Hübsch. Braune hüftlange Lockenmähne. Blaue Augen. Schlank. Beliebt. Selbstbewusst. Tolle beste Freundin. Ausritte mit dem eigenen Pferd. Jede Menge Spaß. Perfekt. Das war Faye Collins Leben beschrieben in ein paar Wörtern. Ja richtig. War.
Den...
Am nächsten Morgen stand ich ganz gechillt um 9 Uhr auf, denn heute hatten mehrere Lehrer eine Fortbildung und das bedeutete bei mir fielen Stunden aus. Die ersten zwei Stunden hatte ich frei und nach der fünften schon wieder aus. Drei Stunden an einem Tag, waren doch mal angenehm.
Das lohnte es sich noch nicht mal sich wirklich hübsch zu machen. Kurzerhand beschloss ich einfach eine graue Jogginghose und einen bauchfreien, beigen Pulli anzuziehen.
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Ich machte mir meine ungekämmten Haare zu einem Knoten und band mir ein weißes Bandana um den Kopf. Innerhalb 5 Minuten war ich fertig und betrachtete zufrieden mein Spiegelbild.
In der Küche machte ich mir erst mal einen Kaffee und ein Nutellatoast. Ich drehte das Radio ganz laut und sang lautstark die Lieder mit. Nachdem ich aufgegessen hatte, hatte ich noch ein bisschen Zeit mich auf das Sofa zu chillen und meine Nachrichten zu beantworten. Als es Zeit wurde machte ich mir noch einen Kaffee, füllte den in meine Thermokanne und machte mich auf den Weg
„Morgen Faye!", quietschte Elly zur Begrüßung und zog mich in eine Umarmung. „Hey. Na hast du gut ausgeschlafen?", grinste ich sie an. Ihre grünen Augen blitzen mich an und sie nickte.
„Wieso siehst du selbst im gammligsten Outfit so hübsch aus?", beschwerte sie sich kurz drauf und musterte mich von oben bis unten. „Ach komm, Elly du kannst dich echt nicht beschweren. Schau in den Spiegel, du bist wunderschön.", lachte ich und zog sie in die Schule.
Wir hatten jetzt zwei Stunden Geschichte, nicht das beste Fach, aber immerhin hatten wir heute nur drei Stunden. Mr. Johnson fing an und ich gab mir Mühe nicht einzuschlafen.
Langsam spürte ich die zwei Kaffees von heute Morgen, die auf meine Blase drückten. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Erst eine Stunde war vergangen, ich seufzte, denn bis zum Ende der Stunde würde ich es nicht mehr aushalten.
Also meldete ich mich und wurde kurz darauf aufgerufen. „Kann ich kurz aufs Klo gehen?" Mr. Johnson seufzte, wahrscheinlich hatte er gehofft ich könnte seine Frage beantworten. Bevor er antworten konnte, schaltete sich Elly ein.
„Oh, kann ich auch?", fragte sie. „Ich glaube Faye schafft das auch alleine, Elly.", erwiderte er und nickte mir zu, was so viel bedeutete, dass ich gehen konnte. „Ich muss aber auch.", diskutierte Elly weiter. „Dann kannst du ja danach gehen.", meinte er nur und fuhr mit seinem Unterricht fort.
Elly warf mir einen genervten Blick zu und ich grinste sie schief an. Was war denn falsch bei dem, dass wir nicht zu zweit aufs Klo durften? Den Kopf schüttelnd verließ ich das Klassenzimmer und machte mich auf den Weg zu den Toiletten, die auf der anderen Seite des Gebäudes lagen, gegenüber von unseren Spinden.
Ich kam grad aus der Tür wieder raus und wischte mir meine nassen Hände an meiner Jogginghose ab. Diese Puste-Händeabtrockmaschinen brachten es einfach nie, da verzichtete ich lieber gleich ganz aufs abtrocknen.
