„Mirjeta, zemer – aufstehen!", meine Mama fährt mit ihrer warmen Hand über meinen Kopf. Langsam mache ich meine Augen auf und blicke in ihr wunderschönes Gesicht.
Ich habe kein Kind, ich weiss auch nicht, welch eine grosse Verantwortung eine Mutter übernimmt. Welche Sorgen sie jeden Tag begleiten, wenn ihr Kind nicht in der Nähe ist. Auch weiss ich nicht, was sie innerlich fühlt und wie oft sie kaputt ging. Eins weiss ich aber; Eine Mutter opfert ihr Leben für das Kind. Sie gibt alles auf, um ihm Liebe, Glück, und eine sichere Zukunft zu bieten. Sie stärkt die Familie und hält sie zusammen. Sie sorgt sich um die verteilten Seelen, egal wie nahe, und wie weit weg sie auch sein mögen. Sie wird ihre Kinder immer an erster Stelle setzen, egal wie sie sich fühlt.
„Ich bin so froh, dass du bei uns bist...", sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn und ich lächle sie an. Meine Zimmertüre geht auf und Blendjona kommt langsam mit Edon rein. Sie stürmen auf mich zu und umarmen mich. Meine Mutter bekommt augenblicklich Tränen in die Augen bei diesem Anblick.
Ja, es ist wieder alles perfekt. So wie ich es mir vorgestellt habe. Alle sind da und ich kann weiterhin mein Leben weiterleben so wie ich es bis vor kurzem getan habe. Ich kann lieben, lachen, weinen, und das Beste; Ich darf leben! Ich kann meine Eltern in die Arme schliessen, mich jede Sekunde, Minute bei Ihnen für die grösste Fürsorge der Welt bedanken – die Fürsorge der Eltern. Eins habe ich gelernt; Niemand, absolut niemand liebt dich mehr als deine Eltern! Niemand würde sein Leben für DICH opfern, ausser deine Eltern und wenn dir deine Eltern etwas verbieten, dann sei nicht sauer! Nein. Bedanke dich bei Ihnen, denn deine Eltern; Sie werden die sein, welche deinen Rücken stärken und deine Hand halten, wenn alle gegen dich sind.
„Wo ist Papa?", frage ich Mama. Blendjona und Edon sind wieder aus meinem Zimmer raus gegangen.
„Er ist in der Küche, er bereitet das Essen vor...", meine Mama lächelt bemerkenswert. Ich reisse die Augen weit auf. Papa und kochen? Das hat es zuvor noch nie gegeben!
Nachdem köstlichen Morgenessen, das mein Vater zubereitet hat, mache ich mich fertig. Ich habe mir fest vorgenommen Herrn Hader, oder Arton einen Besuch abzustatten. Im Internet konnte ich Herr Haders Wohnadresse schnell herausfinden. Ist ja auch ein Klacks, einen Arzt zu finden. Schwieriger wäre es gewesen einen Drogendealer zu orten. Bei diesem Gedanken lache ich. Hätte ich mich jemals auf jemanden eingelassen, der einen Vater als Drogendealer gehabt hätte? Ich schüttle den Gedanken schnell ab.
Mit einem mulmigen Gefühl schaue ich mich nochmals im Spiegel an. Meine Haare sind kurz. Sehr kurz. Es hat was rockiges, das muss ich schon zugeben. Aber ich wollte niemals in meinem Leben eine Kurzhaarfrisur tragen. Mein Eyeliner und der rosafarbene Liedschatten lässt mein Gesicht frisch wirken. Meine Lippen habe ich mit einem weinroten Lippenstift geschminkt. Wofür mache ich mich überhaupt so schick? Egal, man muss immer gut aussehen. Das Leben ist ein Laufsteg und du bist das Model.
„Ciao Mama, bye Papa ich bin etwa in zwei Stunden wieder da...", rufe ich meinen Eltern zu und verlasse ohne eine Antwort von ihnen zu kriegen die Wohnung. Mein ganzer Körper zittert vor Aufregung. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Herr Haders Zuhause ist gut eine Stunde von mir entfernt.
Ich habe mich für ein rotes Sommerkleid entschieden, da es schon warm draussen ist. Passend dazu habe ich meine Rayban-Brille an und eine schwarze Tasche, die perfekt mit meinen schwarzen Ballerina zusammenpassen.
Als mein Bus anhält, steige ich ein und setze mich hin. Sofort bemerke ich die Blicke einer Gruppe Mädchen die sofort anfangen untereinander zu flüstern. Ich werfe ihnen einen giftigen Blick zu und hole meine Kopfhörer hervor. Ich hasse Menschen. Ich hasse es, dass diese Gesellschaft so verdammt Oberflächlich geworden ist. Wieso sind Menschen so? Wieso? Ich schaue aus dem Fenster raus, um die Blicke dieser Weiber zu meiden. Schauen sie mich wegen meiner Frisur an? „Was ist denn mit der los?", höre ich ein Mädchen sagen, „Schaut euch ihre Kleider an", ein anderes Mädchen. Reflexartig schaue ich auf mein Kleid runter. Was soll damit sein? Warum können Frauen nicht nett zueinander sein? Warum müssen Frauen, Frauen fertig machen? Warum verurteilt man Menschen nach dem Aussehen.
„Hört mal auf Mädels...", flüstert eine von Ihnen. Ich fange an zu Lächeln, es gibt doch gute Menschen. „Sie kann ja nichts dafür, dass sie kein Geld hat." Mein Lächeln verschwindet abrupt – zu früh gefreut – ich nehme meine Kopfhörer raus und schaue alle bestimmt an. „Könnt ihr verdammt nochmal eure hässlichen Make-Up Fressen halten? Ihr verseucht die Luft mit eurem Atem... Danke für euer Verständnis!", ich lächle sie an und stecke mir ohne weiteres zu sagen wieder die Kopfhörer rein.
Sie schauen sich allesamt empört an und steigen eine Station weiter gleich aus. Denen habe ich es gezeigt. Ich triumphiere innerlich. Ja, ich konnte den Krebs besiegen und solche Mädels besiege ich mit Links.
Ehe ich mich wieder in der Realität wiederfinde, hält der Bus an. „Sonnenweide", ertönt die Stimme. Hier muss ich aussteigen. Ich hebe mich langsam, mit zitternden Beinen vom Sitz hoch. Ausgestiegen atme ich erst mal tief ein und schaue mich um. Ich war noch nie hier in der Gegend. Hier leben nur die Wohlhabenden. Ich schaue auf die Strassenschilder „Sonnenweidstrasse". Sie wohnen an der Sonnenweidstrasse 20. Ich laufe die Strasse entlang. Was will ich überhaupt sagen? Wer wird mir die Türe aufmachen? Ich kenne seine restliche Familie nicht. Wird er hier sein?
Mit wackeligen Beinen laufe ich die Strasse entlang. Von weitem erkenne ich eine weisse Villa. Der Anblick raubt mir den Atem. Sie schaut sehr modern aus. An den Preis will ich erst gar nicht denken. Dass Herr Hader gut bezahlt ist, habe ich mir schon gedacht, aber SO gut? Mein Herz nimmt rasant an Geschwindigkeit zu. Als ich vor der Haustüre den Namen lese, schrecke ich hoch. „Mirjeta?"
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Hallo meine Lieben.
Es sind nur noch wenige Kapitel bis zum Ende. Was denkt ihr wie die Geschichte enden wird? Wer hat Mirjeta angesprochen?
Da einige von euch mich nach einem Foto gefragt haben, habe ich mich nach langem Überlegen entschlossen ein kleines Foto von mir zu veröffentlichen, (aber nicht lange). Nur für meine "treusten" Leser. Ich werde es in einer Woche wieder rausnehmen. :)
Hab euch lieb und einen schönen Abend wünscht euch: Arbenita
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Fati im ( Mein Schicksal )
Romance„Bitte geh nicht! Bitte! Verlass mich nicht!" Flehe ich ihn schluchzend an. „Du hast mir nichts gesagt, nichts! Du wusstest, was ich für dich empfinde und dass ich durch die Hölle gehe für dich und du hast mir monatelang deine Krankheit verschwiegen...