Kapitel 28

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„Ich werde sie nicht gehen lassen!", Edon's Stimme. Krächzend, verzweifelt nur ein Hauch von Flüstern.

„Ich habe es versprochen Mama. Ich habe ihr versprochen, auf sie aufzupassen! Ich werde sie nicht im Stich lassen. Wenn ich sie nicht habe, dann habe ich gar nichts mehr!", Edon weint los und ich versuche die Augen aufzumachen, doch schaffe es nicht. Mein Kopf brummt und mein Körper fühlt sich leblos an. Ich bin gefangen. Gefangen in mir selbst.

„Mein Junge, wir werden sie alle unterstützen!", sagt Mama mit leiser Stimme.

„Es lief alles wie geschmiert. Ich habe Stunden damit verbracht diesen Anlass zu organisieren. Musste mir tausende Bewilligungen holen, um am Platz der Uni feiern zu können...Es war so eine krass harte Arbeit und ich wollte sie so sehr glücklich sehen. Aber das wollte ich nicht! Mama...", Edon schluchzt so laut los dass mir meine Arm Haare aufstehen „...Ich wollte nicht, dass sie vor meinen Augen zusammenbricht!"

Papa, der anscheinend genug davon hat, dass alle traurig sind ergreift das Wort: „Wir müssen zusammenhalten! Wir dürfen ihr nicht das Gefühl geben, dass sie bald sterben wird!", jemand im Zimmer schnieft und weint ganz laut. Leider kann ich nicht mehr einordnen wem dieses Schniefen gehört.

„Mami, ich will nicht das Miri geht!", Blendjona! Sie weint mit ihrer leisen Stimme so laut sie kann. Ihr kann man die Verzweiflung, welche sie hat, schon fast raushören.

Tränen stauen sich in meinen Augen an. Ich fühle wie sie meine Schläfen hinunterfliessen und eine brennende Spur hinterlassen.

„Schaut!", mein Bruder. Er kommt mit auf mich zu, wischt mir meine Träne weg und fasst mir an die Wange. Jedoch kann ich nicht darauf reagieren. Ich fühle mich kraftlos. Meine Augenlieder fühlen sich an wie Blei und auf meinem Körper scheint ein Fluch zu sein. Ich kann mich kaum bewegen.

„Schaut. Sie hat eine Träne vergossen", er streicht behutsam meine Haare weg.

Weitere Schritte kommen auf mich zu.

„Mirjeta, falls du uns hörst. Du wirst das überstehen! Du wirst es uns allen zeigen okey?", meine Mama nimmt meine leblose Hand in ihre.

„Bitte Miri, du darfst nicht aufgeben!"

Die Stimmen verblassen auf einen Schlag und ich falle in einen schwarzen, traumlosen Schlaf.

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Ich werde vom Gezwitscher der Vögel wach und blinzle. Ruckartig stehe ich auf und strecke mich. Es scheint mir so, als wäre ich so ausgeschlafen wie noch nie zuvor. Voller Power. Voller Energie. Voller Lebenswille. Wie lange habe ich geschlafen? Neun, zehn Stunden? Was habe ich gestern gemacht?

Ich reibe mir die Augen, stehe vorsichtig vom Bett auf und gehe erstmals in das Badezimmer.

Was ich sehe, verschlägt mir die Sprache. Ich habe meine vollen, gesunden Haare wieder. Meine Augen glänzen mir entgegen und meine Bräune ist wieder zurück. Ich fange vor Glück an zu weinen. Es ist wieder alles okay. Ich habe es geschafft! Ich habe die Krankheit besiegt!

Ich springe im Zimmer umher, schreie vor Glück „Ich bin gesund! Ich bin gesund, gesund, gesund!"

Ich nehme mein Handy aus der Schublade hervor und bin dabei meine Eltern anzurufen, dass sie mich jetzt holen kommen können. Jedoch ziehen zwei Vögel die wiederholt an das Fenster klopfen meine volle Aufmerksamkeit an.

Verunsichert laufe ich zu den Vorhängen hinüber und mache sie langsam auf.

Nein! Nein! Das kann nicht wahr sein! Ich sacke in mich zusammen und fange aus ganzem Hals an zu weinen. Das kann doch nicht wahr sein...




Hallo meine Lieben. Wie ihr gemerkt habt, ist lange Zeit kein neues Kapitel erschienen. Ich hatte schlicht und einfach so viel um die Ohren und musste so viel lernen. Ich habe demnächst Ferien und werde wieder aktiv schreiben. ❤️❤️❤️❤️

Fati im ( Mein Schicksal )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt