte Mike.
Es war gut, wenn sie aktiv auf unsere Waffen sah. Bei uns wusste sie, dass sie keine Angst davor haben muss und sah deshalb auch nicht aus Angst, ob etwas passieren könnte auf unsere Waffen. Sie beginnt sich unterbewusst nun auch damit auseinanderzusetzen, was zeigt, dass sie weiter ist als wir dachten. Wir sind eher davon ausgegangen, dass sie das alles wieder zurückwerfen und sie in eine ihrer tief Phasen fallen würde, aber sie hat sich selbst abgefangen.
Sie verarbeitet das wirklich deutlich besser als angenommen, auch wenn das natürlich nur eine Moment Aufnahme war und trotzdem noch viel Arbeit vor uns liegt. Mila machte trotzdem große und sehr wichtige Schritte, die sie wieder ein Stück weit in die Normalität brachten.
"Alex hat auch schon ein wenig mit ihr über das ganze Waffen Thema gesprochen. Ihr fehlt noch etwas die Zuversicht, aber an sich zeigt sie Bereitschaft an dem Problem zu arbeiten. Sie ist wirklich weiter als wir dachten", teilte nun auch Mike meine Meinung.
Wir waren alle sehr froh und erleichtert, dass es in eine gute Richtung ging. Mila war 15 und hatte eine glückliche und unbeschwerte Zeit verdient und wir gaben unser bestes, ihr das trotz der Vorkommnisse auch zu ermöglichen. Deshalb freute es uns umso mehr, dass sie dem von Tag zu Tag einen Schritt näher kam...

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Big Brothers 8
AventuraDer 8. Teil von Big Brothers. Beginnt am besten bei Teil 4, alles andere davor ist sehr schlecht geschrieben.