Kapitel 28 (1)

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Von Albträumen geplagt, wachte ich am nächsten Morgen noch vor meinem Weckerklingeln auf. Die halbe Nacht hatte ich nicht geschlafen, weil ich mir so viele Sorgen und Gedanken um Cam gemacht hatte.

Ich machte mir solche Vorwürfe, weil ich nichts getan hatte, dass ich zu dem Entschluss kam, erst mal mit Cam zu reden und es dann vielleicht meiner Mutter zu sagen. Das konnte nicht so weiter gehen. Es musste ein Ende haben.

Da ich es nicht schaffte nochmal einzuschlafen, stand ich einfach auf und schlurfte runter in die Küche. Mit einem Kaffee setzte ich mich aufs Sofa und schaltete den Fernseher an. Ich hatte noch gut eine Stunde Zeit, bevor ich mich fertig machen musste und so zappte ich durch die verschiedenen Kanäle.

Letzen Endes entschied ich mich für eine Spongebob Folge, die ich allerdings schon kannte. Gähnend trank ich meinen Kaffee aus und kuschelte mich dann tiefer in unsere Sofakissen.

„Faye!", holte mich Daves Stimme unsanft aus meinem Schlaf. „W-was?", murmelte ich verschlafen und hörte die Geräusche des Fernsehers, der wohl immer noch lief. „Du musst los, sonst kommst du zu spät!", erst jetzt öffnete ich meine Augen und sah einen leicht überforderten Dave, im Anzug, vor mir stehen.

„Wie viel Uhr haben wir denn?", brachte ich gähnend hervor und streckte mich. „Halb 8.", erwiderte er mit einem Blick auf die Uhr. Jetzt war ich mit einem Schlag hell wach. „Scheiße! Ich komm zu spät!", schrie ich und sprang hektisch vom Sofa auf, sodass mir erst mal schwarz vor Augen wurde.

„Woaaa. Mach langsam.", murmelte Dave und griff nach meiner Schulter, damit ich nicht umkippte, „Ich fahr dich." Ohne eine Antwort zu geben, stürmte ich hoch und machte mich in Rekordzeit fertig.

Dave erwartete mich unten und drückte mir meine Thermoskanne mit Kaffee in die Hand. Verblüfft nahm ich sie an und wurde dann auch schon von ihm ins Auto dirigiert. Auch wenn ich es nicht zugeben wollte, das war schon ziemlich nett gewesen von ihm.

Dank Dave, schaffte ich es schließlich noch gerade so pünktlich ins Klassenzimmer und ließ mich, von meinem Sprint durchs Schulgebäude, erschöpft auf meinen Stuhl neben Elly plumpsen.

„Was ist denn mit dir passiert?", fragte meine Freundin auch gleich und verkniff sich ein Lachen. „Verschlafen.", murrte ich knapp und versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.

„Typisch.", kommentierte sie und musste jetzt doch lachen, wofür unser Lehrer sie prompt ermahnte. „Sag mal, hast du Cam heute schon gesehen?", raunte ich Elly zu, als unser Lehrer sich zur Tafel umdrehte.

„Ne, wieso? Ich dachte wir waren schon durch mit dem Thema?", streng sah meine Freundin mich an und ich seufzte.

„Ich muss dir was erzählen.", und so fing ich an leise die gestrigen Geschehnisse zu berichten. Nachdem wir fast aus dem Unterricht geflogen sind, weil Elly ziemlich laut reagiert hatte, beendete ich meine Erzählungen.

 Ich war froh, dass ich endlich drüber reden konnte, denn es hatte mich innerlich aufgefressen. Kaum hatte es gegongt, zog ich Elly aus dem Raum und zusammen hielten wir Ausschau nach Cam.

Aber da wir nur Ryan und Liam zusammen sahen, konnten wir davon ausgehen, dass er heute nicht da war. Meine Schuldgefühle und meine Sorge stiegen immer mehr.

„Was ist, wenn er wirklich schwer verletzt ist?", hauchte ich verzweifelt, nachdem wir ihn in der zweiten Pause auch nicht gesehen hatten.

„Wird er schon nicht. Sonst kam er ja auch immer mit nem blauem Auge davon.", versuchte Elly mich zu beruhigen und spielte damit auf die zig male an, in denen Cam verletzt in der Schule war. „Im wahrsten Sinne des Wortes.. Aber wahrscheinlich hast du Recht.", murmelte ich und schaffte es Cam, für die letzte Doppelstunde, aus meinem Kopf zu verbannen.

Badboy meets CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt