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Ich konnte nicht schlafen. Es war mitten in der Nacht und ich konnte es kaum erwarten, mit Dee schwimmen zu gehen. Morgen war zwar der letzte Tag, aber nicht der letzte Abend. Denn wir würden erst am Samstagmorgen fahren. Also hatte ich noch einen ganzen Tag. Wieso war ich so hibbelig?

Seufzend drehte ich mich zur Seite und konnte Dee leise atmen hören. Sofort schlich sich ein Lächeln in mein Gesicht und konnte ihr schönes Gesicht genau vor mir sehen. Leider war es ja zu dunkel... Als ich neu an der Schule war, schoss mir dieses Mädchen irgendwie sofort ins Auge.

Ich konnte jetzt nicht sagen, dass es wie Liebe auf den ersten Blick war, denn wir liebten uns ja nicht. Aber sie gefiel mir sofort. Sie war anders, natürlich und ihr Lächeln war schön. Doch ich hatte sofort gemerkt, dass es falsch war.

Ihre Augen glänzten nicht und sie sah ängstlich aus. Dee verheimlichte mir irgendetwas und ich konnte mir schon denken, dass es etwas mit Dominic zu tun hatte. Doch trotzdem nahm sie ihn immer in Schutz! Das musste Liebe sein, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, dass Dee so ein Monster lieben konnte!

Aber, verdammt! Ich war auch ein Monster! Ich würde Dee verletzen, wenn sie es erfährt. Und das wird sie, denn ich fühlte mich immer schlechter wegen dieser Lüge. Langsam vertraute mir Dee, glaubte mir wirklich und ich zweifelte immer mehr.

Es tat weh. Es tat wirklich weh. In mir zog sich alles zusammen und verkrampfte sich und zum ersten Mal bereute ich etwas. Ich hatte noch nie etwas bereut, da es immer eine richtige Entscheidung war. Ich war ein anständiger Junge. Ich konnte niemanden verletzen, egal ob Junge oder Mädchen. Doch ich tat es.

Und jede Sekunde, die verging, fühlte ich mich schlechter und das Loch in mir wurde größer. Was hatte ich getan? Eigentlich sollte ich stolz sein. Dee und ich waren jetzt befreundet und schliefen gemeinsam in einem Zelt, doch... was sollte ich nur machen?

Soll ich vielleicht alles- "Bist du wach?", hörte ich Dees verschlafene Stimme und ich zuckte leicht zusammen. "Ja.", antwortete ich knapp und ich hörte ein Rascheln. Dee hatte sich aufgesetzt und schaltete die Lampe an.

"Wieso denn das?", hakte sie nach und ich zuckte nur mit den Schultern. Das schlechte Gewissen hämmerte auf mir herum... "Könnte ich dich auch fragen.", lächelte ich Dee müde an und konnte mir ein Gähnen nicht verkneifen.

"So wie es aussieht, bist du schob lange wach." Ich nickte stumm und legte meinen Kopf, welchen ich auf meiner Hand abgestützt hatte, richtig auf mein Kissen. "Ganz ehrlich",seufzte ich und musste dabei leicht lachen. "habe ich gar nicht geschlafen." Etwas besorgt musterte mich Dee und legte sich ebenfalls wieder hin.

"Aber dir geht es gut, oder?", fragte sie mich leise und ich nickte schwach. "Klar, es ist Vollmond und ich werde wieder zum Wolf!", scherzte ich und Dee rollte mit ihren Augen. "Gott, dann liegt nachher so ein Fellball neben mir.", grinste mich Dee frech an und ich musste noch mehr lachen.

Schnell drückte mir Dee ihre Hand auf den Mund. "Sei still, Ontario.", grinste sie warnend und ich nickte augenrollend. "Schon gut.", murmelte ich müde und schloss kurz meine Augen. "Soll ich dir was sagen?", fragte mich Dee vorsichtig und ich nickte verwirrt.

"Ich heiße nicht Dee." Das verwirrte mich noch mehr. "Wie dann?", hakte ich nach und musste leicht lachen. "Donald Duck?" Dee schien genervt zu sein und boxte mir leicht gegen den Arm. "Nein, du Trottel.", seufzte sie und massierte dabei ihre gerunzelte Stirn.

"Es ist komisch, darüber nachzudenken.", flüsterte Dee und begann leicht zu zittern. "aber ich möchte, dass du es weißt." Nun blieb ich ernst. Ich merkte, dass Dee Probleme damit hatte, mir das zu sagen. Warum auch immer...

Sie zitterte immer noch und weinte leicht und das machte mir ziemliche Sorgen. "Ich möchte Dee genannt werden, weil mich sonst die Vergangenheit jedes Mal einholt, wenn ich meinen Namen höre.", schluchzte Dee und ich wischte ihr sofort die Tränen weg. "Kennt ihn noch jemanden?" Dee zuckte leicht mit ihren Schultern. "Man vergisst schnell.", murmelte sie müde.

"Es hatte zwar etwas gedauert, bis die Lehrer sich an Dee gewöhnt hatten.", flüsterte sie und es schien so, als wäre Dee in ihrem eigenen Traum gefangen. "Ontario?" Erwartungsvoll schaute Dee zu mir. "Dee Summers hört sich schon besser an, als December Summers, huh?" Und wie sie ihren richtigen Namen aussprach. Als wäre es eine widerliche Krankheit. Ein Fluch, welcher das Mädchen zerstören wollte.

Halloooo meine Lieben!!! Dee erzählt immer meeeeehr!:) Hoffe euch hat es gefallen und ich wünsche euch noch eine gute Nacht:*

Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt