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Lange starrte ich die Naricht von Dee an und traute mich nicht, zurückzuschreiben. Seufzend steckte ich mein Handy wieder weg und versuchte das Zittern zu verbergen, denn ich konnte von Weitem Jamie sehen. "Hier steckst du.", meinte mein bester Kumpel und seine Stimme klang ernst.

Es gab wenige Momente, in denen Jamie ernst war. Still setzte sich Jamie zu mir und ich konnte aus dem Augenwinkel erkennen, dass er mich musterte. "Ich verstehe dich, Tario. Aber du musstest doch nicht gleich so zuschla-" Zischend unterbrach ich meinen besten Freund und drehte meinen Kopf rasch zu ihm. "Doch. Was wäre, wenn Ben, Mitchell oder sogar ich in Clara verknallt wären und dir verschweigen würden, dass wir Kontakt zu ihr haben, huh?!" Jamie schwieg und schaute zu seinen Füßen.

"Es wäre die Hölle.", murmelte er nach einer langen Stille und ich nickte zufrieden. Ja, es war die Hölle. Es tat einfach so weh und man brannte. Die Schmerzen waren wie Feuer, kaum auszuhalten. "Aber du glaubst doch nicht ernsthaft, dass Dee jetzt was mit Ben anfangen wird?", fragte mich Jamie ungläubig und schaute langsam zu mir.

"Ben weiß ganz genau, dass sie nicht auf seiner Seite sein wird." Ich nickte stumm. "Nach dem Scheiß, den ich angestellt habe, kann ich es mir aber gut vorstellen.", lachte ich trocken auf und knetete meine immer noch zitternden Hände. Nervös wippte ich mit meinen Füßen und Jamie legte eine Hand auf meine Schulter.

"Nächste Woche möchte Dee wieder kommen und dann werdet ihr reden. Da bin ich mir sicher.", lächelte mich Jamie aufmunternd an und ich seufzte. "Klar. Aber bitte lass und jetzt dieses Thema vergessen." Vergessen wollte ich es sicher nicht, eher verdrängen. Aber ich hatte keine Kraft mehr, über dieses Mädchen zu reden.

"Hey, im Sommer könntest du doch Dad besuchen.", schlug Mum vor, als wir gerade am Tisch saßen und zu Abend aßen. Stumm nickte ich. Ich hatte gerade andere Probleme, als über meinen Dad zu denken. "Hallo? Wie findest du die Idee? Dad würde sich freuen." Mum fuchelte mit ihrer Hand vor meinem Gesicht herum und ich zuckte mit meinen Schultern.

"Ja klar, mal schauen.", murmelte ich und aß weiter. "Ben hat vorher angerufen.", wechselte Mum das Thema und als ich seinen Namen hörte, spannten sich all meine Muskeln an. "Ach? Und was wollte er?", presste ich zischend hervor und meine Mutter musterte mich skeptisch.

"Er wollte mit dir reden." Nickend stand ich auf. "Falls du mit Dad telefonierst, sag ihm, dass ich wahrscheinlich kommen werde."

Oben im meinem Zimmer angekommen, schmiss ich mich müde auf mein Bett und schnappte mein Handy. Ein verpasster Anruf. Ben. Wütend löschte ich die Anrufsliste und suchte nach Dees Nachricht. Egal, wie wütend Dee auf mich war, sie gab mir mit dieser Nachricht Hoffnung und ich glaubte fest daran, dass sie es so wollte.

Gerade als ich ihr zurückschreiben wollte, ging der Bildschirm meines Laptops an. Neugierig stand ich auf und sah, dass Dee mich angeschrieben hatte.

Dee Summers: Können wir kurz schreiben?

Ontario Blacks: Denke schon...

Dee Summers: Das wegen Ben. Er hat mir alles erzählt...

Ontario Blacks: Und?  Ich fühle mich etwas verarscht.

Dee Summers: Ich weiß, aber du musst mir glauben, dass nichts zwischen Ben und mir läuft und laufen wird. Er möchte auch alles vergessen. Du bist ihm sehr wichtig!

Ontario Blacks:  Trotzdem bin ich sauer. Ich mache mir Sorgen und er? Schreibt mit dir!!

Dee Summers: Ontario, ich fühle mich ebenfalls verarscht und brauche jemanden, der mich unterstützt!

Ontario Blacks: Es. Tut. Mir. Leid! Ich könnte es so oft sagen und du würdest mir trotzdem nicht glauben, Dee.

Dee Summers: Ich glaube dir. Kann ich dich was fragen?

Wieso machst du dir Sorgen und schlägst Ben. Steckt da etwa mehr dahinter?

Ontario Blacks: Ich finde, wir sollten persönlich reden. Ich möchte dir alles ins Gesicht sagen.

Dee Summers: Du hast recht. Ich schreib dir, wenn ich Zeit habe!

Seufzend schlug ich meinen Laptop zu und konnte es gar nicht richtig glauben. Wollte Dee mir etwa zuhören. Falls wir uns treffen sollten, dann werde ich ihr alles sagen. Das ich in sie verliebt war, dass ich alles tun würde, damit sie mir glaubte.

Aber Dee glaubte mir. Sie wusste und spürte es doch, dass mir all das leid tat. Langsam klappte ich meinen Laptop wieder auf. Dee war nun offline aber trotzdem schrieb ich eine letzte Nachricht.

Ontario Blacks:  Ich würde alles tun, damit ich dich wieder bei mir habe. Du bist mir wichtig, Dee. Sehr sogar. Du hast mir so viel anvertraut und das schätze ich. Ich dir ebenfalls. Deshalb möchte ich dir sagen, dass mein Dad war und ich ihn wahrscheinlich im Sommer besuchen werde. Ich habe zwar etwas Angst. Aber es ist gerade ziemlich merkwürdig, dir sowas zu schreiben. Weil du bist die erste Person...

Hi, hi... kleiner Lückenfüller. Aber gute Nachricht. Dee kommt bald wieder und mal sehen, was passiert. Was glaubt ihr? Was wird passieren? :) Danke für all eure liebe Unterstützung! Ich schätze das seeeeeeeehr:*

Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt