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Es hatte wirklich lange gedauert, bis sich irgendetwas in meinem Zimmer tat. Es war Jamie, welcher als erstes aufstand und langsam zur Türe lief. "Ich muss los.", murmelte er leise und ich nickte ihm stumm zu. Dee lag immer noch in meinen Armen und sagte nichts, tat nichts. Sie starrte einfach nur auf meine leere Wand und zuckte noch nicht mal mit der Wimper, als die Türe ins Schloss fiel.

Einerseits tat es gut, endlich wieder Dee bei mir zu haben, doch trotzdem plagte mich dieses Etwas. Die Lüge, welche Dee glaubte, ich würde sie leben. Sie dachte, es wäre mein Leben, es wäre ich. Doch ich war das nicht. Ich hatte mich verstellt, nicht ganz aber es reichte schon, vorzuspielen, dass man auf das gleiche Geschlecht stand.

Doch konnte ich Dee das sagen, nachdem sie so aufgepracht in meinen Armen lag. Ich wusste, dass wir Jungen manchmal nicht perfekt einschätzen konnten, wann etwas richtig war und wann nicht. Wir wollten einfach und achteten dann nicht auf andere. Auf deren Gefühle.

Seufzend drückte ich Dee langsam von mir weg. "Störe ich dich?", fragte ich leise und das Mädchen runzelte mit ihrer Stirn. "Wie soll ich das verstehen?", murmelte Dee und setzte sich richtig hin. "Stört es dich, dass ich anders bin?", stellte ich eine genauere Frage. Erstmal langsam anfangen...

"Wieso sollte es das? Du bist normal, Ontario.", schüttelte Dee verwirrt mit ihrem Kopf und ich lachte leicht auf. "Was würdest du tun, wenn du etwas erfährst, was dich verletzen könnte?" Gott, war das schwer! Wieso musste ich ausgerechnet jetzt mit der Sprache rausrücken?

"Du machst mir Angst.", hauchte Dee und rutschte etwas von mir weg. "Ganz einfache Frage, was würdest du machen?" Meine Stimme klang ernst und rau. "Ich wäre enttäuscht und natürlich verletzt. Ich könnte der Person nicht mehr trauen.", antwortete Dee ehrlich und fügte zitternd hinzu: "Was ist hier los?" Ich atmete hörbar aus.

Langsam kullerten die Tränen über meine Wange. "Es tut mir leid, dass ich es dir jetzt sagen muss...", begann ich zitternd und schaute zu meinen feuchten Hände. Warum wurde ich so nervös und hatte so viel Angst. "Ich habe mich verliebt." Dee lachte leise auf. "Das weiß ich doch und außerdem hast du mir noch nicht gesagt, wer der Glückliche ist?" Sofort verbesserte ich das wunderschöne Mädchen.

"Die GLückliche." Langsam schaute ich auf und hielt den Atem an. Dee hatte ihre Augen weit aufgerissen und biss sich auf die Unterlippe. "Die? Soll das heißen, dass du nun auf Mädchen stehst?" Ich schüttelte kaum sichtbar mit meinem Kopf. "Ich versteh es nicht, Ontario. Du verwirrst mich!"

Seufzend nahm ich eine Hand von Dee in meine. "Seit du denkst, ich wäre schwul, lief alles besser. Sieh doch, wir sind Freunde geworden. Du bist vielleicht sogar meine beste Freundin. Du weißt das mit meinem Dad und ich mit deinen Eltern. Du vertraust mir und ich dir.", fließen die Worte über meine Lippen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu sprechen.

"Es war die Idee von meinen Freunden und ich dachte, nur so könnten wir Freunde werden. Du hast mich verzaubert Dee.", murmelte ich und wischte ihr eine Träne von der Wange. "Ich wollte nur mit dir abhängen und auf keinen Fall Dominic und dich auseinander bringen. Das wart ihr alleine.", hauchte ich und Dee starrte mich fassungslos an.

"Alles eine Lüge?", fragte sie mich leise und ich schüttelte sofort mit meinem Kopf. "Die Freundschaft war nie eine Lüge! Ich bin immer noch ich, nur steh ich eben auf Mädchen! Es tut mir leid, Dee!" Dümmer konnte man es nicht sagen, oder?

Wütend schüttelte Dee mit ihrem Kopf. "Was soll das, huh?! Wolltest du zeigen, wie man Leute richtig verarscht?!", schluchzte Dee und stand von meinem Bett auf. Schnell lief sie zur Türe und ich hinterher. Ich war schneller und konnte mich vor die Zimmertüre stellen. "Renn nicht weg, Dee!", befahl ich ihr und Dee blieb sofort stehen.

"Lass den Scheiß und vor allem lass mich in Ruhe!", zischte Dee und ich wünschte mir ich hätte es doch nicht gesagt. "Ich wünsche mir, ich hätte es nie getan, doch manchmal denkt man nie richtig-" Dee unterbrach mich barsch. "Du hast es trotzdem getan!" Seufzend versuchte ich sie zu beruhigen.

"Ich wollte nur, dass du mich bemerkst. Mehr nicht. Wir sind Freunde geworden und ich könnte schwören, ich war der glücklichste Junge auf der Welt. Doch auf der Fahrt habe ich mich in dich verliebt.  Ich wusste, dass du sauer auf mich sein wirst, doch das war mir egal. Ich hatte dich und ich habe noch nie solche Sachen von mir gegeben.", hauchte ich und das war die Wahrheit.

Noch nie hatte ich solche Sachen gesagt, noch nie hatte ich so um jemanden gekämpft und noch nie hatte ich mich verliebt. Es war zwar ein gutes Gefühl, doch die Schmerzen gerade, waren schlimmer.

"Seit Wochen plagt mich dieses Gefühl. Seit wir die Tour durch die Stadt gemacht haben. Du warst glücklich und ich eigentlich auch, aber ich habe gemerkt, dass ich etwas Dummes getan habe." Am Schluss wurde ich immer leise und ab da herrschte die Stille in meinem Zimmer.

Dee starrte mich mit großen Augen an und ich starrte zurück. Niemand traute sich etwas zu sagen und ich war fertig. Ich hatte die Wahrheit gesagt und nun wartete ich auf Dee.

"Ich habe dich bemerkt.", hauchte Dee und brach somit die Stille. "Du warst neu auf der Schule und neben dir stand Jamie. Ihr seit komplett verschieden, aber trotzdem beste Freunde." Ich musste leicht lächeln und Dee ebenfalls.

"Ich weiß, du bist anders, Ontario. Aber ich bin wirklich geschockt. Ich brauch Zeit." Verständnisvoll nickte ich und ging von der Türe weg. "Es tut mir leid.", murmelte ich und als Dee die Türe öffnete und verschwinden wollte, klingelte mein verdammtes Handy und das Mädchen blieb stehen und starrte auf meinen Schreibtisch.

Oh, wow. Der Sommer kommt vielleicht doch noch. Es ist gerade ein ganz enges Rennen. 7:6 für die Geschichte 1, aber es kann sich ja noch ändern. Stop ist erst, wenn diese Geschichte zu ende ist... Hoffe euch hat es gefallen und was denkt ihr? Wer ruft an und was wird Dee nun machen, nach dem Geständnis?:)

Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt