12

3.5K 252 5
                                    

Ich hatte total Glück, dass meine Mum nicht zu Hause war und sie hatte wohl nichts davon mitbekommen. Seufzend ließ ich mich auf die Couch fallen und schloss erschöpft meine Augen. Zum Glück hatten wir den Ersatzschlüssel unter der Matte versteckt und so konnte ich einfach ins Haus kommen.

Schnell hatte ich mich unter die Dusche gestellt und schruppte die Spuren von gestern Nacht ab. Doch ich könnte Dees Gesicht nicht mehr vergessen, als ich ihr gesagt hatte, dass ich schwul war. Seufzend schaltete ich das Wasser aus und suchte nach meinem Handtuch. Danach taumelte ich in mein Zimmer und zog mir frische Sachen an und kuschelte mich in mein Bett.  Wie würde es wohl jetzt zwischen Dee und mir weitergehen? Würde sie überhaupt noch mit mir reden wollen? Und dann kommt noch diese Partnerreise dazu, welche ich mit Dee überstehen musste.

Am Abend saß ich zusammen mit meiner Mum am Esstisch und jeder war in seinen Gedanken versunken. "Hast aber lang geschlafen.", versuchte meine Mum dann ein Gespräch auf die Beine zu stellen und ich schaute erschrocken in ihr Gesicht. Schwerschluckend legte ich meine Gabel weg und nickte nur. "Kamen halt gute Filme.", log ich und meine Mum fing an zu grinsen. "Ich habe keinen Fernseher gehört.", murmelte sie und stach wieder in ihre Nudeln.

Ich aß einfach weiter und überlegte mir, was ich nun sagen könnte. "Hälst du mich für dumm, Tarry?", fragte sie mich dann und ich schüttelte schnell meinen Kopf. "Ich hab Jamie gesehen.", fügte sie dann noch hinzu und grinste am Schluss. Erleichtert atmete ich aus. Sie war also nicht sauer... "Dad hat angerufen." Das war ein Satz, der mich wie eine Faust ins Gesicht traf. Geschockt ließ ich meine Gabel fallen und verschluckte mich an einer langen Nudel.

"Was wollte der denn?!", hustete ich erschrocken und schnappte mir schnell meine Dose mit Cola. "Er wollte hören, wie es uns geht. Außerdem wollte er dich sehen." Schnaubend stand ich auf und brachte meinen Teller in die Küche. "Egal, wie sehr ich die Zeit mit ihm vermisse. Er hat einen verdammten Fehler gemacht!", zischte ich und mir wurde wieder schlecht, als ich an Dad dachte. "Ja, und er weiß es, Tarry!" Meine Mum stand ebenfalls auf und lächelte mich dann sanft an, als sie ihren Teller weggebracht hatte.

"Verzeihst du ihm?", fragte ich meine Mum dann leise und sie nahm meine zitternde Hand in ihre. "Nein, das habe ich nicht gesagt. Aber du bist sein Sohn und er hat das Recht ihn zu sehen." Wieder packte mich die Wut und ich riss mich von meiner Mum los. "Und ich habe das Recht, nein zu diesem Treffen zu sagen!", brummte ich und stampfte danach wütend die Treppe hoch.

Montag. Brummend lief ich durch die Gänge und alles zog einfach nur an mir vorbei. Selbst die wütende Mia, welche mir ständig gegen den Arm schlug. Ich hatte ihr gar nicht zugehört, sondern war einfach weitergelaufen. In der Pause redeten die Jungs noch über die Party und wollten wissen, ob ich es Dee erzählt hatte. "Ja hab ich.", seufzte ich und biss in meinen mal wieder mehligen Apfel hinein.

Brummend schmiss ich ihn auf meinen Tablett und Jamie musterte mich skeptisch. "Was ist denn bei dir los?" Eins musste ich sagen: Noch nicht mal die Jungs wussten, warum ich hierhergezogen waren. Ich hatte einfach gesagt, dass uns Clinton zu langweilig war. Meinen Dad gab es nicht. Ich zuckte einfach nur mit meinen Schultern, doch ich wusste ganz genau, was los war. Mein Vater war los. Denn er hatte wieder angerufen.

Halloooo meine Lieben:) Hoffe ihr hattet bis jetzt einen schönen Tag!:)




Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt