Sofort schoss der Blick seiner Schwester zu ihm, an ihrer Haltung konnte ich erkennen wie sehr es sie traf, ihren Bruder so zu sehen und dennoch nichts unternehmen zu können.
Ich hatte heute schonmal jemanden geheilt, ich hatte noch nie mehrere Am Tag versorgen müssen, ich bezweifelte dass ich das ohne Schäden hinbekam.
Ich bemerkte wie sich die dunkle Ader etwas weiter an seinem angespannten Hals hinauf wand und kleine Zweige schlug.
Seine Finger waren in den Tisch gekrallt und sein Gesicht wie versteinert, während in seinem Augen schatten gegen das tiefe Grün rangen.
Leena starrte von ihm und dann zu mir.
Es traf mich wie ein Schlag als ich sah wie aufgelöst sie war, und was für schreckliche Sorgen sie sich machte.
Klar, er wat ihr Bruder und in Lebensgefahr, auch wenn er das anscheinend nicht preis geben wollte.
"Bitte, du musst etwas machen, du kannst ihm etwas davon nehmen!"
Sie hörte sich schrill an und ihre Angst traf mich wie eine Welle, sodass mein kompletter Gefühlshaushalt über den Haufen geworfen wurde.
Panik durchfuhr mich, ich hatte das noch nie zweimal am Tag gemacht und ich hatte irgendwie Angst davor, mich dem Jungen zu nähern, der selbst jetzt eher gefährlich als krank aussah.
"Kann ich nicht, ich hab das noch nie gemacht."
Ich hob die Hände und rutschte etwas an die Heizung zurück.
Sie sah mich an als würde sie mit sich selbst ringen, ob sie mich töten oder anfangen zu heulen sollte.
Ich war mir ziemlich sicher dass sie beides zusammen getan hätte, denn ihre Augen begannen schon zu glitzern, doch dann passierte was.
Ein ruck ging durch Hunters Körper und sein Kopf schoss hoch, mein Herz blieb beinahe stehen als ich seine Augen sah.
Das Grün wurde von den Massen der Schatten vollständig verdrängt und ein schwarzer, rauchiger Sturm machte sich in seiner Pupille breit.
Leena stürzte zu ihm und hielt ihn fest, während sie mit schriller Stimme auf ihn einredete.
Aber bei mir war es anders.
Ich spürte in demselben Moment einen riesigen Schwall an Gefühlen, wie er durch die Gesamte Hütte rauschte und direkt durch mich hindurch.
Ich schnappte nach Luft und dann veränderte sich etwas tief in mir drin.
Ich spürte die Energie, sie zog mich an als wäre es mein Gegenmagnet.
Ein Drang entstand, der mich einlullte in ein tiefes Verlangen nach dem was ihm Schmerzen bereitete.
Den Drang zum Helfen.
Mir war sehr wohl bewusst dass es für mich unangenehm werden könnte aber eine riesige Wand von unsichtbaren Fäden drängte mich nach vorne, sodass sich die Handschellen spannte ohne dass ich es überhaupt bemerkte, mich bewegt zu haben.
Leenas Blick huschte zu mir, während sich Hunter mit versteinertem Gesicht an der Wand abstützte.
"Mach mich los."
Flüsterte ich, ich war nicht imstande den Blick von seinen Augen zu nehmen, es war als wäre es eine natürliche Voraussetzung für mich, zu helfen.
Dieser Drang zu helfen war jedoch anders, so wie ich ihn noch bei keinem anderen Wesen gespürt hatte, viel stärker und überwältigender.
Es lag wohl wirklich in meiner Natur denn ich konnte es nicht haben, ihn leiden zu sehen.
Ich musste einfach etwas machen.
Und das schien seine Schwester zu sehen.
Etwas dunkles schoss vor und ehe ich richtig wusste wie sehr sich dieser Schatten von den anderen der Hütte unterschieden, hatte es mit einem schneidenden Und schabenden Klang meine Hand Millimeter genau von den Fesseln gelöst.
Eine kurze Kälte strich über meine Haut und ich hatte das Gefühl als würde ein kalter Atem Frost in die Luft malen.
Doch ich atmete ein und roch nichts, nur Wald und das brennende Holz im Kamin.
Die Dielen knarrten und so merkte ich, dass ich mich bereits in Bewegung befand, meine Beine trugen mich in stetigem Drang auf Hunter zu, dessen Augenlieder mit den Dichten Wimpern gesenkt waren, er sah aus als hätte er am Boden etwas entdeckt, jedoch hatte er nur keine Kraft mehr, die Augen offen zu halten.
Die kleinen Zweige der dunkeln Male breiteren sich weiter aus und ich konnte förmlich spüren wie seine innere Kraft versuchte, die drohende Macht zurück zu halten.
Doch ich wusste wie Flüche aussahen und wie stark sie waren.
Dieser hier war anders, willenstärker und wie ein selbstdenkender Virus, der alles daran setzte die Kraft aus dem Jungen zu saugen.
Dann als ich nur noch wenige Meter vor ihm stand und mich noch immer fragte, wieso ich das überhaupt tat, schoss sein Blick hoch und tiefschwarze Augen starrten mich an.
Einen kurzen Moment hielten wir den Blickkontakt, danach schoss er ohne Vorwarnung vor und packte mich an den Schultern.
Ein leise Aufschrei erstickte in meinem Hals und im nächsten Moment wurde ich, beinahe schmerzhaft, an die Wand gepresst.
Er war mir viel zu nahe, die dunkle Energie um mich herum wallte durch mich hindurch und ich starrte Hunter an, der von oben herab auf mich sah.
Leena hinter ihm hatte die Hand gehoben aber krampfhaft inne gehalten, während sie uns einfach nur beobachtete.
Ich hörte nur seinen Atem, er ging schwerer und riechen tat ich nur der salzige Geschmack meines trockenen Mundes.
Ich steuerte es gar nicht, ich rief es gar nicht hervor.
Er tat es.
Er weckte es in mir und holte es sich einfach.
Sein Mund schwebte dicht vor meinem und sein heisser Atem schien sich unsichtbar um meinen zu schlingen.
Sofort reagierte die Gabe, der Fluch oder wie auch immer man meine Fähigkeit nennen wollte.
Ich spürte wie sich das kalte Etwas in meiner Liftröhre breit machte, es fühlte sich an wie immer, als es durch meinen Mund zu seinem strömte.
Nur stärker,unkontrollierbarer, als holte er es sich auch ohne meine Zustimmung.
Schon spürte ich wie ich langsam die Schmerzen, den Fluch der ihn plagte gegen Gesundheit und Kraft austauschte.
Es war nicht wie immer, bald schon machte es sich bemerkbar dass ich heute schonmal jemanden geheilt hatte.
Mein Körper krampfte sich leicht zusammen und der Atem in meiner Luftröhre schien sich zu entzünden und zu brennen, während das kühle Etwas noch immer unkontrolliert aus mir herausströmte.
Ich lehnte mich stärker an die Wand um meine Kraft noch zu behalten, denn ich konnte nicht mehr aufhören.
Hunter hatte sich rechts und links von mir abgestützt und nun wich der Schatten langsam aus seinen Augen, das helle und intensive Grün stach wieder durch das neblige Gewölke in seinen, von dichten Wimpern umrahmten, Augen.
Die Adern zogen sich langsam zurück, als wären die neuen Atemzüge mit mehr Kraft gespickt, die sie abdrängten.
Zuerst ging es noch.
Doch dann begannen seine Augen wieder zu glitzern, der Hauch des Strahlend dass ich von innen heraus erkennen konnte, kehrte zurück und sein Atem wurde regelmässiger.
Und da sie momentan verbunden waren, tat mein Atem es ihm gleich.
Aber nach einer Weile spürte ich, wie meine Beine nachgaben.
Die Kugel in meinem Bauch fühlte sich schwer an, wie ein Gewicht dass mir alle Kraft entzog um zu überleben.
Meine Arme waren so schwach dass ich sie nicht mehr heben konnte und ich wäre nach umgekippt, wenn mich nicht vorne Hunter und hinten die Wand einklemmten.
Mein Sichtfeld flimmerte und meine Lieder flatterten, das war eindeutig nicht mehr normal.
Aber ich konnte den "Kuss" nicht abschalten.
Es ging nicht, er hatte sich selbstständig gemacht, sein Ziel Hunter zu heilen war unmöglich und dennoch hörte ich nich auf.
Ich hörte wie Leena etwas alarmiertes schrie und wie Hunter die Stirn runzelte, aber wir waren in unserer eigenen kleinen Welt.
In meinen Ohren war ein Rauschen zu hören, wie in den Muscheln, wenn man sie an sein Ohr drückte.
Durchzogen von einem Piepton, der mich beinahe verrückt machte.
Dann setzte das Schwindelgefühl ein, alles drehte sich und eine tiefe Müdigkeit machte sich in mir breit.
Mein Kopf wollte gar nicht mehr stehen, die Willenskraft war mir auf einmal geraubt und ich wollte gar nichts mehr.
Ohne Gedanken, ich wäre hier für den Rest meines Lebens stehen geblieben, wenn ich nicht zu kaputt gewesen wäre.
Aber auf einmal, auch wenn es zu erwarten gewesen war, gaben meine Beine nach.
Ich sackte zusammen und hatte nicht die Kraft, mich mit den Händen zu schützen.
Ich würde voll auf den Boden knallen.
Konnte man Särge in dieser Welt kaufen?
Doch im letzten Moment schoss Hunter vor, der Kuss war unterbrochen und wir konnten beide wieder normal denken.
Unnatürlich schnell hatte er mir seinen Arm um die Hüfte gelegt und mich zu ihm hoch gezogen.
Ich hing in seinen Armen wie ein Kartoffelsack, wahrscheinlich wenig sexy aber ich konnte mich nunmal nicht mehr bewegen.
Meine Kraft reichte gerade mal zum atmen und blinzeln.
Und das war schon das Anstrengendste, was ich je in meinem Leben getan hatte.
"Wölfchen?"
Weit entfernt drang seine Stimme zu mir durch und das war das Zeichen los zu lassen.
Dieses Wort dass mich eigentlich zur Weissglut bringen sollte, beruhigte mich.
Ich lag in seinen starken Armen.
Ich war in Sicherheit.
Wie auf Kommando schlossen sich meine Augen und das letzte was ich sah, bevor mein Sichtfeld von einem tiefen Nichts verschluckt wurde, waren seine Augen.
Kein bisschen Schatten, der sich rein schlich.
Glühende Augen, wie Smaragde.
Das Erste was ich sah als ich die Augen öffnete war Leena.
Ihre grossen Augen hatten mich besorgt gemustert aber durch die schwarzen Haare, die mein sonstiges Sichtfeld einschränkten, hatte sie irgendwie gewirkt wie eine Verrückte.
Deshalb war ich auch erst einmal zusammen gezuckt, bevor ich mich wie immer hatte aufrichten wollten.
Klappt natürlich nicht.
Zu wenig Kraft.
Stöhnend liess ich mich daraufhin zurück aus Kissen sinken, dass wohl bequemer war als die gesamte Couch.
"Liegen bleiben, du bist zusammengebrochen wie ein Haus aus Karten."
Klärte mich Leena freundlich auf.
Was für neue Infos.
Ich verzog das Gesicht zu einem ironischen Lächeln.
"Soll ich dir helfen?"
Sie deutete auf die Lehne der abgesessenen Couch, bereits etwas des Stoffes war ausgefranst.
Ich nickte, auch wenn ich mich nicht gerne so schwach fühlte war es eben so.
Sie half mir mich hoch zu stemmen und ich unterdrückte ein Stöhnen, als mein Kopf zu pochen begann.
"Danke."
Murmelte ich.
"Keine Ursache."
Mit einem Breiten Lächeln, jetzt wo es Hunter wahrscheinlich besser ging fiel es ihr wohl leichter, verschwand sie in dem kleinen Nebenraum, der wohl die Küche war.
Ich blinzelte mit einem lauten Ausatmen, bevor sich endlich meine Sicht klärte.
Dann schoss mein Blick hoch.
Hunter lehnte an der Wand, den Kopf entspannt nach hinten gelegt und die Augen geschlossen.
Die dunkeln Äderchen an seinem Hals hatten sich wirklich sehr weit zurück gezogen.
Kurz war ich stolz auf mein Werk, bevor mir wieder die Tatsache in den Sinn kam, dass ich wohl gestorben wäre wenn ich durch meinen Fall den "Kuss" nicht unterbrochen hätte.
Er regte sich nicht, nur seine Brust hob und senkte sich regelmässig.
Sein schwarzes Shirt und die verwaschene Jeans sahen mehr als gut an ihm aus, und ich sah wieder weg, bevor mein Blick unweigerlich zu ihm zurück wanderte.
Seine Augen waren offen und sahen mich direkt an.
Wie eine Explosion tragen unsere Blicke aufeinander und ich spürte die Spannung die sich dazwischen aufbaute.
"Die...die Adern sind zurück gegangen."
Murmelte ich und irgendwie war es mir unwohl, nach solch extremer Nähe mit ihm zu reden.
Er nickte bloss und sah mich weiterhin an.
Als ich mir auf die Lippe biss funkelten die Minzgrünen Augen einen Tick heller.
Vielleicht hatte ich mir das aber auch nur eingebildet.
"Danke."
Meine Brauen schossen hoch.
Hatte sich der Junge, der mich nebenbei in eine andere Welt verschleppt zu haben schien, wovon ich mich noch immer nich erholt hatte, gerade bedankt?
"Eh.."
Lautete meine intelligente Antwort.
"Ein Bitte würde genügen Wölfchen, falls du das Sprechen nicht verlernt hast."
Da war es wieder.
Das Grinsen von vorhin bei dem ich ihm am liebszen die Augen ausgekratzt hätte.
Okey nein, dafür waren sie viel zu fesselnd.
"Ha ha."
Ich verzog das Gesicht und spürte wie nach und nach die Kraft zurück in meine Glieder strömte.
Nicht viel aber wenigstens konnte ich mich nun ohne die Lehne aufrecht halten.
"Wieso hast du den Fluch bekommen?"
Fragte ich in die Stille, gerade als Leena mit etwas süssen Gebäck ins Zimmer kam.
Hunter antwortete nicht und zuckte locker die Schultern, bevor er die Stirn runzelte und aus dem Fenster sah.
Leena sah kurz zu ihrem Bruder und seufzte.
"Die meisten aus unserem Volk beherrschen ihre Gaben gut, wir sind Dämonen das wird von uns erwartet."
Wow, Dämonen. Das normalste auf der Welt.
Ein wunder dass ich mich nicht längst in einer Ecke verkrochen hatte.
"Aber Hunter kann mehr als die meisten.
Er kann beinahe alles. "
Hunter drehte sich um.
"Leena lass es."
Sie ignorierte ihn.
"Es muss in allem ein Gleichgewicht geben, so hat jeder Dämon seine Schwächen und stärken.
Aber Hunter hatte weniger als es gut war und die Hexen beantragten mehr Kontrolle über ihn.
Doch er hat es nicht wirklich zugelassen."
Sie sah mit vielsagendem Blick zu ihm.
"Ich werde eben nicht gerne kontrolliert."
Er zuckte die Schultern.
Leena schnaubte und ich blinzelte etwas überfordert.
Wenigstens etwas was wir gemeinsam hatten.
Wir rebellierten gerne gegen alles und Jeden der uns etwas sagen wollte.
"Der Rat hat es abgelehnt, Keiner weiss wieso aber auf jeden Fall machten sich die Hexen selbstständig und verfluchten ihn. Zu stark."
Er nickte zustimmend und mein Blick wanderte langsam zwischen den Geschwistern hin und her.
"Wieso erzählt ihr mir das?
Wenn ich richtig liege dann seid ihr auf der Flucht, was sagt euch dass ich euch nicht verrate?"
Ich hatte sowas zwar nicht vor weil ich sowieso keine Ahnung hatte wer in diesem Spiel der Böse war und ich noch immer von allem überfordert war, aber eine Frage war es Wert.
"Weil du gar keine Wahl hast."
Hunter hatte mich mit seinen blitzenden Augen fixiert und grinste wieder so selbstsicher dass einem übel wurde.
"Ach ja?"
Er stand nun dicht vor mir und ich schluckte, um dem Bann seiner Augen nicht weiter zu verfallen.
"Ja."
Seine Lippen formten das Wort langsam und provozierten.
Ich schnaubte.
"Das werden wir ja sehen."
Ich drehte mich mit zuckender Augenbraue um und stapfte auf die Türe zu.
Ich hatte keine Ahnung wohin oder was ich tat wenn ich da draussen war, aber er hatte mich provoziert und meine innere Rebellin hatte reagiert.
Aber bevor ich die Tür aufmachen konnte, stand Hunter vor mir und legte seine Hände an meine Taille, das Grinsen hatte sich zu einem Schmunzeln verändert.
Sofort erstarrte ich in der Bewegung und spürte die feinen Blitze, die sich über meiner Haut breit machte.
"Willst du immer noch gehen?"
Seine Stimme war rau und dunkel, aber so faszinierend dass ich seine Lippen vor meinen viel zu deutlich spürte.
"Du...spielst nicht fair."
Ein brummendes Lachen entfuhr ihm und er sah zufrieden aus.
"Ich spiele nie fair."
Ich musste grinsen, einfach weil sein Lächeln viel zu ansteckend war.
Im nächsten Moment wurden wurde Hunter nach vorne geschleudert und prallte gegen mich.
Der Boden unter meinen Füssen war weg und ich konnte meine Orientierung komplett vergessen.
ich segelte durch die Luft und nahm verzerrt wahr,wie du Luft um uns vibrierte.
In der Tür, die nebenbei irgendwie aus den Angeln gerissen hatte und deren Späne umher flogen, standen einige Männer.
Sie waren gross und breit, aber vor allem trugen sie eine Art von goldigen Westen.
Sie waren nicht aus Metall aber sie schimmerten dennoch genauso.
Darauf war ein Wappen, es sah irgendwie aus wie eine Taube, die einen Adler bekämpfte.
Es sah schön aus, geschwungen und von Ranken umgeben, aber im Angesicht dessen dass sie Schwerter diverser Wahl trugen, sah es wohl so aus als wäre es ein Angriff.
Ich knallte hart gegen die Wand und spürte wie mir kurz die Luft weg blieb bevor ich hinunter rutschte.
Es war definitiv ein Angriff.
Hunter war nicht an die Wand geflogen, sondern hatte sich in der Luft ab gefangen.
Seine Augen glühten in einem strahlenden Grün und ein grinsen zierte sein Gesicht.
Die Möbel bebten als er langsam die Arme hob, er hatte wieder kraft und jetzt wusste ich wovon Leena geredet hatte.
Ohne eine Sekunde zu zögern schleuderte er den ersten Mann, der hinein stürmte an die Wand.
Etwas knackste und er sank reglos zu Boden.
Noch immer lächelnd aber eiskalt drehte Hunter sich zum nächsten um, seine Füsse mittlerweile wieder am Boden.
Doch derMann hatte mich fixiert und raste auf mich zu, das Schwert gehoben, ich befürchtete stark dass er zuschlagen würde und rutschte mehr nach hinten, doch da war die Ecke der Wand.
Ich schrie auf, er berührte mich nicht einmal aber die Panik hämmerte in meinem Herzen.
Von hier unten sah er noch bedrohlicher aus.
Hunters Kopf schoss zu mir hinüber und sein Blick fuhr von mir zum Mann.
Sein Lächeln erlosch sofort.
Innert einer Sekunde stand er vor mir und ich konnte nur auf sein breites Kreuz starren, bevor er einem Schattenblitz formte und ihn direkt in die Brust des Mannes stiess.
Er zuckte und ging zu Boden.
Dann löste er sich in Schatten auf, wie Rauchschwaden stiegen sie von seinem Körper auf und bald lag nur noch ein regloser, menschlich aussehender Körper.
Ich sah mit aufgerissenen Augen zu Hunter hoch, der sich schon vor mich gekniet hatte.
"Alles okay? Bist du verletzt!"
Alarmiert suchten seine Augen meinen Körper ab, während mir schon heiss wurde.
"Ja..denke schon. Achtung!"
Ich war nicht schnell genug.
Hunter schon.
Er stand schon wieder und wollte ausholen, aber dann ging ein Ruck durch seinen Körper und er zischte.
Leena die momentan gerade einen Mann in goldener Rüstung bekämpfte hielt inne und sah geschockt zu ihrem Bruder, der nun von dem Mann an die Wand geschleudert wurde.
Seine Kraft musste geschwächt sein, durch die viele Magie die er angewendet hatte, ich konnte sogar die schwarzen Adern sehen.
Seine Stirn war voller Schweiss aber er verzog keine Miene, wehrte sich nicht, vor allem dann als ein pechschwarzes Messer an Leenas Kehle gehalten wurde.
Ich rutschte mehr in den Ecken und auch wenn ich noch so gerne mutig gewesen wäre, ich versuchte nur ein Wimmern zu unterdrücken.
"Ihr habt einen Menschen mit in unsere Welt gebracht?"
Die Stimme des Mannes war tief aber unentschlossen.
"Hunter du weisst dass du dir das jetzt nicht mehr leisten kannst."
Hunters Blick war völlig undurchschaubar.
"Ich weiss ganz genau was ich mir leisten kann, ich tue das was ich will."
Er machte einen Schritt vor und sofort wich der Mann ein klein wenig zurück.
Gerade so dass ich es bemerkte.
Er brauchte eine Weile um sich zu fassen und sah einige Male zu Hunters Hals, bevor er sich sicher war dass er nicht stark genug war ihn anzugreifen.
Dann schüttelte er den Kopf.
"Seit damals, ist es das Gebot dass jeder Mensch der über die Grenze gebracht wird getötet werden muss."
Ohne den Blick von mir abzuwenden kam einer der Männer auf mich zu.
Er sah aus wie einer dieser Wachmänner aus dem Elbenreiches des Filmes Hobbit.
Er hatte lange helle Haare aber ich wusste dass es kein Elb war, er hatte keine spitzigen Ohren.
Oder aber es gab gar keine Elben.
"Fass sie nicht an Gideon."
Das knurren das Hunter von sich gab liess mich erschaudern, es war eiskalt und gnadenlos.
"Tut mir leid Hunter aber nicht alle können sich über das Gesetz stellen."
Murmelte der Mann und kam näher.
Er zog sein Schwert und ein metallenes Geräusch ertönte, bevor es im Kerzenlicht aufblitzte.
Das Blut gefror mir in den Adern und ich erstarrte auf der Stelle.
Hunters Blick galt dem Schwert und er murmelte einen Todeswunsch in Richtung Gideon.
Ich sah dass es ihn verrückt machte, nicht helfen zu können.
Leena schrie etwas, sie wehrte sich gegen den Griff und als ich kurz den Blick von dem bedrohlichen Wächter nahm, hörte ich auch was sie sagte.
"Sie ist kein Mensch! Sie ist keiner, ich weiss es!"
Doch Gideon hörte nicht auf sie.
Ich spürte die Wand kalt an meinem Rücken und die Wärme des Mannes, als seine Beine direkt vor meinen angezogenen Füssen zum stehen kamen.
Ich zitterte und rutschte mehr zurück, roch seinen verschwitzten Körper und meine eigene Angst.
Sein Kopf war etwas rot und ich konnte kurz Unsicherheit darin erkennen, aber er schien seinen Befehlen wirklich zu gehorchen.
Er hob das Schwert, es baumelte über mir und ich hätte nur den Finger heben müssen, um es zu berühren.
Er bückte sich, um mir das Schwert in den Bauch zu rammen.
Zuvor aber murmelte er noch ein Gebet, soweit ich das verstand.
Die Angst in mir gewann die Oberhand und ich begann zu beben, so fühlte es sich jedenfalls an.
Hunter und leena gingen in den Hintergrund verloren.
Und dann stiess er zu.
Es passierte ohne dass ich es kontrollieren konnte.
Ich sah wie das Gesicht des Mannes nahe über meinem war, und ich sah in seinen Augen die Absicht mich zu töten.
Ich konnte es sehen.
Keine Ahnung wie ich es machte aber ich wusste es einfach, so als hätte ich in seinen Augen die Szene gesehen wie er mir das Schwert in den Bauch rammte und wie meine Augen matt wurden.
Ich sah meinen Tod und ich wollte ihn verhindern.
Etwas in mir begann sich zu regen.
Aber es war anders, nicht wie sonst, wenn ich spürte wie mein Hals kühl wurde.
Das passierte wenn ich jemanden heilte.
Aber jetzt...jetzt war es genau umgekehrt.
Ich spürte wie sich plötzlich der dunkle Ball in meinem Bauch rührte.
Wie eine Kugel drückte er schwer in meinem Innern und begann langsam seine dunklen Arme auszustrecken.
Meine Luftröhre war nicht kalt sondern richtig heiss.
Es fühlte sich an wie das pure Böse, dass sich in mir breit machte und jede Zelle meines Körpers erreichte.
Es ging blitzschnell und innert einer Sekunde hatte ich das Gefühl von innen heraus zu brennen.
Schwarzes Feuer, böse, gefährliche Flammen die in mir tobten.
Aber das war nicht das Einzige was ich spürte.
Ich spürte auch ihn, den Mann.
Plötzlich war es als könnte ich an seiner Stelle fühlen wie er seinen Arm bewegte.
Ich spürte seine Zellen und ich spürte wie der dunkle Ball in mir danach lechzte gefüttert zu werden.
Meine Augen weiteten sich und dann schrie ich.
Es war kein normaler Schrei sondern so laut dass die Fenster zersprangen.
Eine Druckwelle ging von mir aus und ohne nachzudenken hob ich die Hand.
Ich berührte die Stirn des Mannes und ohne es wirklich zu lenken schoss die dunkle Energie durch meinen Arm schoss.
Ich spürte die Macht die durch mich hindurch strömte.
Dann rauschte sie mit voller Wucht in den Kopf des Mannes.
Er hielt inne und begann zu zucken, seine Augen wurden ganz schwarz, bevor er den Mund zu einem stummen Schrei öffnete und fiel dann nach hinten um.
Ich sah starr auf den Mann und danach auf meine Hand.
Ich hatte gerade einen Menschen, oder ein anderes Lebewesen getötet.
Es fühlte sich anders an als ich dachte.
Nicht so zerstörend sondern so als könnte ich es nicht glauben, als würde ich noch in dem Moment vor seinem Tod fest hängen.
Vielleicht war es ein Schutz Organismus, aber auf jeden Fall starrte ich ihn nur an.
Der Ball in meinem Innern war kleiner geworden, als hätte ich das was ich angesammelt hatte zum Teil wieder abgeben können.
Auch die anderen im Raum starrten mich an.
"Nicht schlecht Wölfchen."
Hunter grinste leicht und hatte die Arme verschränkt.
Zwischen den beiden goldenen Wächtern sah er mit seinen dunklen Haaren noch viel besser und gefährlicher aus als sonst.
Leena hatte die Hand vor den Mund geschlagen und die anderen Wächter kamen nach einer kurzen Pause in der sie erstarrt waren auf mich zu.
Ich wich weiter zurück aber vergrub meine Hände zwischen den Beinen.
Ich wollte das nicht nochmals tun.
Ich wollte nicht nochmals töten.
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Fluch der Küsse*beendet*
Fantasy{Enthält die Fluch-Trilogie} •"Lass die Schmerzen verschwinden."Fordernd drückte er mich an die Wand. „Wie?" Hauchte ich. „Küss mich."• Sheya hat sich daran gewöhnt das in ihrem Leben manchmal merkwürdige Dinge passieren. Beispielsweise küsst sie Wi...