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Die Tage zogen an mir und ein neuer Monat begann. Auch der Herbst ließ sich langsam blicken und die Zeit war endgütlig vorbei, in das Meer zu springen oder ohne Jacke aus dem Haus zu gehen. Aber hier in St. Petersburg sah es nicht sehr nach Herbst aus.


Es wurde zwar deutlich kälter und bewölkter, aber keine orangene Blätter waren zu sehen. Am Hafen waren weit und breit nur Palmen und vielleicht in vereinzelten Gärten konnte man Laubbäume finden. Seufzend starrte ich aus dem Fenster des Klassenraums und sah den grauen Wolken dabei zu, wie sie oben am Himmel vorbeizogen. Ich hatte gerade französisch und ich hasste diese Sprache.

Wieso hatte ich dieses Fach nochmal gewählt? Ach ja, wegen Dee. Doch ich hatte sie seit dem Kuss nicht mehr gesehen. Nicht in der Stadt und auch nicht in der Schule. Als es endlich klingelte packte ich schnell meine Sachen zusammen und stürmte aus dem Raum. Im Gang fang mich sofort Jamie ein und gemeinsam liefen wir auf den Pausenhof.

"Ben und Mitchell wollen heute an den Hafen gehen. Kommst du mit?", fragte mich Jamie erwartungsvoll und ich zuckte nur mit meinen Schultern. "Keine Ahnung. Zur Zeit habe ich auf nichts Lust." Jamie stöhnte auf. "Du bist mein bester Freund, Tario. Ich ertrage es nicht, wenn du wie so eine Leiche in deinem Zimmer liegst und vor dich hingammelst." Angewidert verzog ich das Gesicht und schüttelte nur meinen Kopf.

"Ekliger Vergleich, Jamie.", murmelte ich seufzend und mein Kumpel rollte nur mit seinen Augen. "Du weißt, wie ich das meine, Tario." Ich nickte stumm und meinte, ich würde es mir noch überlegen.

Ich durfte nicht überlegen. Punkt acht Uhr stand Jamie vor der Tür und zog mich regelrecht mit zu seinem Auto. Doch ich fand es gar nicht schlecht, denn Eliah kam zu Besuch und ich hatte wirklich keine Lust auf Veganer.

"Hast du eine Ahnung, was mit Dee los ist?", fragte mich Jamie, während ich mich anschnallte und ich schüttelte mit meinem Kopf. "Frag mich nicht. Ich habe nichts mehr von ihr gehört." Nachdenklich nickte Jamie und fuhr los.

Ich hatte mich oft gefragt, ob Dominic vielleicht eine Ahnung hatte, was mit Dee los war, aber ich traute mich nicht, ihn zu fragen. "Soll ich ihren Freund fragen?", suchte ich Rat bei meinem besten Freund und dieser sah mich verwundert an. "Möchtest du als ein Sticker auf der Straße enden?!" Schnell schüttelte ich meinen Kopf und fuhr mir durch meine Haare.

"Ich dachte ja nur.", murmelte ich grummelnd und Jamie prustete los. "Lass das mal lieber mit den Denken, schwuler Elefant!"

Ich liebte den Hafen wirklich, wenn es schon längst dunkel war und trotzdem die Straßen noch lebendig waren. Viele Leute saßen in den Straßencafés und unterhielten sich lachend mit ihren Freunden, Familien oder auch Fremden. Verträumt lief ich durch die Straßen und behielt ständig den Hafen im Blick. "Tario!", riss mich Mitchell aus meinen Gedanken und ich schaute erschrocken zu ihm.

Er stand direkt neben Ben, welcher neben mir lief und rechts von mir war Jamie. "Da vorne!" Mit großen Augen zeigte Mitchell nach vorne und was ich da sah, knotete mir meine Luftröhre zu und ich bekam keine Luft mehr.

Dort stand Dee, welche neben einem Mann stand. Wer das wohl war? Ihr Vater? Der Mann redete ständig und Dee nickte nur und schaute sich zögernd um. Aus einem Laden schlenderte dann noch Dominic hinaus und schlang seine großen Arme um Dee und zog sie mit. Der Mann folgte den Beiden.

"Muss ich das verstehen?", murmelte ich verwirrt und schaute meine Freunde an. Diese schüttelten nur ihre Köpfe und zogen mich genau in die andere Richtung. "Jetzt mach dir keinen Kopf. Das sieht alles ganz anders aus, als es wirklich ist.", meinte Jamie schulterzuckend und ich schaute nochmal zu Dee, doch sie war zu weit weg, um sie genau erkennen zu können.

Ja, mir geht es immer noch schlecht. Doch ich wollte einfach mal wieder schreiben. Ist wirklich nicht das Beste und ich weiß es, obwohl mein Kopf brummt und ich eine Tasse nach der anderen leer trinke:D Trotzdem schönen Abend noch, hoffentlich habe ich den euch nicht versaut hahaha! Bis denne


Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt