Kapitel 12

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„Faye!", rief mir Elly schon von weitem zu und winkte wie wild. Ich musste Lachen, es sah total schräg aus, wie sie da in dem ganzen Schülerstrom, rumhampelte. 

Heute war zum Glück schon Freitag und ich war gerade auf den Weg in die Schule. Als ich bei meiner Freundin ankam zog sie mich in eine herzliche Umarmung. 

„Heute ist Freitag!", begrüßte sie mich quietschend. „Jaa und wir müssen dieses Wochenende unbedingt wieder zusammen ausreiten! Wir haben noch ein Wettrennen offen.", grinste ich sie herausfordernd an und sie erwiderte sofort begeistert: 

„Oh ja. Wetten Sue ist schneller?", teuflisch grinsend hakte sie sich bei mir ein und zusammen betraten wir die Aula. „Vergiss es. Niemals. Du weißt gar nicht wie viel Tempo Winni drauf hat. Er heißt ja nicht umsonst Wild Wind." 

Niemals war ihre Stute schneller als mein Winni. „Unterschätz meine Sue mal nicht. Sie war eine Woche nicht mehr im Gelände, die wird unglaublich Gas geben." Wir stritten noch ein bisschen, als es auf einmal leiser wurde in der Aula. 

„Oh ne, nicht schon wieder. Lass uns verschwinden.", stöhnte Elly neben mir. Aber ich sah interessiert zu, wie die drei Vollidioten die Aula betraten. Die Schüler knieten sich, wenn auch zögerlicher als sonst, hin. 

Ich sah wie mir einige unsichere Blicke zuwarfen. Schön zu sehen, dass ich mit meinen Taten wenigstens ein paar Leute zum nachdenken gebracht hatte. 

„Ne jetzt wird's erst richtig lustig.", flüsterte ich ihr zu, denn es war mittlerweile so leise, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Ryan überblickte die Menge mit einem zufriedenen Grinsen, Liam tat es ihm gleich und Cameron? 

Der hatte sich eine Cap tief ins Gesicht gezogen und blickte zum Boden. Langsam klatschte ich in die Hände. Der Ton hallte laut wieder und Elly zog mir nur entsetzt am Ärmel. 

„Jaa. Ganz toll seid ihr. Wuhuu.", jubelte ich sarkastisch. Ryan sah mich mit einem Killerblick an. „Wann hört ihr endlich auf mit diesem erbärmlichen Schmarn?", herablassend blickte ich zurück. 

„Wenn du dich uns endlich beugst, Bitch.", knurrte er und seine Augen blitzten gefährlich. Cam kümmerte sich gar nicht um unser Gespräch, er hob seinen Blick kein einziges Mal von dem Boden. 

Liam sagte ebenfalls nicht, sondern warf hier und da Elly einen Blick zu. Ich würde schon noch herausfinden was da lief. Aber jetzt musste ich mich erst mal um Ryan kümmern. 

„Träum weiter, mein Lieber. Ihr führt euch auf, als wärt ihr die tollsten. Dabei seid ihr die größten Spassten die mir je untergekommen sind.", verächtlich lachte ich kurz auf. Ryan trat an mich heran und zischte leise: „Pass auf wie du mit mir redest, Fräulein. Ich könnte dein ganzes Leben zerstören." 

„Ich rede mit dir so wie ich will.", knurrte ich zurück. „Das werden wir noch sehen, Kleine. Pass auf, ganz bald wirst du dich vor mir niederknien und um Gnade winseln.", er grinste herausfordernd. 

Ich schnaubte nur, aber bevor ich zu einer Antwort ansetzten konnte, mischte Cam sich ein. „Lass gut sein, Bro.", brummte er, aber immer noch hielt er seinen Blick gesenkt. 

Mein Herz machte einen Sprung. Hatte Cam sich gerade für mich eingesetzt? Ryan warf seinem Freund einen kurzen Blick zu, drehte sich dann wieder zu mir und meinte: „Du wirst schon sehen." 

Mit diesen Worten zogen die drei ab und es wurde wieder lauter in der Aula. „Denkst du, Ryan. Was ein Arschloch.", aber ich sagte es mehr zu mir selbst, denn Ryan war ja bereits weg. 

„Ich glaube er plant etwas. Wir sollten vorsichtiger sein.", kam es von Elly, die den dreien grübelnd nachsah.

Der Schultag verlief langweilig wie jeden Tag, selbst die Jungs waren uns nicht noch einmal begegnet. 

Badboy meets CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt