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Der Alltag hatte mich schnell wieder eineholt. Tage vergingen und ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich Dee unbewusst aus dem Weg ging. Vielleicht war sie doch eine Nummer zu groß für mich. Seufzend saß ich auf einer Bank und wartete auf Jamie. Er hatte seine Sportschuhe in der Sporthalle vergessen und wollte nicht der letzte im Schulgelände sein.

Seufzend schloss ich kurz meine Augen und wusste nicht, was ich machen sollte. Wahrscheinlich sollte ich lieber mit dem Scheiß aufhören und wieder ein normaler Junge sein. Trotzdem würden die Probleme nicht verschwinden. Jamie kam gutgelaunt aus der Turnhalle zurück und streckte mir grinsend seine Schuhe ins Gesicht. "Was denn los, Sunny?", fragte mich mein Kumpel verwirrt, als ich einfach nur mein Gesicht wegdrehte. "Ich pack das mit Dee nicht.", seufzte ich und stand dann von der Bank auf.

Gemeinsam liefen wir in Richtung mein Haus. "Spinnst du jetzt komplett?!", fragte mich Jamie empört und ich zuckte nur mit meinen Schultern. "Ihr seit gerade am Anfang und du bist schon platt?" Langsam begann Jamie zu grinsen. "Bist wohl doch ein Mädchen!", lachte er und ich schaute gereizt zu Jamie. "Nicht witzig.", zischte ich und Jamie nickte grinsend.

Zu Hause war meine Mum leider nicht. Am liebsten hätte ich jetzt einfach mit ihr einen Film geguckt und dabei dumme Kommentare von mir gegeben. Doch sie war nicht da. Jamie und ich liefen sofort in mein Zimmer und ich schmiss mich auf mein Bett. Jamie musste lernen und so hatte er seinen Platz an meinem Schreibtsich gefunden. "Manchmal frag ich mich echt, für was ich das brauch!", stöhnte Jamie genervt auf, als er seine Schultasche auf meinem Schreibtsich schmiss.

"Frag mich nicht.", murmelte ich erschöpft und schnappte mir mein Handy. Die Nachricht von Mia brennte wie Feuer in meinen Augen, wenn ich sie mir durchlas. "Was war eigentlich los, als wir bei Ben grillen waren?", musste Jamie dann genau diese Wunde aufkratzen. Ja, es war eine Wunde. Diese Wunde hieß Dee. Ich war doch nicht blind! Ich wusste, dass sie was verbarg und ich musste warten, bis sie sich endlich öffnete.

"Ach, Dee brauchte mich.", zuckte ich mit den Schultern und der gelbe Kugelschreiber mit dem Teddybär flog Jamie aus der Hand. Leise rollte über meinem Schreibtisch. Doch es war so still, dass es viel lauter durch mein Zimmer hallte. "Merkst du was?", fragte mich Jamie und langsam schlich sich sein typisches Jamie-Grinsen ins Gesicht. "Nein, nur du machst mir Angst.", rollte ich mit den Augen und Jamie nahm den Kugelschreiber wieder in die Hand und kaute auf ihm herum. Blöde Angewohnheit...

"Sie öffnet sich langsam. Du bist nah dran, den richtigen Schlüssel zu finden." Jamie wollte mal wieder weise herüberkommen, doch ich verstand kein Wort. Schlüssel? "Wie soll ich das anstellen?", fragte ich Jamie verwirrt und schaute auf das nun dunkle Display meines Handys. "Geh ihr nicht aus dem Weg. Ben hat mir gesagt, dass sie es merkt.", meinte Jamie und lächelte mich kurz an. Schnell fügte er noch hinzu: "Und sie sieht nicht begeistert aus."

Langsam stand ich von meinem Bett auf und schnappte mir meinen Laptop. "Was hast du vor?", fragte mich Jamie neugierig und ich schwieg. Zögernd tippte ich den Namen von Dee ein. Und siehe da! Ich hatte sie gefunden. "Ich muss ihr schreiben.", murmelte ich konzentriert und zeigte meinem Kumpel kurz die Facebookseite. Wie von alleine, schwebten meine Finger über die Tasten und tippten auf sie.  Langsam laß ich mir die Nachricht durch und schickte sie erleichtert ab.

"Was hast du geschrieben?", fragte mich Jamie skeptisch und ich schlug schnell meinen Laptop zu. "Mach dich auf was gefasst. Jetzt werde ich zum Mädchen!", lachte ich augenbrauenwackelnd. Jamie hielt sich einfach nur die Hände vor sein Gesicht und schüttelte seinen Kopf.

Die letzten Sätze hatte es gelöscht ahaha!





Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt