Kapitel 10

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Tränen stauen sich an und ich merke wie Arton mich von der Seite beobachtet.

„Hab ich etwas Falsches gesagt?", er hält sich die Hand am Kopf.

Ich verneine und schaue auf meine zitternden Hände auf meinem Schoss. „Nein, nein... ich bin einfach zurzeit ein bisschen überfordert mit meinem Leben...", sage ich wahrheitsgemäß.

„Findest du dich nicht ein wenig zu jung, um überfordert zu sein?!", er lacht und ich erwidere sein Lächeln, jedoch stechen mir seine Wort mitten ins Herz.

„Die Zeit rennt und ich bin eine tickende Zeitbombe. Wenn ich explodiere, dann werde ich die Menschen, welche mir nahe stehen seelisch verletzen oder gar umbringen und diese Anzahl Leute, möchte ich möglichst gering halten". Ich verstehe dich nun Hazel Grace. Das tue ich wirklich.

„Wie heisst du?", fragt Arton.

„Mirjeta...", ich schaue mit einem gespielten Lächeln in seine strahlend blauen Augen, welche mich schon bei unserem ersten Treffen verzaubert haben.

Ist das Gottes Schicksal? Ist das Schicksal, dass wir und hier wieder gesehen haben? Oder war das einfach purer Zufall?

„Einen schönen Namen hast du da."

„Danke. Deiner ist auch nicht schlecht", wir fangen beide an zu lachen.

„Früher haben sich die Schüler immer darüber Lustig gemacht."

„Über was?" frage ich.

„Ja, was denkst du denn? Arton – Karton. Die fanden das damals so lustig und ich habe mich immer geärgert. Aber besser Arton als Granit, oder?", er prustet los und ich lache mit ihm mit, aber nicht, weil ich das lustig finde sondern, weil sein Lachen so ansteckend ist. Nachdem wir uns einigermassen beruhigt haben, schauen wir in den Himmel und ich fange an zu schmunzeln.

„Dankeschön Gott", schicke ich meine Gedanken in weite Unendlichkeit und hoffe, dass sie Gott erreichen werden.

„Wieso warst du eigentlich im Spital?", unterbricht Arton die angenehme Ruhe.

Mein Lächeln verschwindet im Nu und ich schaue ihn unsicher an. Angst breitet sich in mir aus und ich weiss nicht, wie ich antworten soll. Kann ich ihm mein Geheimnis offenbaren? Nein. Wieso soll ich mich einem fremden Jungen öffnen? Ich kenne ihn kaum.

„Alles okey? Du bist plötzlich so..."

„Ich bin in Ohnmacht gefallen...wahrscheinlich Eisenmangel", lüge ich.

„Und weshalb warst du im Spital?", frage ich Arton um von mir abzulenken.

„Ich bin Onkel geworden!", verkündet er stolz.

„Herzlichen Glückwunsch. Ich glaube ich habe deine Familie sogar gesehen. Hast du drei Schwestern?"

Er schaut mich überraschend an „Ich habe zwei, aber ich glaube du meinst die Schwägerinnen meiner Schwester, die waren nämlich dort an diesem Tag."

„Ja, kann auch gut möglich sein, dass sie das waren".

Ich lächle stolz, weil ich seinen Neffen wahrscheinlich vor ihm gesehen habe und denke wieder an seine Familie zurück.

„Also warst du das?!", unterbricht er meine Gedanken.

„Was war ich?", frage ich ihn verwirrt.

„Meine Schwester hat von einem hübschem Mädchen erzählt", er errötet.

„Ach, hat sie?", ich fange an zu lachen und halte mir die Hand an die Wange.

„Ja, das hat sie...", er hält inne. „Aber...", Arton wendet seinen Blick von mir ab.

„Was aber?", ich gucke ihn abwartend an. Was kommt jetzt wieder für eine Überraschung?

„Sie meinte du...", er hält inne und sieht mir fest in die Augen.

Fati im ( Mein Schicksal )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt