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Mila POV

"Ich meine es Ernst Jungs. Seid wie immer und habt Spaß, aber ärgert sie nicht unnötigerweise. Gibt ihr Zeit, damit sie sich wieder an alles gewöhnen und sie sich wieder zurechtfinden kann. Wenn ihr sie ärgert und es übertriebt kann es ihr mehr schaden, als es hilft", hörte ich Jakes Stimme, während ich die Treppe runter lief.

"Ich glaube, dass nicht einmal Dylan so dumm ist und sie in dieser Situation ärgert", erwiderte Luke und auch ohne ihn zu sehen, konnte ich das grinsen aus seiner Stimme hören. "Jungs, ich meinte das Ernst. Falls ihr denkt, dass ihr das nicht könnt oder ihr lieber alleine gehen wollt, sagt es bitte jetzt", wiederholte sich Jake ernst. "Nein, wir halten uns daran, versprochen. Wir wissen, wie schwer das Mila fällt", antwortete nun Dylan.

Es war komisch zu hören, dass sie so über mich redeten. Als wäre ich zerbrechlich wie eine Porzellan Schüssel, wobei ich das vielleicht auch bin. Es war das erste Mal, dass ich ohne Jake, Cole, Mike oder Alex nach draußen ging und nur meine anderen Brüder dabei waren.

Ich vertraute ihnen, keine Frage, aber es war einfach anders als mit unseren älteren Brüdern.

Mason und die Zwillinge wollten in eine etwas kleinere Mall gehen und haben mich gefragt, ob ich mit wollte. Ich habe lange überlegt und viel gezweifelt, mich dann aber doch dafür entschieden. Das war bestimmt wie mit allem anderen auch und ich musste mich meiner Angst stellen, damit es besser wird. Jake, Cole, Mike und Alex werden nicht immer an meiner Seite sein und ich muss lernen, auch wieder ohne sie zurecht zu kommen.

An sich fühlte ich mich auch schon wieder deutlich wohler außerhalb der Hauses, nur fremde Menschen und Menschenmassen bereiteten mir noch immer Probleme. Nachdem was bei Nana passiert war, dachte ich eigentlich, dass es mich ziemlich nach hinten werfen wird, aber das tat es nicht. Ich kam besser damit zurecht als gedacht.

Ich dachte viel darüber nach und redete viel mit meinen Brüdern über alles. Es machte alles einfacher wenn ich es nicht mit mir selbst ausmachen musste. Ich war wirklich erleichtert, dass ich besser damit klar kam als erwartet und es abgesehen von diesem Abend weiter bergauf ging.

Langsam lief ich die letzten Treppenstufen runter, als Liam aus dem Wohnzimmer kam. "Bist du fertig?", sah er mich fragend an. "Kommst du mit?", erwiderte ich etwas überrascht. "Klar, ich kann dich doch nicht mit den Idioten alleine lassen", grinsend sah mein Bruder mich an, während wir zusammen zur Garderobe liefen und unsere Schuhe anzogen.

Gleichzeitig kamen Mason und die Zwillinge auf der Küche, gefolgt von Jake. Irgendwie war es eine etwas beklemmte Stimmung. Als würden die drei nicht so recht wissen, wie sie mit mir umgehen sollen, aber ich wusste auch nicht so recht, was ich sagen oder machen sollte.

"Du kannst jederzeit anrufen wenn etwas ist", wand sich Jake nun an mich, während die anderen ihre Schuhe anzogen. Ich nickte. Ich wusste, dass meine Brüder mich jederzeit abholen würden, aber das wollte ich nicht. Ich wollte das schaffen und einen weiteren Schritt zu meinem Leben zurück machen.

Jake wünschte uns noch viel Spaß, bevor wir alle zusammen aus dem Haus liefen. Ich war froh, dass Liam dabei war. Er gab mir schon deutlich mehr Sicherheit als Mason und die Zwillinge. Aber vor allem war er ganz normal mit mir. Zwischen den anderen und mir war es wie kurz vor dem Amoklauf und niemand wusste so recht, was er sagen oder machen sollte. Irgendwie war es auch süß, dass die Jungs so vorsichtig waren und anscheinend wussten, dass mir das hier schwer fiel.

Die Autofahrt verlief ungewöhnlich ruhig und die Zeit zur Mall zog sich etwas in die Länge. Als wir endlich dort waren, kostete es mich kaum Überwindung aus dem Auto auszusteigen, jedoch kam das beengende Gefühl, als wir aus dem Parkhaus in die Mall traten.

Big Brothers 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt