Kapitel 34 (1)

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Totmüde warf ich einen Blick auf meinen Wecker. Es war erst halb 7 und ich war erst um 3 Uhr im Bett gewesen, aber ich konnte einfach nicht mehr schlafen.

Mir war viel zu warm, meine Haut klebte und es wurde langsam hell draußen.

Seufzend gab ich auf und verließ mein Bett. Es brachte nichts noch weiter hier rum zu liegen, da konnte ich die Zeit besser nutzen.

Schließlich hatte ich jetzt ja Ferien und ausschlafen konnte ich ja auch in den nächsten Wochen genug.

Ich duschte eiskalt und fühlte mich danach schon viel wacher und besser. Ich zog mir eine kurze Hose an, ein Top und nahm mir einen dünnen Pulli, ehe ich die Treppen runter schlich, um die anderen nicht zu wecken.

Ich wollte die Zeit nutzen und einen schönen Morgenausritt mit Winni machen, so wie wir es früher oft gemacht haben. Zu der Zeit war noch alles still, aber nicht so gruselig wie in der Nacht und ich konnte in Ruhe über alles nachdenken oder einfach meine Seele baumeln lassen.

Also legte ich meiner Mutter einen Zettel auf den Tisch, schlüpfte in meine Schuhe und verließ das Haus.

Langsam tauchte die Sonne hinter dem Wald auf und tauchte die Welt in einen wunderschönen goldenen Schein. Die Vögel sangen fröhlich ihre Lieder und ich war, trotz meiner Müdigkeit, richtig gut gelaunt.

Zufrieden pfeifend kam ich auf dem Hof an, lehnte mein Fahrrad gegen die Wand und betrat den Stall. Zu meiner Überraschung herrschte bereits reges Treiben.

Die meisten Pferde waren bereits auf der Weide und ich entdeckte Cam beim Boxen ausmisten.

Grinsend ging ich auf Cam zu, der gerade in Winnis Box beschäftigt war. „Machst du das auch alles richtig?", fragte ich gespielt arrogant und blickte kritisch in die Box. 

Cam zuckte kaum merklich zusammen und fuhr sich dann durch die Haare: „Ne deine Box mach ich extra schlecht." „Dann wird dir Winni aber böse sein.", kommentierte ich und Cam begann zu grinsen.

„Seit wann mistetest du die Boxen aus?", fragte ich, als er sich wieder seiner Arbeit widmete.

Eigentlich müsste ich noch sauer auf ihn sein, aber ich hab die Nacht damit verbracht darüber nach zu denken und irgendwie schaffte ich es nicht mehr sauer zu sein. Vielleicht spielte auch meine gute Laune heute Morgen eine Rolle.

„Seitdem mich meine Tante heute in der Früh um 5 Uhr aus dem Bett geschmissen hatte und fand das es ein guter Zeitpunkt wäre meine Sozialstunden abzuleisten.", er verdrehte die Augen und zwinkerte mir zu. 

„Und was treibt dich so früh hier her?" Ich zuckte mit den Schultern und erwiderte: „Konnte nicht mehr schlafen und dann hab ich beschlossen einen Morgenausritt mit Winni zu machen."

Dafür erntete ich einen entsetzten Blick: „Wäre ich an deiner Stelle, ich hätte noch 5 Stunden schlafen können." Ich zuckte erneut mit den Schultern: „Wie gesagt es ging nicht mehr."

Mit diesen Worten setzte ich mich in Bewegung zu meinem Spind, als Cam mich aufhielt. „Faye, warte mal. Hättest du was dagegen wenn ich dir Gesellschaft leiste? Muss nur noch zwei Boxen machen."

Ich musste ein seufzen unterdrücken und lächelte stattdessen: „Gerne."

Eigentlich wollte ich ein bisschen für mich alleine sein, aber das wars dann wohl.

Trotzdem wunderte ich mich warum er mit kommen wollte. In der letzten Zeit hat er versucht allen Situationen in denen er mit mir alleine gewesen wäre zu meiden.

Während er die Boxen ausmistete, sah ich ihm zu und musste automatisch lächeln. So sauer ich auch auf ihn sein wollte, er hatte einfach eine Wirkung auf mich, dass ich es nicht konnte.

Badboy meets CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt