"Ich kann unten auf der Couch schlafen.", bot ich Dee lächelnd an und sie sah mich dankend an. "Danke, aber das musst du nicht." Verwirrt nahm ich mein Kissen und meine Decke in die Hand und musste leicht lachen. "Anstatt in meinem weichen Bett zu schlafen, lehnst du ab?" Überrascht blickte ich das Mädchen an und musste feststellen, dass wahrscheinlich jeder aus Höflichkeit abgelehnt hätte.
"Denke schon. Ich möchte dir nicht dein weiches Bett stehlen.", meinte Dee und sah dabei etwas müde aus. "Gut, dann leg ich mich in mein Bett.", zwinkerte ich Dee dreist zu und schmiss mein Bettzeug wieder auf mein Bett und kurz danach lag ich schon unter der Decke.
"Arsch.", murmelte Dee und eigentlich sollte das nicht für meine Ohren bestimmt sein, doch ich hatte es trotzdem gehört. "Dann leg ich mich eben auch in dein Bett.", zuckte Dee mit ihren Schultern und ich öffnete wieder meine Augen. Sie stand wie bestellt und nicht abgeholt da und ich fand es ziemlich amüsant, wie Dee langsam auf mein Bett zu ging und die Decke in ihre zitternde Hand nahm.
"Stell dich nicht so an.", seufzte ich leise und setzte mich augenrollend auf. "Wir haben schon gemeinsam im Zelt geschlafen.", grinste ich und ließ meine Augenbrauen wackeln. "Hör auf, Ontario. Wir hatten da aber unsere eigene Schlafsäcke.", gähnte Dee und krabbelte dann endlich unter die Decke.
"Ich kann dir eine andere Decke holen?", bot ich Dee freundlich an, doch sie schüttelte nur ihren Kopf, schloss danach ihre Augen und drehte sich weg von mir. "Schlaf jetzt.", murmelte sie und man konnte das Grinsen genau heraushören. "Schön, dich wieder als Schlafgenosse zu haben.", lachte ich leise und Dee seufzte genervt auf.
"Gute Nacht!", lachte Dee und schlug mir leicht gegen die Schulter. "Misshandelst du mich etwa?" Dee schaltete wieder das Licht an und sah mich genervt an. "Spinnst du gerade, Ontario?", verdrehte Dee ihre Augen und als sie mich Grinsen sah, musste sie ebenfalls grinsen. "Vielleicht. Vielleicht auch nicht." Neckend stupste ich Dee in die Wange und sie sah mich entgeistert an.
"Hast du gerade deine fünf Minuten?" Kopfschüttelnd nahm ich eine Strähne von ihr zwischen meine Finger und legte sie mir unter die Nase. "Steht mir ein Schnurzbart?" Geschockt blickte Dee auf ihre Haare und begann sofort an zu lachen. "Verrückter Junge!", murmelte Dee seufzend und nahm ihre Strähne von mir weg. Dabei berührten ihre Finger meine Oberlippe und ich hielt nervös den Atem an.
Dees heißer Atem prallte gegen meine glühende Haut und ich schloss meine Augen. Ein Moment, welcher so schön war, dass ich jede Millisekunde in mich hineinsog und genoss. "Ich muss dir was sagen.", hauchte ich und meine Stimme klang brüchig.
Langsam öffnete ich wieder meine Augen und die Hand von Dee war an meine Wange gewandert. "Es tut mir leid, ich hatte Angst, so sehr Angst...", murmelte ich fassungslos, da ich es nicht glauben konnte, dass ich endlich den Mund aufbekomme. Doch dann stockte ich einfach, biss mir auf meine Innenwange und fand keine einzigen Worte mehr.
Fragend musterte mich Dee und dann geschah etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Sie gab mir einen federleichten Kuss auf meine Wange, na ja, eher auf meinen Mundwinkel. Entweder sie konnte nicht gut zielen oder es war gewollt, dass unsere Lippen so nah waren.
"Brauchst du nicht.", lächelte mich Dee schüchtern an und ich nickte sachte. "Danke." Ich schluckte kräftig und bemerkte erst jetzt, dass meine Hände zitterten. "Ich... ich bin... auch verliebt.", rettete ich schweratmend die Lage und Dee musste anfangen zu grinsen. "Also jetzt endlich so richtig?" Zitternd nickte ich und legte mich wieder auf mein Kissen.
Scheiße... "Das ist doch toll. Kannst du mir sagen, wer?" Ich musste sachte grinsen und schaute zu Dee. "Nein, denn wir müssen schlafen." Ich krabbelte leicht über Dee, damit ich die Lampe ausschalten konnte und als ich ihren kleinen Körper unter mir spüren konnte, zog sich alles in mir schmerzhaft zusammen und ich biss mir auf die Zunge, um dieses Gefühl zu unterdrücken.
Das sind keine guten Gefühle. Das sind Schmerzen! Liebe schmerzte. Ich habe es bei meinen Eltern gesehen. Dad... Erschrocken atmete ich aus und legte mich schnell wieder zurück. Ich vermisste. Ich vermisste dieses großes Arschloch, welcher unsere Familie zerstört hatte, ich vermisste ihn, weil ich ihn so sehr liebte.
Dad war alles für mich. Ein Freund, ein Vater und ein Bruder. Er verstand mich und nun war er weg. Hatte alles zerstört. Dad war ein Monster. Und ich vermisste ihn trotzdem. "Alles okay, Ontario?" Besorgt legte Dee ihre weiche Hand auf meine Schulter und ich schaute traurig zu ihr.
Ich vertraute Dee, wirklich, nur ich wollte nicht, dass sie Angst bekam. Warum auch immer. Vielleicht dachte sie ja, dass ich genau so ein Monster war. Kein gewalttätiges, das war schon mal sicher. Aber ich war auf jeden Fall ein Monster. Denn ich belog dieses Mädchen Tag für Tag und nutzte ihr Vertrauen aus.
Sie vertraute mir ebenfalls. Dee traute einem Monster. Einem Monster, welches keinen Mut besaß, um die Wahrheit zu sagen. Und ihr zu sagen, dass es sich in sie verliebt hatte. Das Monster war verliebt. Doch es hatte kein Ziel vor den Augen. Ich sah nämlich keins.
Heyoooo meine Lieben! Habe heute morgen schon angefangen, wurde dann aber unterbrochen und habe dann grad eben erst wieder drangedacht. Ich hoffe euch hats gefallen und ich werde NICHT sagen, wann das Ende kommt. Wenn es kommt, dann kommt es... hihih:D
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Blond im Kopf (Wird überarbeitet)
Romance(Nicht überarbeitet) Tja, ich hatte mich ins sie verliebt und eigentlich könnte das eine perfekte Geschichte werden. Aber ich habe dem Mädchen erzählt, ich sei schwul. Aber das bin ich doch gar nicht. Platz 3 #ChickLit (Best-Ranking 2016) ©2015 B...