Kapitel 32 (1)

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„Zwei Gerichtstermine in zwei Tagen, das muss man erst mal schaffen.", lachte Cam, deutlich erleichtert, und stellte sich neben mich.

Ich schwieg, atmete tief durch und versuchte einfach nur zu verstehen was in den letzten zwei Stunden passiert ist. Wir standen vor dem Gerichtssaal, aus dem noch die letzten Leute raus kamen.

„Hey geht's dir gut?", fragte Cam sanft und ich sah die Besorgnis in seinen Augen. Ich lächelte und antwortete: „Ja, alles gut. Ich versuche nur zu verstehen was da vor sich gegangen ist. Ich meine hattest du erwartet das Ryan sich so verhält?"

Cam schüttelte nur schweigend den Kopf. Gegen meine Erwartungen hatte Ryan mir nicht einen hasserfüllten Blick zugeworfen. Er hat nichts abgestritten und sich sogar bei Cam, meinen Eltern und mir entschuldigt. 

Aber was mich am meisten verwirrte war, sein fast schon dankbares Lächeln, das er mir zugeworfen hatte, als er mit seinen Eltern den Saal als erstes verlassen hatte.

„Mich hat seine Reue auch echt überrascht, aber wie gesagt er ist eigentlich echt kein schlechter Kerl.", seufzte Cam und ich sah ihn von der Seite an.

Er sah so gut aus in seinem blauen Hemd und seinen ordentlich gemachten Haaren. Wobei ich auch rein gar nichts gegen sein sonstiges Durcheinander auf dem Kopf hatte.

Bevor ich ihn wieder zu lange anstarrte sah ich weg und lachte kurz auf: „Ich hoffe du verstehst wenn ich das irgendwie schwer glauben kann." Er schwieg und ich spürte seinen Blick auf mir, aber ich ignorierte es.

Cam war gerade normal zu mir, die Gerichtsverhandlung ist gut verlaufen und ich hatte einfach keine Lust mich jetzt wieder mit meinen Gedanken zu befassen.

„Weißt du schon wo du deine Strafe ableisten wirst?", wechselte ich deshalb das Thema. Cam drehte sich einmal kurz um und erwiderte: „Ja, meine Tante fragt grad nach, ob ich die Stunden auf dem Hof ableisten kann." 

Ich lachte und strahlte ihn amüsiert an: „Würde das bedeuten, dass ich dich dann jeden morgen beim Ausmisten von Winnis Box antreffen kann?"

Cam schmunzelte und zog kurz seine Schultern hoch: „Ich schätze schon." „Dann werd ich wohl ganz genau darauf achten müssen, ob alles korrekt gemacht wurde.", überlegte ich gespielt und sah ihn arrogant an. Cam lachte rau und deute hinter sich: 

„Oh je, ich glaub ich geh schnell meiner Tante absagen. Aber ich könnte ja Ryan fragen, ob er seine Sozialstunden bei uns ableisten möchte."

Entsetzt sah ich ihn an: „Nene du lass mal! Den lass ich nicht mehr in die Nähe von Winni!" Cam lachte, aber ich schwieg, ehe ich ernst fortfuhr: „Aber ganz kurz ich finde er hätte viel mehr Sozialstunden verdient, ich meine du hast nur Beihilfe geleistet und hast fast so viele wie er."

„Vergiss die Geldstrafe nicht.", erinnerte er mich und ich schlug mir mit der Hand auf die Stirn. „Stimmt. Aber trotzdem. Ich finds echt mies, dass du auch bestraft wurdest, obwohl du dich freiwillig gestellt hast. Du hättest das nicht machen müssen.", seufzte ich und ließ meinen Kopf nach unten fallen, ehe ich ihn wieder hob und direkt in seine strahlend blauen Augen sah.

In seinem Blick lag so eine Sanftheit, dass ich einfach nicht mehr weg schauen konnte. Langsam hob er seine Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ein Zucken durchfuhr mich und ich bekam eine Gänsehaut, als er mich berührte. 

Ich war unfähig irgendwas zu tun und so sah ich einfach nur weiter in seine wunderschönen Augen. Er fing an zu lächeln und hauchte: „Mach dir keinen Kopf wegen den paar Stunden. Viel wichtiger ist, dass Ryan für alles was er dir und Winni angetan hat bestraft wurde."

Badboy meets CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt