Kapitel 10

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Bild: Hope

Am nächsten Tag, nach der Schule ging ich meine Auffahrt hoch, als ich plötzlich einen Einfall bekam. Ein paar Sekunden später stand ich vor Cams Haustüre und hatte den Finger auf der Klingel. 

Ich hatte es in der Schule nicht geschafft Cam zu fragen, ob wir heute wieder zusammen zum Stall gehen. Er stand immer bei seinen Jungs, Ryan warf mir eh schon immer so finstere Blicke zu und Elly wollte ich auch nicht nochmal zum Kaffee holen schicken, sonst musste ich ihr womöglich doch noch erklären was ich immer von Cam wollte. 

Jack öffnete überrascht die Tür. „Faye! Was machst du denn hier? Schickt deine Mutter dich?" Er lächelte mich breit an. „Äh nein. Ähm ist Cam vielleicht zu Hause?", stotterte ich ein bisschen verlegen rum. 

Er zog verwundert eine Augenbraue hoch. „Nein, tut mir Leid. Der hat noch Schule. Kann ich ihm was ausrichten?" Kurz überlegte ich ob ich Jack meine Frage weiterleiten lassen sollte, er wird ja schließlich von Hope wissen, aber ich entschied mich dagegen. Das war eine Sache zwischen mir und Cam. 

„Ähm ja. Kannst du ihm sagen, dass er sich bitte bei mir melden soll?", ich strich mir eine Lock aus dem Gesicht und blickte in Jacks blaue Augen. „Mach ich., er lächelte mir zum Abschied nochmal zu und schloss dann die Tür vor meiner Nase. 

Ich atmete einmal tief aus, bevor ich zu unsrem Haus rüber ging. Es war noch keiner zu Hause. Mama würde Phil nach der Arbeit vom Kindergarten abholen, also beschloss ich schon mal etwas für uns zu kochen. 

Ich schnitt verschiedenes Gemüse, brachte damit irgendwie ein Gemüseauflauf zustande und schob ihn in den Ofen. Ich war sehr stolz auf mich selber. Rasch stellte ich mir einen Wecker, damit ich den Auflauf im Ofen nicht vergaß und huschte damit die Treppen hoch. 

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, machte meine Musik an und vertiefte mich in meine Hausaufgaben. Klack. Ich war zu sehr damit beschäftigt meine Musik mit zu singen, dass ich das Geräusch zuerst gar nicht hörte. Klack. Klack.

Irgendwann hob ich ruckartig meinen Kopf. Was war das? Klack. Klack.  Schon wieder. Verwirrt blickte ich mich in meinem Zimmer um. Peng, machte es auf einmal, erschrocken fuhr mein Kopf zum Fenster herum. Peng, und jetzt sah ich es, da flogen Steine an mein Fenster. 

Ich öffnete das Fenster und bekam glatt einen Stein ans Bein geworfen. „Aua!" „Oh sorry.", hörte ich eine Stimme. Cam. Wer sonst? 

„Bist du eigentlich bescheuert? Du kannst doch nicht einfach Steine an mein Fenster werfen. Was ist falsch mit dir?", schimpfte ich und rieb mir die schmerzende Stelle an meinem Bein. 

„Ach so, ich dachte das macht der Kerl immer in so schnulzigen Liebesfilmen.", er lehnte an dem Balkongelände und grinste mich herausfordernd an. „Sind wir in einem Liebesfilm? Ich glaube nicht.", erwiderte ich schnippisch. 

Er lachte. „Hab gehört du wolltest mich unbedingt sprechen.", sein Mund verzog sich zu einem dreckigen Grinsen. „So unbedingt auch wieder nicht, bild dir ja..", aber weiter kam ich nicht denn er unterbrach mich. 

„Stimmt du wolltest mich sogar ganz unbedingt sprechen. Eine Welt ist zusammengebrochen, als du erfahren hast, dass ich nicht zu Hause bin. Geweint hast du, wie ein kleines Kind. Aber keine Sorge, jetzt bin ich ja da. Also was wolltest du?", seine Augen blitzten amüsiert zu mir rüber. 

Ich sah ihn sprachlos an. Warum hatte er so gute Laune? „Wie du meinst. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du mit zum Stall kommst heute?" 

„Du? Du willst, dass ich etwas von meiner wertvollen Zeit mit dir teile? Mit dir?", arrogant sah er mich. Ich verdrehte nur die Augen, bei diesem Anblick. 

Badboy meets CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt