Verträumt sah ich aus dem Fenster des Busses. Der gestrige Tag war eigentlich noch ganz schön gewesen.
Elly war zwar etwas überrascht gewesen von meinem Besuch, aber sie hatte zum Glück nichts zu tun. Deshalb haben wir uns, nachdem ich mich bei ihr über meine Mama ausgekotzt hatte, einen Film zusammen angeschaut.
Meine Ma kam am Abend noch auf mich zu und hat sich entschuldigt. Natürlich hatte ich ihr verziehen, aber dennoch war ich noch ein wenig sauer auf sie.
Allerdings dachte ich in dem Moment nicht daran, sondern meine Gedanken kreisten, wie so oft, wieder nur um Cam. Warum ging er mir einfach nicht aus dem Kopf?
Ich weiß ich wollte ihm nicht mehr helfen, nicht nachdem er jedes Mal so scheiße zu mir war. Aber ich wusste auch, dass ich mich vielleicht zu sehr in sein Leben eingemischt hatte.
Er hatte Recht, es ging mich nichts an was in seinem Leben passierte, aber ich wollte dass es mich was angeht. Ich wollte wissen was dahinter steckte, verdammt warum war ich nur so neugierig?
Genervt seufzend stieg ich aus, als der Bus hielt und warf mir meinen Rucksack über die Schulter. Elly wartete, wie jeden Morgen, schon am Eingang auf mich und zog mich in eine liebevolle Umarmung.
„Alles gut bei dir?", sie sah mich besorgt an. „Ja klar. Hab nur kein Bock auf Schule.", grinste ich sie an, zuckte mit den Schultern und zog sie mit mir in die Schule.
Ich spürte noch ihren zweifelnden Blick auf mir, aber ich ignorierte ihn und hoffte sie würde mich nicht noch länger ausquetschen sonst müsste ich mir eine plausible Ausrede ausdenken.
Mehr als erleichtert endlich zu Hause zu sein, warf ich mich auf mein Bett. Schule war heute mal wieder zu langweilig gewesen. Ich hatte die letzte Stunde Chemie vor der Klausur gehabt und ich habe nicht ein Wort verstanden. Unser Lehrer hat von Dingen geredet, von denen ich noch nie vorher gehört hatte.
Und Cam würde mir jetzt wohl auch nicht mehr helfen. Cam. Da war er schon wieder. Genervt stöhnte ich laut auf und drückte mir ein Kissen aufs Gesicht. Ich sollte wirklich anfangen zu lernen. Oder doch lieber zu Winni..?
Seufzend widerstand ich der schönen Versuchung und klappte mein Chemiebuch auf. Missmutig fing ich an zu lesen, aber ich verstand nur Bahnhof. Mehrere Male erwischte ich mich dabei wie ich einfach nur auf die Buchstaben starrte und mit meinen Gedanken ganz woanders war.
Meine Mama brauchte ich gar nicht fragen, die versteht von Chemie genauso viel wie ich. Dave? Hmm, nee. Der war wahrscheinlich total der Streber gewesen, aber dazu hatte ich zu viel Stolz. Ich riss mich zusammen und bemühte mich den Stoff so gut wie möglich zu verstehen, aber ohne viel Erfolg.
Viele genervte Seufzer später, brummte mir mein Kopf und ich beschloss eine Lernpause zu machen. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass es bereits dunkel wurde.
Na, super. Dann konnte ich noch nicht mal mehr raus gehen mit Winni, denn am Waldrand im Dunkeln, wollte ich nicht unbedingt sein. Umgezogen sprang ich die Treppen runter und schwang mich, nachdem ich meiner Ma kurz Bescheid gesagt hatte, auf mein Fahrrad und fuhr zum Stall.
Die Sonne stand bereits tief am Himmel und ich beeilte mich Winni ein wenig in der Halle sausen zu lassen. Zusammen mit ihm rannte ich durch den Sand und als ich nicht mehr konnte, brach ich das ganze ab und verließ gefolgt von Winni das Gebäude.
„Gras ruhig ein bisschen.", sagte ich zu Winni und als hätte er mich verstanden senkte er seinen Kopf. Ich band mir einen neuen Zopf, da mein alter von der Rennerei ganz locker geworden war. Als ich aufsah, bemerkte ich ein Pferd an der Bank unter den Apfelbäumen.
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Badboy meets Cowgirl
RomanceHübsch. Braune hüftlange Lockenmähne. Blaue Augen. Schlank. Beliebt. Selbstbewusst. Tolle beste Freundin. Ausritte mit dem eigenen Pferd. Jede Menge Spaß. Perfekt. Das war Faye Collins Leben beschrieben in ein paar Wörtern. Ja richtig. War. Den...