Die Sonne schien mir hell ins Gesicht. Stöhnend öffnete ich erst ein Auge, dann das andere. Erschrocken fuhr ich hoch und sah mich in dem Raum um. Wo war ich? Dann fiel es mir wieder ein.
Seufzend ließ ich mich wieder ins Kissen fallen. Ich war in meinem neuen Zimmer. Vor 2 Tagen war ich mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder zusammen umgezogen. Ich hasste meine Mutter dafür.
Der Grund? Ganz einfach. Meine Mutter hatte einen neuen Freund, nur leider wohnte der 500 Kilometer entfernt und da hatte meine liebe Mutter nichts Besseres zu tun als mich aus meinem Nahe zu perfektem Leben zu reißen.
Ich seufzte erneut bei dem Gedanken an zu Hause. Ich hatte viele Freunde, die tollste beste Freundin auf der Welt und ein eigenes Pferd.
Okay Wild Wind durfte ich zwar mit nehmen, sonst hätte meine Mutter wirklich was erleben können. Hatte sie auch so, aber wenn sie mir noch Winni weg genommen hätte, hätte ich für nichts mehr garantieren können.
Mein Pferd und ich sind unzertrennlich. Ich hatte ihn vor 5 Jahren vom Schlachthof gerettet. Ich war 11 und fuhr oft an dem Hof vorbei um mir die Pferde anzusehen, ich wünschte mir jedes Mal die Tiere befreien zu können.
Eines Tages stand Wild Wind in einem der Paddocks, alleine. Er tobte und ein paar Männer versuchten ihn zu beruhigen. Gespannt verfolgte ich das Geschehen, ich war fasziniert auch wenn er in keinem guten Zustand war sah das pechschwarze Pferd atemberaubend aus. Er war mager aber wirkte dennoch so stolz und elegant.
Wie hypnotisiert kletterte ich auf den Zaun um besser drüber sehen zu können. Als der schöne Hengst mich bemerkte drehte er sich um und kam auf mich zu. Die Männer schrien ich sollte weggehen, aber ich hörte sie kaum, so fasziniert war ich von dem Tier. Winni stand direkt vor mir und ich konnte nicht anders als meine kleine Patschehand nach ihm auszustrecken.
Sanft legte ich sie auf seine Stirn, er zuckte zusammen, blieb aber stehen. Seine Nüstern waren vor Aufregung gebläht, er trug seinen Schweif hoch erhoben und seine Atmung pumpte ordentlich. Ich sah die blanke Angst in seinen Augen stehen.
Dann zog mich ein Mann vom Zaun weg und Wild Wind flippte erneut aus. Wie soll ich es anders sagen ab diesem Moment war ich verliebt in dieses Tier. Ich erzählte meiner Mutter von ihm und schließlich fuhren wir zusammen hin, aber als meine Mutter ihn sah bekam sie Angst und sagte ich sollte mich von ihm fern halten.
Jede Nacht schlich ich mich raus zu ihm. Bis heute ist es mir ein Rätsel warum, aber bei mir blieb Wild Wind total ruhig, ich fühlte mich verbunden mit ihm. Ich erzählte ihm jede Nacht, was an dem Tag passiert war, ich redete bei ihm über all meine Probleme. Wild Wind schien mir aufmerksam zuzuhören und genoß es wenn ich ihn dabei kraulte.
Letzen Endes nervte ich meine Ma so lange bis sie ihn mir kaufte. Seitdem trainierte ich mit ihm und er war einfach mein ein und alles.
Meine beste Freundin, Linn, ihre Reitbeteiligung, Prinz, und ich mit Winni ritten oft aus und hatten eine Menge Spaß zusammen. Mein Leben war wirklich wunderschön gewesen. Ja. Gewesen.
Seufzend beendete ich meine Träumereien von zu Hause, schlüpfte aus dem Bett und ging ins Bad. Ich duschte mich und zog mir anschließend eine Jeans und ein dünnen Pulli an. Meine hüftlange braune Lockenmähne machte ich zu einem unordentlichen Dutt und stieg dann die Treppe runter.
Mein Zimmer lag im Obergeschoss, ich hatte das ganze Geschoss für mich alleine, inklusive Bad und Balkon. Das Zimmer von meinem kleinen Bruder und das von meiner Mutter und ihrem Freund waren im 1. Stock.
Unten angekommen roch es bereits nach frischen Croissants und meine Mama und Dave saßen bereits am gedeckten Tisch. Mein Bruder schien noch zu schlafen.
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Badboy meets Cowgirl
RomanceHübsch. Braune hüftlange Lockenmähne. Blaue Augen. Schlank. Beliebt. Selbstbewusst. Tolle beste Freundin. Ausritte mit dem eigenen Pferd. Jede Menge Spaß. Perfekt. Das war Faye Collins Leben beschrieben in ein paar Wörtern. Ja richtig. War. Den...