Dann knurrte Hunter und machte seinen Arm von mir los.
„Verdammt...Gehen wir. Leena, hilf Lexa auf das Pferd!"
Gab er die Befehle und sie setzten sich sofort in Bewegung.
Er selbst zog doe Ketten zurück, damit sich die Tore langsam öffneten.
Draussen herrschte nur ruhige Dunkelheit, doch ich wusste von den Hexen und den Wachen auf den Türmen.
Und Hunter wahrscheinlich auch.
Cole stand mir noch immer gegenüber und betrachtete mich mit seinen violetten, einzigartigen Augen.
„Ich habe dich wirklich geliebt."
Sagte er dann und liess die Waffe sinken, welche er noch stichbereit in den Händen gehalten hatte.
Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, wie meine Freunde am Ausgang auf mich warteten.
Wir durften keine Zeit verlieren.
„Ich weiss."
Sagte ich leise und spürte wie der letzte Funke an Zuneigung zu Cole wieder aufflammte.
Kurz öffnete ich den Mund, um noch etwas zu sagen, doch dann schwang ich mich auf Ace und ritt los.
Er war müde und dünn, trotzdem trug er mich mit kräftigen Schritten dem Pferd hinterher, welches Lexa in die Dunkelheit trug.
Die Dämonen Geschwister befanden sich direkt neben mir.
Als ich nochmals zurücksah, stand Cole alleine in der beleuchteten Halle und sah uns nach.
Dann schlossen sich die Tore langsam und ich blickte, vielleicht zum letzten Mal, in seine Augen.
Das war das Zeichen.
Sie wussten dass wir flohen.
Ich riss den Kopf hoch und entdeckte Pfeile, welche auf uns zu flogen.
Zischend stachen sie neben uns in den Boden, nur knapp an Ace Pfoten vorbei, die über das Gras trommelten.
Hunter hob einen Arm und seine Augen leuchteten, als sich eine Welle von Schatten aus der Dunkelheit um uns herum loste und der nächsten Pfeilewelle entgegen rauschte.
Sie zerbrachen alle daran und ich konnte hören, wie sie klirrend und nutzlos zu Boden fielen.
Dann begann die Luft sich mit wispernden Worten zu füllen.
Worte die so alt waren, dass ich sie nicht verstehen konnte. Doch die Macht die sie trugen war mir sehr wohl bewusst.
Ich drehte mich auf Ace um, sodass ich die beiden Türme gut im Blick hatte.
In einem irrsinnigen Temp breitete sich von dort eine blau schimmernde Welle aus und rauschte auf uns zu.
Als sie die Pfeile hinter uns erreichten, hörte ich sie mehrmals brechen.
Sie spassten also nicht. Sie wollten und töten.
Ich war nicht so wild darauf, dass meine Innereien wie Splitter durch die Luft flogen.
Knurrend legte Ace einen Zahn zu und ich hob langsam beide Hände.
Meine Sicht wurde deutlicher, heller.
Dann prickelte es in meinen Armen und Fäden aus Licht sprossen aus meinen Fingern.
Sie schwebten wie kleine Kunstwerke durch die Luft und verknüpften sich zu einem Netz, welches sich um meine Freunde und mich spannte.
Ein weisses, leuchtendes Netz.
Ich wusste selbst nicht, dass ich das konnte, aber ich wusste dass die Elafrÿs alle bei mir waren.
Auf irgendeine Weise konnte ich ihre Kraft spüren und nutzen.
Und diese war stark.
Das Netz wurde stärker und leuchtete immer heller, bis ich die Augen zusammenkneifen musste, um noch etwas sehen zu können.
Umgeben von einer leuchtenden Kuppel rannten wir auf den sicheren Wald zu, so wie ich das bereits einmal getan hatte. Nur dieses Mal waren wir mehr.
Dann hörte ich einen dumpfen Aufprall der Hexenmagie auf der meiner und ich konnte die Spannung am Netz fühlen als wäre sie ein Teil von mir, den ich ausgesandt hatte.
Trotzdem hielt ich es aufrecht.
Es rauschte um uns herum und es schien mir als würden kreischende, wütende Schreie vereint gegen die Wand drücken.
Doch meine zitternden, gehobenen Arme liessen nicht zu, dass unser Schutz zusammenbrach.
Draussen war nichts mehr zu sehen ausser tobende Dunkelheit, die alle Büsche und Sträucher um uns herum zerfetzten.
Und inmitten dieses Sturms rannten wir auf die Waldgrenze zu, welche unsere Sicherheit bedeutete.
Die Hexen würden es nicht wagen, ihre Magie in den Wald der Elafrÿs zu schicken.
„Ach du scheisse."
Hunter schüttelte nur den Kopf und betrachtete für eine Sekunde lang die Kuppel über uns, bevor er sich wieder in hoher Geschwindigkeit fortbewegte und an mir vorbei an die Spitze zischte.
Ich spürte wie Ace Sprünge an Kraft verloren und wie sich sein Körper darauf konzentrierte, nicht zusammenzubrechen.
Es stach mir ins Herz, und ich wollte schon absteigen, als das Poltern um uns herum nachliess.
Automatisch liess auch ich die Arme sinken und die Fäden verzogen sich langsam, bis sie sich in der Dunkelheit aufgelöst hatten.
Als ich wieder sah was los war, konnte ich erleichtert einatmen.
Die Kronen der Bäume beugten sich über uns zusammen, als wollten sie uns zeigen, dass wir nun in Sicherheit waren.
Ich verlangsamte Ace Tempo und auch die anderen hielten an.
„Du hast es geschafft mein Grosser. Alles wird gut, du stärkst dich sobald wir zuhause sind."
Ich wünschte ich hätte ihn heilen können, doch bei Tieren funktionierte es genauso wenig wie bei Hexen.
Flüsterte ich dem grossen Wolf zu, der die Ohren trotz hängendem Kopf spitzte.
Ich lächelte und schickte ihm durch meinen Kopf Bilder von den anderen Schattenwölfen, die im Lager spielten und wie ich sie beobachtet hatte.
„Wir sind nicht mehr alleine."
Flüsterte ich und lehnte den Kopf an das weiche, dicke Fell.
„Sheya!"
Hunter stand neben mir, seine Stimme klang etwas gehetzt, doch zu meiner Freude war er unverletzt.
„Ja?"
Ich drehte mich etwas lächelnd zu ihm um.
„Lexa, sie kann nicht mehr. Sie ist zu schwach."
Er schüttelte den Kopf und mein Blick wanderte über seine Schulter zu der schwachen, mageren Hexe, die kraftlos vom Pferd und in Leenas Arme rutschte.
„Verdammt. Ich habe ihr versprochen sie bis zu den Elafrÿs zu bringen. Ihr Mann lebt dort."
Ich lief mit schnellen Schritten auf die Frau zu und Hunter folgte mir.
„Ist er denn überhaupt dort?"
Runzelte er die Stirn und ich schüttelte den Kopf.
„Ich habe keine Ahnung. Aber das kann ich ihr ja jetzt schlecht sagen."
Er nickte nur und beruhigte danach das scheuende Pferd, welches Ace Nähe genau spürte.
„Lexa?"
Fragte ich sanft und half Leena, sie aufzurichten, welche mit ihren Blicken auswich.
„Ich kann nicht mehr. Ich bin zu müde."
Kaputt linste die Hexe zu mir hoch und ich schüttelte den Kopf.
„Du willst doch Julien wiedersehen Lexa. Bestimmt wartet er schon auf dich. Es wäre doch eine Katastrophe wenn du ihn nicht mehr siehst, nur weil du nicht mehr kämpfen magst."
Ich strich ihr das geflochtene und verfilztet Haar aus dem Gesicht.
Beim Namen ihres Geliebten hellten sich ihre matten Augen etwas auf.
„Julien...ja. Ich muss zu ihm."
Hauchte sie dann und krallte sich am Sattel fest, während ihre Beine zitterten.
„Gut. Helfen wir ihr hoch."
Ich nickte Leena zu und überspielte die Bestürzung, dass sie immer noch so wütend auf mich war.
Zusammen hoben wir die dünne Frau in den zerrissenen Kleidern auf das Pferd, welches den Kopf hoch warf.
„Ich führe es."
Bot sich Hunter an und griff nach den Zügeln, während er beruhigend über die Nüstern des müden Tiers strich.
Dann brachen wir wieder auf, dieses Mal im
Schritttempo und ich neben Ace.
Direkt auf mein neues Zuhause zu.
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Fluch der Küsse*beendet*
Fantasy{Enthält die Fluch-Trilogie} •"Lass die Schmerzen verschwinden."Fordernd drückte er mich an die Wand. „Wie?" Hauchte ich. „Küss mich."• Sheya hat sich daran gewöhnt das in ihrem Leben manchmal merkwürdige Dinge passieren. Beispielsweise küsst sie Wi...