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Mike POV

Über Funk hörte ich, dass bereits die ersten Klassenzimmer durchsucht und evakuiert wurden, allerdings konnte noch keiner der Schützen ausfindig gemacht werden.

Das SWAT stürmte inzwischen von der anderen Seite das Gebäude, während die Polizei die Gänge sicherte und die panischen Schüler nach draußen leiteten.

Auch wenn wir nun hier waren, es war immer noch sehr gefährlich. Wir hatten aktive Schützen in der Schule und es war nicht vorhersehbar was ihr Plan war. Wir mussten alle Schüler schnellstmöglich aus der Schule und vor allem außer Schussweite bringen.

Angsterfüllt und schreiend rannten sie die Gänge entlang und flüchteten vor den Schüssen, während wir auf sie zu liefen. Wir gingen in den zweiten Stock, von wo aus wir die Schüsse ausmachten. Sie kamen aus unterschiedlichen Richtungen, was die Informationen von 2 oder mehr Tätern bestätigte.

Auf dem Weg durch die Flure, sah ich mehrere erschossene Schüler. Die Polizisten haben sie auf die Seite gezogen, damit die Schüler auf ihrem Weg nach draußen nicht über die Leichen stolperten. Auch wenn es Hard klingt, aber sie waren Tod und es lag nun daran die lebenden auch am Leben zu halten.

Alex und ich kamen an dem Punkt an, bis zu dem mein Team sich bisher vorgearbeitet hat. Sie gingen von Klassenraum zu Klassenraum. Dabei mussten sie schnell, aber auch gewissenhaft arbeiten.

Wir konnten es uns nicht erlauben, dass einer der Täter sich mit einer Waffe und den Schülern raus schleicht und eventuell nochmal auf dem Sammelplatz um sich schießt. Es war daher genauso wichtig die Klassenräume nach einem Schützen zu durchsuchen, wie den Schüssen zu Folgen, wobei die Teams die hinter den Schützen her waren, bisher keinen Erfolg erziehen konnten.

Während ich mich von einem meiner Einsatzleiter auf den neusten Stand bringen ließ, sah ich meine kleine Schwester.

Mit dem Rücken zu uns blickte sie den Gang entlang, aus dem die Geräusche der Schüsse kamen. Auch von hier konnte ich ihre angsterfüllte Körpersprache erkennen. Das ist ein echter, realer Amoklauf der sie traumatisieren wird, erneut. Aber darum kümmerten wir uns später, aktuell lag die Priorität auf anderen Dingen.

Trotzdem war ich natürlich sehr erleichtert, Mila selbstständig atmen und stehen zu sehen.

Alex lief sofort zu ihr hin. Erschrocken drehte sie sich um und wich einen Schritt zurück. Sofort fiel mir das Blut, das an ihren Händen und ihrem Shirt klebte, auf. Ich lief ebenfalls zu ihr, während Alex sich kurz ihren Unterarm ansah.

"Ist sie verletzt?" fragte ich, während ich die Schussverletzung an ihrem Unterarm entdeckte. Das wird eventuell wehtun, je nachdem wie viel Adrenalin ihr Körper aktuell ausschüttet, aber es ist keine Lebensgefährliche Verletzung.

Sie musste hier raus, bevor sie eventuell schlimmer verletzt wird. Als ich meinem kleinen Schatz in die Augen sah, konnte ich die Angst, Überforderung und Verzweiflung erkennen. Sie stand unter Schock.

"Okay Mila, du musst hier raus. Los", sagte ich ernst zu ihr. Mir war bewusst, dass sie im Moment einen Bruder braucht, der sie in den Arm nimmt, sie beschützt und für sie da ist, aber das konnten wir aktuell nicht.

Wir sind für die Leben der Schüler hier verantwortlich. Mila lebt und hatte keine lebensgefährlichen Verletzungen, also mussten wir weiter machen.

"Princess, du hast Angst und das ist okay. Aber du musst hier raus. Hier laufen zwei Amokläufer frei herum, es ist nicht sicher. Renne den anderen Schülern hinterher und halte dich an die Polizei. Wir holen dich zu uns sobald es geht, versprochen!", ich legte meine Hand auf ihren Rücken und versuchte sie zum Rennen zu motivieren.

Wir haben hier aktive Schützen und Mila war hier nicht sicher. Sie muss hier raus, so schnell wie möglich. Auch wenn ich es nicht gerne mache, ich kann aktuell nicht ihr Verständnisvoller Bruder sein. Sie muss hier raus, besser vor 2 Minuten als jetzt.

Ich redete weiter auf sie ein, während Alex mich informierte, dass er und zwei andere Agents sich dem Team, welches nicht weit von hier war und versuchte die Schützen ausfindig zu machen, anschließt.

"Mila, du musst hier raus. Renne den anderen Schülern hinterher, los". Endlich kam Bewegung in Mila.

Als sie begann den Gang entlang zu rennen, informierte ich Cole das Mila aus dem Gebäude kommt, bevor ich Alex und meinen anderen Agents hinterher lief.

Wir kamen den Schüssen immer näher. Mehrere Schüler liefen uns in die Hände, welche wir weiter den Gang runter schickten. Wir folgten den Geräuschen der Schüsse, welche uns in den 3 Stock führten.

Wir arbeiteten uns weiter vor, bis wir einen Jungen, 15-17 Jahre alt, entdeckten. Er hatte ein Fenster zerschlagen und schoss aus diesem nach draußen. "Schütze im 3. Stock westliche Seite. Er schießt auf die Schüler und Einsatzkräfte" hörte ich zeitgleich über Funk.

Alex lief vorne weg auf ihn zu, als er und bemerkte und seine Waffe auf uns richtete. Bevor er jedoch schießen konnte, schossen meine Agents auf ihn. Er ließ sein Maschinengewehr fallen und sackte in sich zusammen. Erst als er auf dem Boden lag hörten sie auf zu schießen.

"Erster Verdächtiger down" gab ich per Funk an alle durch, während Alex und die anderen sich die Waffe des Amokläufers nahmen und ihm Handschellen anlegten. Auch wenn er Tod war gehörte dies zu dem üblichen Prozedere.

Verdächtiger Nummer 1 war ausgeschaltet, bleibt mindestens 1 weiterer bestehen.

"Dave, du bleibst hier. Der Rest geht weiter, wir müssen den 2. Amokläufer finden", wies ich mein Team an, bevor ich einen kurzen Blick aus dem Fenster warf. Scheint als hätte der Amokläufer einige Menschen erwischt. Aber darum wird sich Cole kümmern, meine Aufgabe war es, hier in der Schule alles zu regeln.

Zusammen mit meinem Team liefen wir weiter durch die Flure, schickten die Schüler auf den Gängen in die richtige Richtung und folgten den etwas weiter Entfernten Schüssen. Glücklicherweise fanden wir keine weiteren Leichen auf den Fluren, hoffentlich bleibt dies auch so.

Alles hier waren unschuldige Kinder die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Sie haben sich auf 3 Monate Sommerferien gefreut, aber stattdessen kämpfen sie gerade um ihr Leben und werden sich in den Ferien, anstatt mit normalen Teenagern Dingen, mit ihren Erlebnissen und Traumata auseinander setzten. Kinder sollten Kinder sein dürfen, ohne so etwas erleben zu müssen.

"Wir sind in Gebäude 2, 3. Stock, Raum 351. Wir haben den 2. Schützen mit 3-4 Geiseln in dem Klassenzimmer entdeckt" bekam ich die Info über Funk. "Gibt es ein Scharfschütze der freie Sicht hat" hakte ich nach, während wir zu besagtem Klassenzimmer liefen.

"Negativ" bekam ich als Antwort zurück. "Schießt, sobald ihr freie Sicht habt", erwiderte ich. Ich werde nicht das Leben von unschuldigen Schülern riskieren, um das eines Amokläufers zu retten. Er ist sich bewusst, wie das hier ausgehen wird wenn er sich nicht stellt und legt es wahrscheinlich darauf an.

Viele Amokläufer gehen mit dem Wissen in einen Amoklauf, dass sie dort nicht mehr lebend raus kommen werden. Aber genau das, machte sie so gefährlich...

Big Brothers 8Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt