Kapitel 28 (4)

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„Der arme Junge.", seufzte sie während wir die Treppe hochstiegen. Sie schien ein schlechtes Gewissen bekommen zu haben, denn oben angekommen, nahm sie mich und Phil in den Arm und flüsterte: „Ich hab euch so lieb." „Wir dich auch, Mama.", antworteten wir im Chor. Mit einem liebevollen Lächeln ging sie schließlich ins Gästezimmer und ich folgte Phil in sein Zimmer.

Nachdem er sich in sein Bett gelegt hatte, fing ich an ihm aus dem Buch vorzulesen, das er sich bereits ausgesucht hatte.

„Geht es Cam besser?", unterbrach er mich irgendwann, als ich gerade die Seite umblätterte. Sanft sah ich ihn an. „Ja. Dave wird ihm helfen. Es wird alles wieder gut, mach dir keine Sorgen, ja?", flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Er strahlte mich erleichtert an und nickte. „Und jetzt mach die Augen zu und versuch zu schlafen.", wies ich ihn an und wollte gerade wieder anfangen zu lesen, als er trotzig murmelte: „Ich will aber das Cam weiterliest."

Ich seufzte: „Er kommt schon gleich und jetzt leise." Er brummelte noch irgendwas unverständliches, aber tat was ich gesagt hatte.

Ich war bereits fast bei der Hälfte des Buches, als Cam endlich dazu kam. „Cam! Kannst du weiter lesen?", krähte Phil gleich begeistert und Cam musste schmunzeln. Er setzte sich neben mich auf das Bett, nahm mir das Buch ab und fing an weiter zu lesen.

Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf mein Gesicht schlich, während ich Cams Stimme lauschte und dabei sein Gesicht studierte. In dem schwachen Licht konnte ich sehen, dass sein Gesicht glänzte, also hatte meine Mutter wahrscheinlich doch noch die Creme drauf gemacht.

Ein schwaches Kichern von meinem kleinen Bruder, holte mich wieder aus den Gedanken. Es war einfach zu süß. Zwischendurch alberten die zwei ein bisschen rum und es sah ganz so aus, als wären sie Geschwister.

 Aber trotzdem merkte man langsam wie müde Phil eigentlich war. Immer öfter gähnte er und konnte kaum seine Augen aufhalten. Auch ich war ganz müde von Cams rauer Stimme geworden.

Ich zuckte zusammen, als Cam mir plötzlich seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. „Du starrst.", raunte er mir zu, während er das Buch schloss. „Gar nicht.", murmelte ich und sah ertappt auf seine Hand, die er immer noch nicht wieder weggekommen hatte.

„Komm.", flüsterte er leise und zeigte auf, den bereits eingeschlafenen Phil. Leise schloss ich die Tür hinter uns und griff nach Cams Pulli, um ihn aufzuhalten.

„Was hat Dave noch gesagt?", fragte ich und sah ihn gespannt an. „Er hat mich nur gefragt wie ich mich bei der Sache fühle, weil Jack ja schließlich mein Vater ist. Und er hat gesagt, dass wir Morgen zusammen mit meiner Tante reden werden.", erwiderte er achselzuckend.

„Und was hast du geantwortet?", hakte ich nach. Wir warteten kurz, weil meine Mama die Treppen hoch kam und mit einem: „Lasst euch nicht stören." Im Bad verschwand.

„Ich sehe Jack nicht als meinen Vater. Es ist mir egal, er soll seine Strafe bekommen.", schnaubte er verächtlich und schüttelte kaum merklich den Kopf. Ich schwieg kurz, da ich nicht wusste was ich sagen sollte, bis Cam wieder das Wort ergriff.

„Naja egal. Ich bin einfach froh, dass es vorbei ist.", er lächelte mich schief an. „Guck mal! Ich kann wieder Grinsen! Was auch immer deine Mom mir alles gegeben hat, es hat funktioniert!", rief er und grinste mich breit an, verzog dann aber doch wieder schmerzlich das Gesicht.

„Du solltest es vielleicht noch nicht übertreiben.", lachte ich. „Musst du noch duschen? Sonst kannst du in mein Bad oben. Ich glaub Mama braucht noch eine Weile.", bot ich ihm an und er nahm dankend an. 

„Ich geh eben mal Dave nach nem T-shirt für dich fragen.", murmelte ich und verschwand auch schon nach unten.

Kurze Zeit später saß ich auf meinem Bett und hörte Musik, während Cam sich in meinem Bad fertig machte.

Ich musste immer noch schmunzeln, über Cams Kommentar, dass wir ja auch hätten zusammen duschen gehen können. Es schien ihm echt besser zu gehen, denn anscheinend kam sein perverser Humor zurück.

„Was grinst du so?", holte mich ein frisch geduschter Cam aus den Gedanken. Er stand nur in Boxershort und Daves T-Shirt gekleidet im Türrahmen. Seine nassen Haare standen in alle Richtungen ab und wieder einmal wurde mir bewusst, wie gut er aussah.

„Gar nichts.", erwiderte ich unschuldig, riss mich von seinem Anblick los, stand auf und wollte an ihm vorbei ins Badezimmer.

„Jaja, ich will gar nicht wissen an was du gerade gedacht hast.", grinste er mich an und blieb einfach in der Tür stehen.

„Hmm. Cam du riechst so femi-", fing ich an doch er unterbrach mich augenrollend: „Sei einfach leise." Ich musste lachen, denn er hatte natürlich mein Erdbeerduschgel benutzt.

„Wenn du mich dann ins Bad lassen würdest.", lächelte ich ihn zuckersüß an und er ging ein Stück zur Seite.

„Gehst du jetzt runter?", fragte ich ihn und blieb noch stehen. Er nickte: „Gute Nacht, Prinzessin." Sanft nahm er mich in den Arm und ich murmelte ein ‚gute Nacht' an seiner ', nach Erdbeere riechenden, Schulter.

Er löste sich ein Stück von mir und sah mir in die Augen. „Danke, Prinzessin. Für alles."

In seinen Augen konnte ich sehen, wie ernst es ihm war und winkte nur lächelnd ab.

„Und träum nicht zu viel von mir.", lachte er und verließ, mir noch einmal zuzwinkernd, das Zimmer.

Ich musste lachen. So ein Idiot. Mit einem wohligen Gefühl im Bauch verschwand ich im Bad und befreite mich endlich von dem Pferdegeruch, ehe ich erschöpft in mein Bett fiel.

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Zwar kurz, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem :)

Badboy meets CowgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt