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Irgendwie hatte ich mir mehr vorgestellt. Vielleicht, dass Dee mir was gesagt hätte, oder mich nochmals küsste. Aber sie blieb einfach still neben mir sitzen und gab mir mein Handtuch wieder zurück. "Man sieht sich in der Schule.", verabschiedete sich Dee, als ihre Tante kam und ich biss mir nervös auf die Unterlippe.

Kurzbevor Dee das Auto erreicht hatte, sprang ich auf und rief dem Mädchen hinterher: "Möchtest du morgen zu mir kommen?" Erschrocken drehte sich Dee zu mir um und nickte unsicher. "Bis morgen.", lächelte ich sie an und rannte schnell zu ihr. Die Tante von Dee hatte schon ungeduldig das Fenster geöffnet und sah müde zu ihrer Nichte.

"Kommst du, Kleine?" Dee beugte sich zum Fenster und murmelte knapp: "Ja, warte kurz." Dann schaute ich ebenfalls zu der Tante und winkte kurz. "Hallo, ich bin Ontario.", stellte ich mich freundlich vor und die Tante nickte mir zögernd zu. "Ich sollte gehen.", lachte Dee nervös und ich gab ihr einen kurzen Kuss.

"Hab ich dir das erlaubt?", fragte mich Dee verwirrt und ich zuckte frech mit den Schultern. "Ich mach es einfach." Schnell streckte ich ihr die Zunge raus und konnte den geschockten Blick der Tante sehen.

Schnell lief ich in das Haus und konnte meine Mum nirgendswo finden. Also war sie wirklich noch unterwegs. Schnell nahm ich den Zettel und schmiss ihn in den Müll. Danach stieg ich schnell unter die Dusche und verschwand dann in mein Zimmer.

Am nächsten Morgen war ich sehr gut gelaunt. Das lag vielleicht an Dee oder einfach daran, dass ich super gut geschlafen hatte. Als ich gerade ins Bad wollte, lief ein fremder Mann an mir vorbei. "Sind Sie ein Einbrecher?", fragte ich den Fremden verwirrt und dieser fing an zu lachen. "Hey, mein Name ist Harry." Er reichte mir seine Hand, doch ich gab ihn nicht meine.

"Nein danke.", antwortete ich knapp. Der Mann hatte schon einen leichten Ansatz von grauen Haaren und war wahrscheinlich etwas älter als meine Mum. "Ontario!" Nun stand auch noch meine Mutter im Flur und sah mich warnend an. Augenrollend schaute ich von ihr zu diesem Harry und grinste ich kurz an. "Freut mich Henry. Meinen Namen kennen Sie ja schon." Harry lächelte mich immer noch freundlich an und verbesserte mich noch nicht mal.

Das konnte ja was werden... "Und Ontario" Ich wollte gerade die Türe vom Badezimmer zu knallen, doch hielt in meiner Bewegung inne. "wir reden nachher noch."

Ich hatte keine Lust mit den Beiden zu frühstücken. Nein, ich wollte einfach nicht. Auch zum Mittagessen erschien ich nicht und ich wusste, dass Mum sauer war. "Wo warst du gestern?", kam meine Mum in mein Zimmer gestürmt und hielt den zerknüllten Zettel in seiner Hand.

"Am Strand. Aber ich war früh wieder da.", log ich und meine Mutter sah mich skeptisch. "Ich sag  nichts mehr dazu", begann meine Mum zögernd und ich begann zu grinsen. "Aber nur, wenn du Harry akzeptierst." Sofort fielen meine Mundwinkel wieder nach unten und ich gab mich seufzend geschlagen.

"Ach, Dee kommt gleich.", gab ich meiner Mum schnell Bescheid, bevor sie mein Zimmer wieder verließ. "Eigentlich sollte ich sie auch verscheuen.", murmelte Mum und grinste mich an. "Aber ich akzeptiere sie ja." Augenrollend stand ich von meinem Bett auf. "Wir sind nicht zusammen. Und wer weiß, wie lange Henry hier bleibt." Wütend funkelte mich Mum an.

"Er heißt Harry, hat eine vier jährige Tochter und ich wette mit dir, dass es was wird. Wie siehts denn mit Donna aus?" Seufzend schob ich Mum aus dem Zimmer. "Sie heißt Dee, ist eine gute Freundin und wir haben uns wieder vertragen."

So viel zu gute Freunde... Gerade schloss ich meine Zimmertüre hinter mir, da hing mir Dee schon am Hals uns küsste mich. "Ist das jetzt normal?", fragte ich Dee verwirrt und unsere Lippen waren immer noch ziemlich nah zusammen. "Vielleicht.", lächelte Dee und küsste mich nochmal. Danach ließ sie mich los und legte sich auf mein Bett.

Also hatte sie die gleichen Gefühle wie ich? Lächelnd musterte mich Dee und machte sich auf meinem Bett breit. "Ich glaub ich steh auf Schwule.", murmelte Dee nachdenklich und ich setzte mich lachend auf mein Bett. "Schön zu hören." Dee setzte sich auf und stupste mir in die Wange.

"Als ich gesagt habe, ich habe mich verliebt", flüsterte Dee leise und schaute auf meine Hände. "da meinte ich dich und nicht Dominic oder einen anderen Jungen." Nun schaute das Mädchen wieder zu mir und ich glaubte, mein Herz stand still. Ich hatte aufgehört zu atmen, konnte nur noch grinsen und alles in mir tanzte.

Hörte sich vielleicht dumm an, aber es war so. Das war also Liebe? Fühlte sich das wirklich so an? So schön und unangenehm zu gleich? Ich hasste diese Filme, in denen die Personen jemanden fanden, welchen sie über alles liebten und sich nun endlich ganz fühlten.

Nun ja, jetzt war ich an der Reihe. Ich hatte Dee gefunden. Wunderschön, intelligent, eine Person, über die ich alles lachen und reden konnte. Und sie liebte das, was ich an mir hasste.

Sie hatte mir vergeben, obwohl ich gelogen hatte, obwohl ich einen Scheiß erzählt hatte. "Ich würde dich am liebsten schlagen, wegen dieser Aktion. Aber kennst du das, wenn man einfach nicht wütend sein kann?", fragte mich Dee leise und ich nickte stumm. "Ich würde wohl alles hier zerstören. Dieses Gefühl, diese Magie." Gott, wie schnulzig.

"Kitschig.", lachte ich und Dee fing ebenfalls an und dann zog sie mich zu sich und küsste mich. Langsam löste ich mich von Dee und fragte mich, ob wir nun zusammen waren. "Bevor das zu kompliziert wird", fing ich aufgeregt an und das Mädchen sah mich verwundert an. "Macht es dir was aus, wenn ich dich immer küssen kann, wenn ich will? Und du von nun an meine Freundin bist?" Gott, war das gut?

"Du willst mich küssen? Wie widerlich.", würgte Dee und als sie meinen verwirrten Blick sah, lächelte sie mich unschuldig an. "Ich bin ja nicht gestorben.", meinte sie schulterzuckend und stieß mich vom Bett. "Hopp, hopp. Deinem Mädchen ist langweilig.", nörgelte Dee grinsend und da hatte ich meine Antwort. Mein Mädchen.

Heyjoooo.... Das ist nicht das Ende. Kurze Matheaufgabe: 1+1+1= Epilog. War das richtig? HAHAHA:D Also wie viele Kapitel noch? Hoffe, euch hats gefallen und ich merke gerade richtig, dass es bald zu ende ist:o

Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt