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Nervös lief ich durch mein Zimmer und knetete meine zitternde Finger. Ein leises Klopfen war zu hören und ich blieb sofort stehen und schaute abwartend zur Türe. "Er ist da.", teilte mir meine Mum mit und ich lief ihr stumm hinterher.


Mein Herz pochte nun stärker gegen meine Rippen und in mir kochte alles vor Aufregung und Wut. Was würde nun passieren? Würden mein Dad und ich normal miteinander reden oder sollte ich ihn schlagen? Kopfschüttelnd schaute ich mich im Flur um und dann sah ich ihn.

Dad saß auf unserer Couch und sah sich neugierig um und als er mich sah, lächelte er leicht. "Hey!" Glücklich stand er auf und wollte mich umarmen, doch ich schuckte ihn weg. "Fass mich nicht an." Meine Stimme war zwar leise, aber die Wut konnte man trotzdem heraushören.

"Wir sollten langsam anfangen.", räusperte sich Mum und schaute warnend zu mir. "Martin." Kalt schaute sie zu ihrem Mann und wir setzten uns gemeinsam auf die Couch. Mit viel Abstand.

"Also, Cade", räusperte sich mein Dad und schaute zu meiner Mum. "Wie geht es dir?" Ich sah Mum an, dass es ihr schwer fiel, mit ihm zu reden. "Sehr gut. Stimmts, Tarry?", riss mich Mum nun in das Gespräch und ich sah sie kopfschüttelnd an. "Oh ja.", knurrte ich und schaute danach zu meinem Dad.

"Hast du Freunde gefunden?" Ich blieb still, ließ vor Wut und Ekel meinen Kiefer knacksen und hielt den Atem an. Sollte ich? "Ja, sehr gute sogar.", antwortete ich kühl und kurz huschte die Trauer über Dads Gesicht.

"Freut mich.", murmelte er und ich nickte stumm. Niemand wusste mehr, was er sagen sollte. Mum hatte Kaffee und Kekse geholt und Dad starrte auf die weißen Regale. Darin stand ein Bild von uns drei. Damals war ich zehn und hatte meinen Lieblingsauto in der Hand. An diesem Tag hatte ich es verloren und ab da, hatte ich nie mehr mit Autos gespielt.

Dafür hatte ich lieber in Bäumen geklettert und Muscheln am Strand gesammelt. Diese hatte Mum an ein altes Fischernetz gehängt, welches über dem Fernseher war. Ich liebte es.

Es trug nicht nur Muscheln, Steine und Angelhaken, sondern auch viele Erinnerungen, welche mir ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Ich schaute zu meiner Mum. Diese lächelte ebenfalls und schaute zu Dad. Sie liebte ihn, er liebte sie und sie vermissten diese gemeinsame Zeit.

"Wisst ihr noch", fing ich lachend an und meine Eltern schauten neugierig zu mir. "Ich habe nicht nur mein Auto verloren, Mum hat ihre Kette verloren und du den Autoschlüssel.", grinsend schaute ich zu meinem Dad, welcher erst verwundert war und dann lachen musste.

"Der verfluchte Strand.", murmelte er und erinnerte sich wohl nun auch an diesen besonderen Tag. "Es war trotzdem wunderschön.", meinte Mum und ihre Stimme war voller Wärme. "An dem Strand hast du Haley kennengelernt." Stumm nickte ich. Haley. Dad und Mum wollten immer, dass wir ein Paar werden, aber wir waren nur befreundet.

"Schade, ich mochte Haley.", seufzte Mum und musste sofort anfangen zu grinsen. "Aber Dee auch." Neugierig wanderte der Blick von Dad zwischen uns her und fragte dann: "Wer ist denn Dee?" Seufzend rollte ich mit meinen Augen. "Eine Freundin."

Skeptisch musterte mich Mum. "Wirklich nur eine Freundin?" Stumm nickte ich. Ich wollte jetzt nicht über Dee sprechen. "Darf ich sie kennenlernen?", fragte Dad vorsichtig und zerstörte somit diese besondere Stimmung.

"Nein.", zischte ich kühl und stand wütend auf. Tränen flossen über meine glühende Wange und ich wischte sie sofort weg. Dee war weg. Oben in meinem Zimmer schnappte ich mein Handy und rief Dee an. Ich hatte ja endlich ihre Nummer. Doch wie erwartet, ging niemand ran. "Verdammt!", schrie ich und fuhr mir verzweifelt über das Gesicht.

Ich wollte ihre Stimme hören, ich wollte hören, dass sie zu mir kam und ich wollte sie sehen. Schnell rief ich Dominic an. "Was willst du?", fragte er mich verwirrt und ich schaute nachdenklich aus meinem Fenster. "Weiß du, wo Dee ist?" Ein Seufzen und Rascheln war zu hören.

"Wieso sollte ich das wissen?", fragte mich Dominic genervt und ich setzte mich an meinen Schreibtsich. "Sie kennt dich lange." , "Ja und ist sauer.", fügte Dominic trocken hinzu und ich rollte genervt mit meinen Augen.

"Kann sein, aber ich kann es nicht sagen.", meinte Dominic nach langem Stillen und ich schlug wütend auf den Tisch. "Warum nicht? Ich muss mit ihr reden!" , "Sie aber nicht mit dir. Aber ich würde lieber mal einen guten Freund fragen. Der weiß mehr." Danach hatte Dominic aufgelegt und ich starrte verwirrt auf das Bild vor mir. Mitchell, Jamie, Ben und ich lachend auf einem Anhänger.

Wer von den Jungs verheimlichte mir etwas? Jamie, Ben oder Mitchell? "Ontario!", rief meine Mum von unten und ich stand seufzend auf. Ich musste die Jungs unbedingt fragen. Vor allem, wer von den dreien würde so etwas machen? Sie wussten doch, dass mir Dee wichtig war.

Nie würden sie mir verheimlichen, dass sie etwas von ihr wussten.

Hi, meine Lieben! Leider ging das Wochenende so schnell rum... ich könnte heulen. Hier auch? Zu meiner neuen Geschichte: Es steht 10:7 für Story 2:) Hoffe euch hat es gefallen und bis zum nächsten Mal:*


Blond im Kopf (Wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt