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Gut, was sollte ich nun beschreiben. Nur schwarz war zu sehen und mein ganzer Kopf dröhnte. Hunderte von Rennwagen sausten durch meinen Kopf und ließen mich nicht in Frieden. Ich hatte zwar meine Augen geöffnet, aber trotzdem tanzten kleine, bunte Sterne vor meinen Augen und ließen mich immer wieder wegkippen.

"Alter.", hörte ich gedämpft eine Stimme und schaute leicht zur Seite. Neben mir saß Jamie und erst jetzt konnte ich alles um mich herum wahrnehmen. Weißer Raum, ein paar Schränke, Stühle und Tische und eine Liege, auf der Jamie ich und gerade saßen. Das Krankenzimmer der Schule. Na toll.

"Dee ist im Sekretäriat.", gab mir Ben Bescheid, als er ins Zimmer kam und leise die Türe schloss. Er setzte sich an den Tisch und schaute mich besorgt an. "Sie ruft deine Mum an." Nickend schaute ich meinen Kumpel an und kratzte mich kurz am Kopf.

Die Rennwagenfahrer in meinem Kopf hatten immer noch nicht die Bremse gefunden. Neben mir stand auf einem kleineren, runden Tisch eine Wasserflasche und Kopfschmerztabletten. Ich wollte etwas zu den Jungs sagen, wie: Danke, ich hab euch lieb, Jungs! Aber erstens, fand ich meine Stimme nicht , zweitens ich fühlte mich gerade wie, als hätte ich mein Hirn auf dem Pausenhof verloren und drittens, ich musste nur an Dee denken.

"Sorry.", krächzte ich und fand, dass meine Stimme schrecklich klang. "Gott, du lebst.", lachte Jamie leicht und schlug mir sachte auf die linke Schulter. "Wir dachten, du seist tot.", meinte Ben und ich musste leicht grinsen. "Keine Sorge", murmelte ich und stöhnte leicht, als meine Nase berührte. "mich werdet ihr nicht so schnell los."

Dann blieb es still. Ben hatte sein Handy herausgeholt und ich versuchte den Schmerz runterzuschlucken. Selbst Jamie war still und das kam wirklich selten vor. "Kannst du dir denken, wer dir etwas Farbe ins Gesicht geschlagen hat?", fragte mich Ben und ich nickte. "Sicher. Und ich muss ganz schnell ein kleines Geschenk als Dankeschön kaufen.", murmelte ich zornig und stand auf. Vielleicht etwas zu schnell.

"Woah, sachte!" Jamie stand sofort an meiner Seite und stützte mich ab. "Du wirst nicht zu Dominic gehen... sonst sieht man sich wieder am Friedhof!" Jamie zog seine Augenbrauen zusammen und versuchte mich wieder auf die Liege zu bringen. "Jetzt lass mich!", zischte ich und schüttelte seine Hände von mir.

Zur Zeit wurde ich sehr schnell wütend... Das nervte mich... "Du hast gerade eine auf die Fresse bekommen, Tario!", mischte sich Ben ein und sofort musste ich zu dem Spiegel schauen, welcher über dem Waschbecken war. Erschrocken hielt ich die Luft an. Aufgeplatzte Lippe, blutige Nase und ein blaues Auge.

Sehr schön! "Na und? Ich muss mit Dee reden!" Die Jungs hielten mich nicht auf. Zuerst dachte ich, sie hätten endlich gemerkt, dass es mir gut ging, doch da lag ich falsch. Dee stand etwas verunsichert an der Türe und schaute direkt zu mir. "Hey.", hauchte sie und ihre Stimme zitterte etwas. "Ich hab Hunger.", räusperte sich Jamie und zog Ben mit aus dem Zimmer.

Ich setzte mich wieder auf die harte Liege und blickte ständig zu dem Mädchen. "Es tut mir leid.", murmelte Dee und lief langsam auf mich zu. "Sieh dich doch an.", schluchzte sie und setzte sich zu mir. Ich wollte sie sofort in den Arm nehmen, doch sie wehrte sich. "Lass es.", murmelte Dee traurig und ich sah sie besorgt an.

"Dominic wurde nun von der Schule geworfen. Das Fass war übergelaufen." Dee klang zwar nicht traurig, aber froh war sie auch nicht. "Außerdem ist es zwischen Dom und mir vorbei." Dee musste leicht lächeln, als sie zu mir schaute und ich erwiderte es.

Sachte küsste ich sie auf die Schulter. Ich hatte genau gemerkt, dass Dee scharf die Luft einzog und sich eine leichte Gänsehaut auf ihren Armen zu sehen war. "Warum?", fragte ich leise und fuhr Dee kurz durch die Haare. Nun rutschte sie etwas von mir weg. "Weiß du, es gab so viele Sachen, die ich erst jetzt bemerkt habe. Dom hatte mir nie zugehört und war ein schlechter Freund." Enttäuscht seufzte Dee auf und stand dann auf.

"Wir waren zwar eine Weile zusammen, aber trotzdem gab es ein Problem." Viele Tränen strömten über ihre rote Wange und ich wollte diese Tränen wegwischen, doch ich wusste, dass Dee mich wegdrücken würde. Sie wollte das alles nicht mehr!

"Es sind schlimme Dinge passiert!", schluchzte Dee und schloss verletzt ihre Augen. "Schlägt er dich?", fragte ich Dee und meine Stimme klang ziemlich kalt, was ich eigentlich nicht wollte. "Nein.", meinte Dee nüchtern und schaute mir direkt in die Augen. "Das glaubt jeder.", lachte sie trocken auf und wischte sich ihre Tränen weg.

"Dom hat mich nie geschlagen." Warum beschützte sie ihn immer noch? Er war ein Arsch! Wie ich... "Aber das ist egal, Ontario. Ich wollte dir was sagen...", seufzte Dee kurz und schaute zu ihren Schuhen. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass du nicht ganz genau weißt, auf was du stehst. Zum Beispiel am See. Was war das?!" Dee schaute mir direkt in die Augen und ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich sagen sollte.

"Man verliebt sich schnell. Und das ist das Problem.", begann Dee wieder zu schluchzen und auch ich merkte, dass mir Tränen in die Augen schossen. Verdammt... "Was soll das heißen?" Zitternd stand ich auf und Dee sah mich warnend an. "Lass es, bitte!", murmelte sie bissig und sah mich danach entschuldigend an.

"Es ist zwar jetzt aus mit Dom, aber wir sollten trotzdem das beenden, was zwischen uns ist." Keine einzigen Emotionen in ihrer Stimme und das brach mir das Herz. Wie ein Stein, schlugen ihre Worte gegen mich und ich fiel zu Boden. Tausende von Scherben.

"Es tut mir leid, Ontario." Schnell und hart hatte Dee ihre bebenden Lippen auf meine gepresst und verschwand dann aus dem Zimmer. Ich war sehr verwirrt und dann kamen die Tränen...

Hi, hi!! Meine Lieben! So krass! Habe ich das richtig gesehen?! In nur zwei Tagen 2k Reads mehr? Ohaaaa! Wie krass! Hoffe euch hats gefallen und ja... wahrscheinlich muss Ontario nun die Wahrheit auspacken...:)

Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt