Chapter 12~heisses Monster

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Ich atmete erleichtert aus und spürte wie die Kraft aus meinen Gliedern wich.
Nicht so toll.
Ich musste irgendwie einen Weg finden stärker zu werden.
Meine kraft musste doch irgendwo her kommen.
"Geht's?"
Erkundigte sich Cole leise und besorgt, während ich versuchte wieder normal da zu stehen.
Ich musste leider zugeben dass seine Finger an meinen Armen ein angenehmes warmes Gefühl auslösten.
Als ich noch in der alten Welt gelebt hatte, gab es einmal einen Jungen.
Einen ganz normalen Menschenjunge, nichts besonders. Und auch nicht so heiss wie diejenigen, die nun mit mir auf dieser Reise waren.
Doch bei ihm hatte ich das Gleiche gefühlt, er war damals so ziemlich der Einzige gewesen der mich nicht komisch fand, oder mich für ein kleines Flittchen hielt.
Ich hatte mich nie getraut ihm zu sagen was ich empfand, geschweige denn ihn zu küssen, und ich bereute es bis heute.
Irgendwann war er weg gezogen, wie alle es irgendwann vorhatten, jeder wollte weg.
Und ich hatte nie wieder von ihm gehört.
Einen Moment starrte ich leer geradeaus und schwelgte in Erinnerungen, dann nickte ich eilig.
"Ja alles gut."
Räusperte ich mich und die Gnome hatten sich entweder wieder ins Innere der Lichtung verzogen oder halfen verzückt den Reitern hinunter, die darauf bestanden hier oben zu übernachten.
Ich wollte da ehrlich gesagt auch nicht runter, denn wenn es so war wie Leena sagte, dann sah es rein gar nicht menschenfreundlich aus.
Eben doch mehr wie Maulwürfe.
"Ich stehe tief in eurer Schuld Elafrÿ. Mein Volk wird diese Tat nicht vergessen."
Ich lächelte und neigte den Kopf.
"Ich danke Euch."
Er legte seine Arme an den Rücken und betrachtete mich nachdenklich.
"Mein Volk wird euch als eine Freundin ansehen, wollt Ihr bei uns übernachten, wir würden
Uns freuen."
Ich lächelte zwar immer noch aber fühlte mich irgendwie etwas unwohl.
Würde er wütend sein wenn ich nein sagen würde?
Aber ich war nicht mehr abhängig von anderen, ich musste nun für mich einstehen und das war der erste Schritt dazu.
"Danke für euer Grosszügiges Angebot, aber meine Leute stellen bereits Zelte auf, und ich möchte bei meinem Wolf bleiben, wenn Ihr gestattet."
Streng nickend lief er vor mir etwas hin und her.
"Oh ja ein prachtvolles Tier...schon lange hatten meine Augen nicht mehr das Vergnügen so ein Wesen zu sehen. Vielleicht ist unsere Welt ja doch gerettet."
Er schien in Gedanken und die spitze lange Nase schwenkte zischend durch die Luft.
"Kann ich Euch wenigstens etwas bringen lassen?
Was euch für eure Morgigen Taten stärkt?"
Ich überlegte, bestimmt fand ich das Essen von ihnen nicht so passend für meinen Magen, aber etwas gab es was bestimmt jedes Volk liebte.
Und ich brauchte es dringend um mich aufzuladen.
"Ja, etwas Zucker," ich lächelte verlegen.
Komische Bitte.
Aber der Gnom kicherte nur.
"Ach wie in den alten Zeiten..."
Nuschelte er und verschwand dann mit einer angedeuteten Verbeugung unter der Erde.

Die Zelte waren tatsächlich aufgebaut und ein Klappbett hatte sogar drin Platz, sodass ich mühelos drauf liegen konnte.
War auch gut so, denn meine Beine hatten wirklich nachgelassen, bis ich Zucker bekommen hatte.
Eigentlich dachte an einige Würfelzucker.
Aber das war wohl nicht die Auffassung von "etwas" Zucker, wie ich erwartet hatte.
Ein Gnom mit einer riesigen Schüssel zwischen den Klauen, mit denne er sehr darauf bedacht war das empfindliche Zelt nicht zu zerfetzen, war eine halbe Stunde später eingetreten.
Mir waren fast die Augen aus dem Kopf gefallen als ich all die Kristalle gesehen hatte, wie Diamanten aber alles aus Zucker.
Entweder wollten sie mich mästen damit ich morgen gute Arbeit leistete oder ihre Dankbarkeit war wirklich so gross wie ihre Grosszügigkeit.
Aber ich hatte mich natürlich höflich bedankt und damit gewartet, die Maske abzunehmen, bis ich alleine war.
Irgendwie half sie mir, meine Neue Rolle zu spielen, denn so konnte ich mich in einen völlig neuen und viel mutigeren Menschen verwandeln.
Mein Wolf lag neben der Pritsche, die die Wachen für mich aufgestellt hatten.
Ich beobachtete ihn eine Weile, während ich auf dem Bett sass und meinen Zucker ass.
Es sah bestimmt merkwürdig aus, aber die Energie kehrte in meine Glieder zurück und liess mich vor Kraft beinahe implodieren.
Ein gutes Gefühl.
Wie wenn man satt war, nur auf eine andere Weise.
Dieses Tier war Besonders, wenn es so etwas wie einen Seelenverwandten gab, dann war meiner wohl kein schöner Mann sondern dieser Wolf.
Ich spürte die Zuneigung und dass er zu mir gehörte.
Vielleicht galten in dieser Welt andere regeln.
Man musste nicht lernen sich zu lieben denn schon vor der Geburt wurden Freundschaften geschlossen.
Eine wie jene die ich fühlte wenn ich den schwarzen Wolf ansah, der schlief und mich dennoch in Gedanken zu hören schien.
Ich fühlte mich gut und es war wirklich das Richtige was ich tat.
Dann öffnete sich der Vorhang meines Zeltes abrupt, davor waren laute Diskussionen der Wachen zu hören, die es für wichtig hielten mich zu schützen.
Zugegeben, bei diesen riesigen Schaben war mir das gar nicht mal so unlieb.
Ich stand auf und runzelte die Stirn.
Aber bevor ich Schritte über das Gras am Boden, das irgendwie so gar nicht zu der Einrichtung passte, schreiten konnte, stürzte schon Leena hinein.
Ihr Gesicht war vor Wut verzerrt und ich konnte sehen dass es nicht ohne Grund so war.
Leena war nie so, die Aufgabe ihres Bruders war es, auszurasten wegen jedem Bisschen.
Aber nun war es sie, und sie stützte Hunger, dessen Blick dunkel geworden war.
Seine Adern hatten sich über das Halbe Gesicht breit gemacht, wie ein Tödliches Mal, schwarz und ein Fluch.
Ich war noch immer wütend auf ihn, aber als Leena mich flehend ansah schluckte ich.
Mit einem Nicken bedeutete ich den Wachen draussen zu bleiben.
Noch nie hatten Menschen auf meinen Befehl gehorcht, das fühlte sich irgendwie ziemlich gut an.
"Bitte Sheya, ihm geht es nicht gut, du hast das vorhin mit dem Gnom gemacht, bitte tu es nochmal."
Hunter liess sich kein Wenig auf sie sinken, selbst in dieser Verfassung wollte er nicht schwach sein.
Wahrscheinlich etwas das man sich in seiner Lage nicht leisten durfte.
"Ich kann es nicht ganz heilen, das weisst du doch Leena."
Das stimmte auch, aber ein kleiner Ehrgeiz in mir drin wollte sich selbst beweisen dass ich es doch konnte.
Das sagte ich aber nicht, denn unnötige Hoffnungen waren schmerzhaft.
Sie pustete sich das Haar aus der Stirn und sah mich bittend an.
Er war ihr wichtig, er war alles was sie hatte.
Mein Wolf hatte den Kopf aufmerksam gehoben, aber er knurrte nicht und hatte nur die Ohren gespitzt. Er spürte wohl instinktiv dass die Beiden keine Gefahr waren.
"Bitte Sheya...verlangsame es einfach..ich kann ihn nicht verlieren.."
Sie sah mich an als wolle sie mich mit ihren Blicken zwingen zu verstehen was sie fühlte.
Tat ich nicht, ich hatte nie Jemanden gehabt um den ich mir solche Sorgen gemacht hatte.
Aber es tat mir weh meine neu gewonnene Freundin leiden zu sehen.
Und so gross mein Ärger auf diesen Dämon auch war, er durfte nicht sterben.
Aus unerfindlichen Gründen hätte ich mir das nie verziehen.
Also nickte ich.
"Na gut, setz ihn auf den Stuhl."
Murmelte ich und half ihr, ihn dort hin zu Wuchten.
Dafür dass er halb tot war bewegte er sich noch ziemlich eigenständig und erbost.
"Beweg dich nicht verdammt."
Zischte Leena, ich sah dass es Angst in ihren Augen war die sie dazu brachte ihren Bruder so anzuschnauzen.
Aber Hunter blieb still, wiederwillig aber für seine Schwester schien er wirklich alles zu tun.
Ich stiess die Luft langsam aus und stellte mich dann vor ihn, seine Augen fixierten jede meiner Bewegungen, als wäre er selbst jetzt noch dazu imstande mir schnell den gar auszumachen.
Langsam streckte ich meine Finger aus, er verspannte sich sichtlich.
Auch ich spürte ein unruhiges Kribbeln in meinem Bauch, eine dumme Nebenwirkung, mehr nicht.
Dann berührte ich seine Wange, sie war heiss, so wie der Rest von ihm.
Aber unnatürlich heiss, er drohte regelrecht zu überhitzen, auch wenn er sich dafür ziemlich gut gab.
Dann konzentrierte ich mich darauf die Schatten des Fluches die sich tief in seinem Innern verhakt hatten hinaus zu ziehen, jedenfalls so viel ich konnte.
Es würde nachwachsen, aber jedenfalls hatte ich es für kurze Zeit verlangsamt.
Meine Finger strichen seine Wangen hinunter, und mit ihrem Weg verschwanden auch die schwarzen Adern, bis zu seinem Hals fuhr ich, dann bis zu seinem Schlüsselbein.
Der Zucker stärkte mich unglaublich, ich musste nicht mal aufhören, so stark fühlte ich mich.
Leena beobachtete alles fieberhaft, die Adern zischten dunkel aber blieben bei seinen Schultern.
Ich wollte gerade weiter machen als seine Hand vorschoss und mein Handgelenk fest hielt.
Eine Flut an Hitze strömte durch mich hindurch.
Ich konnte mich nicht bewegen, während er leicht den Kopf schief legte, die Augen glitzerten so klar wie auch faszinierend.
"Danke Wölfchen."
Raunte er dann nahe an meiner Wange, er hatte mich näher an sich gezogen, mittlerweile sass er aufrecht und völlig in schwarz gekleidet, wie eigentlich immer, auf dem Stuhl.
Nichts mehr von Schwäche übrig, nur das selbstgefällige heisse und irgendwie faszinierende Wesen das er immer war.
Nur fiel ich jetzt nicht mehr drauf rein.
Das konnte er vergessen.
Ich entriss ihm mein Hand und er öffnete grinsend die Finger, bevor er seine langen Beine ausstreckte.
"Nächstes Mal lass ich dich verrecken"
Schnaubte ich wütend, was hatte ich such erwartet?
Dass er nach diesem Mal anders war?
Niemals, das war Hunter, ein Wort wie Anstand kannte er nicht.
Sein Lächeln war umwerfend.
"Du lügst so schlecht wie du nachtragend bist."
Ich presste die Lippen zusammen.
"Vergiss nicht dass ich nicht nur heilen kann."
Fauchte ich zurück und er hob belustigt die Brauen.
Natürlich wusste er das, aber gezielt konnte ich das nicht einsetzen. Und das war ihm leider auch bewusst.
"Natürlich."
Brummte er belustigt während er mich zwischen den dunkeln Strähnen heraus beobachtete.
"Sei doch still Hunter."
Ich sah an Leenas Zittern her wie erleichtert sie war.
Die Arme musste das nun schon Monate aushalten, das war wahrscheinlich der einzige Grund wieso ich ihm auch in Zukunft so sehr helfen würde wie ich es eben konnte.
"Danke Sheya. Wirklich."
Ich winkte ab.
"Für dich gerne. Aber er ist ein Arschloch."
Sagte ich dann etwas lauter, den Rücken ihm zugedreht.
"Ein Arschloch dass du magst."
Ich schnaubte und Leena verkniff sich ein Lächeln.
Da irrten sie sich beide.
Ich mochte Hunter nicht, er war unausstehlich.
Ich mochte Cole, er war nett und zuvorkommend. Und seine Augen waren genauso faszinierend wie die seines Halbbruders.
"Niemals Hunter. Schmink dir das ab."
"Wir werden sehen."
Gelassen musterte er einen Zuckerwürfel, bevor er ihm sich auf die Zunge legte und zwischen seine einladenden Lippen zurück zog.
Ich drohte innerlich zu schmelzen, seine Augen sahen mich herausfordernd an und so viel sex Appeal war nicht gesund.
Man merkte vielleicht dass ich diese Prognose gerade stellte.
Ich verschränkte die Arme, um stark zu bleiben.
Dann trat hinter mir Jemand ins Zelt ein und ich wollte gerade fragen ob heute Besuchstag war, als Hunter bereits reagierte.
Seine Gelassenheit war verflogen und seine Augen richteten sich so kalt auf die Person hinter mir dass ich sofort wusste dass es Cole war.
Dann, innert einer Sekunde war er aufgestanden und zu ihm gerast, so schnell dass mein Auge es nicht hatte mitverfolgen können.
Ich fuhr herum. Hunter sah auf Cole hinunter, ein Knurren in der Kehle.
Ich sah es ihm an, sein breites angespanntes Kreuz und die geballten Fäuste.
Wäre er nicht geschwächt hätte er ihn getötet.
Vielleicht hatte die Hexe recht.
Ich wusste nicht was seine ganze Kraft war, vielleicht würde ich tatsächlich ein Monster entfesseln, wenn ich eine Heilung wirken konnte.
Cole sah unbeteiligt zu ihm hoch, es berührte ihn keineswegs.
Ich wusste dass die beiden Halbbrüder Stark waren.
Und ich wusste dass sie genauso Monster sein konnten, wie ich.
"Ich geh dann Mal."
Meinte Leena, auch sie war plötzlich unheimlich kalt geworden.
Ich konnte mich in diese Geschwister Sache nicht einmischen. Und es war auch besser füt mene Gesundheit wenn ich es sein liess.
Also nickte ich und lächelte ihr leicht zu, was sie bemüht beherrscht erwiderte.
"Bis morgen Sheya."
Ich nickte nur. Meine Stimme war gerade in meinem Kopf beschäftigt wo sie mich anschrie ich solle seine verdammten Lippen vergessen.
Sie drängte sich an Cole vorbei, kurz zuckte sein Blick etwas niedergeschlagen zu ihr, doch sie verhielt sich so abweisend dass es mir beinahe leid tat.
Ich glaubte dass er sie gerne als Schwester gehabt hätte.
Aber sie gehörte zu Hunter und das wussten die beiden Jungen beide.
Und ich konnte genau sehen wie Hunter es genoss dass Cole da nichts machen konnte.
Als die Plane zufiel und nur noch ab und zu wehte, wenn der Wind dadurch strich und mir eine Gänsehaut verpasste, bewegte sich noch etwas.
Es war absolut still und sie sahen sich nur an.
Dann brach Cole das Blick Duell ab und sah zu mir.
In seinen Amethysten violetten Augen glitzerte Sorge und Misstrauen.
"Alles okay bei dir Sheya?"
Schnell nickte ich, ich wollte nicht dass es aussah als ob Hunter mit etwas angetan hatte.
"Jap."
Murmelte ich.
Irgendwie waren mir die beiden vor Energie strotzenden Männer etwas unwohl, wie sie so in meinem Zelt standen.
Als würde er in der Sekunde auf meine Gefühle reagieren, setzte sich der Wolf neben dem Bett auf, aufmerksam sah er aus seinen dunkeln blauen Augen zu uns hinüber.
Ich fühlte mich sicher wenn er hier war, wie ein heimlicher Beschützer den ich schon mein Leben lang hätte kennen müssen.
Ich würde definitiv mehr Zeit mit ihm verbringen und ihm einen Namen geben.
"Was machst du hier Cole."
Hunters Stimme war tödlich.
Und irgendwie kam ich nicht über das Gefühl hinweg dass er mich auf seine verkorkste Weise zu beschützen versuchte. Nur dass ihm nicht klar war dass ich das von ihm nicht wollte.
"Das sollte ich doch eher dich fragen, du bist hier der Gefangene."
Sofort machte der Dämon einen Schritt vor, die Kraft die er bekommen hatte würde er ohne mit der Wimper zu zucken drauf gehen lassen, um seinem Bruder eine rein zu hauen.
Aber ein wenig verstand ich ihn. Er war gefangen und wenn ich eines wusste, dann dass er seine Freiheit brauchte. Nur hatte ich ihn noch nie frei erlebt, seit ich ihn kannte.
Trotzdem hatte Cole nichts böses getan seit ich ihn gesehen hatte und es war nicht gerechtfertigt wieso seine Geschwister sich so verhielten.
"Sag das nochmal."
Knurrte Hunter und Cole lächelte.
Seine weissen Zähne blitzten.
"Liebend gerne."
Sie standen so nahe beieinander dass man die Dunkelheit um sie herum als Spannung aufnehmen konnte, die sich langsam aufbaute wie eine angestaute Welle.
"Okay das reicht. Wenn ihr streiten wollt macht das wo anders und nicht in meinem Zelt."
Ich hob die Hand und ging dazwischen, sodass ich mich zwischen sie drängte und beide bedeutend ansah.
Ich hatte gerade echt keine Nerven noch mehr zu verarbeiten. Ich hatte gerade genug an was ich zu kauen hatte.
"Tut mir leid Sheya, das war nicht was ich beabsichtigt hatte."
Lächelnd wandte sich Cole zu mir und meine Miene hellte sich etwas auf.
Diese Augen waren so ergreifend und schön
"Oh nein mit ihr sprichst du nicht. Du solltest sie nicht einmal anschauen. Sie vergiftest du nicht."
Knurrte Hunter und riss Cole zurück, der sich frei machte.
Es passte mir gar nicht. Als Mädchen in der Schule hatte ich mich oft gefragt wie es wäre wenn sich Jungs wegen mir streiten würden.
Wie toll und schön ich mich dann fühlen würde.
War nicht der Fall.
Ich fühlte mich eher wie eine unbeholfene Puppe von der anscheinend alle dachten sie könnten sagen oder beurteilen was sie brauchte.
War ich nicht. Wollte ich nicht.
Coles Mimik verzog sich. Ihm passte es genauso wenig dass ihn Hunter nicht zu mir liess.
"Wieso? Nur weil du sie brauchst um deine Macht die du so liebst nicht zu verlieren?
Sie gehört weder dir noch ist sie dein Spielzeug Hunter."
Cole klang schneidend, diese Seite an ihm gab es auch, jeder in diesem Reich schien eine zu haben.
Hunter knurrte und packte Cole am Hals, der nur fein grinste. Unter diesen Umsänden hätte er sowieso gewonnen, und ich konnte bis zu mir hin spüren dass Hunter das alles rasend machte. Zu wissen dass er nicht Herr über sich selbst war. Sein durfte.
Der dunkelhaarige Dämon schwieg, nur seine Augen leuchteten in einem intensiven Schwarz.
Aber Cole konnte gut mit Worten, er konnte sie auch als Waffe einsetzen, vor allem weil sich die Beiden weitaus länger kannten als ich sie.
"Du benutzt sie nur, heucheln um zu bekommen was ihr wollt, so funktioniert ihr Dämonen eben.
Aber alles was du bist ist ein machthungriger Feigling."
Es stach in meiner Brust, ich hatte tatsächlich ab und zu das Gefühl dass ich für Hunter überhaupt existierte weil ich die Einzige wat die ihm Kraft geben konnte.
Und ob ich wollte oder nicht, es war mir nicht egal. Und schmerzen tat es auch ein wenig.
Aber Wie Hunter darauf reagierte hätte ich nie erwartet.
Seine Hand liess ihn los und der starke Ausdruck war aus seinem Blick verschwunden.
Kälte hatte sich um ihn breit gemacht, wie Ein Riegel der vorgeschoben wurde und ab dem er nichts mehr fühlen musste, wenn er es nicht wollte.
Dann wandte er den Kopf zu mir, es erschrak mich wie er mich ansah. Eine Mischung zwischen gar nichts und allem.
Es schien ihn echt getroffen zu haben, und bei ihm hatte ich noch nie etwas erlebt was ihn so richtig aus dem Konzept gebracht hatte.
Dann drehte er sich um und verliess wortlos das Zelt, während ich ihm nach starrte.
Ich hatte gar nicht bemerkt dass ich mich in die Decke des Bettes fest gekrallt hatte, die Nägel spiessten meine Handflächen auf. Durch den Stoff.
Langsam drehte sich Cole zu mir, seine wunderschönen Augen sahen traurig aus.
Als hätte er das alles nicht gewollt.
Aber jetzt war es nunmal raus.
"Es tut mir leid Sheya. Ich wollte eigentlich nur sehen wie es dir geht."
Er deutete eine Verbeugung an, die Rüstung hatte er nicht an, nur ein weisses Hemd das ihm hervorragend stand und eine lockere Hose.
Ich rührte mich nicht und öffnete den Mund um
Zu antworten.
Meine Stimme klang rau und unsicher.
Nicht so wie heute, wo ich wirklich stolz auf mich gewesen war.
"Alles gut bei mir."
Murmelte ich und er kniff die Auen zusammen als würde ihn die Lüge schmerzen.
Dann seufzte er und fuhr sich durch das Blonde Haar, welches mich an flüssiges Sonnenlicht erinnerte.
So hell war es.
"Ich sollte dich dann mal nicht weiter stören. Ruh dich aus."
Er lächelte und ich schluckte.
Ich dachte zurück an meinen Schwarm den ich gehabt hatte.
Ich war mir nie sicher gewesen was ich wirklich empfand, aber die Gelegenheit mir darüber klar zu werden hatte ich verstreichen lassen.
Und ich bereute es heute noch.
Das würde nicht nochmals passieren.
Ich musste mich einfach getrauen und das unsichere kleine Mädchen hinter mir lassen.
Kurz bevor er die Plane öffnen konnte, trat ich etwas vor.
"Cole?"
Fragte ich leise, meine Stimme war nicht mehr als ein Wispern, aber es genügte dass er stehen blieb.
Dann drehte er sich langsam um, sofort strahlte mir das Violett seiner Augen entgegen, dem bestimmt schon viele Frauen verfallen waren.
Langsam musterte er mein Gesicht, während ich auf ihn zulief.
"Weisst du, das ist jetzt vielleicht total komisch...und irrsinnig und ganz dumm..ja wahrscheinlich sollte ich gar nicht weiter reden.."
Ich versank in Überlegungen, wie unratsam meine Tat doch sein konnte.
Aber egal, mein Entschluss stand fest.
"Sheya?"
Erinnerte er mich, dass er immer noch vor mir stand und ich hob den Blick hoch zu ihm.
"Es ist wahrscheinlich total unlogisch für dich, aber ich muss das tun."
Meinte ich ernst und gefasst.
Sein Blick lag auf mir als würde er mich zusätzlich auffordern; es einfach zu tun,
Mein Herz raste vor Nervosität, noch nie hatte ich freiwillig und von alleine einen Jungen geküsst.
Klar hatte ich schon einige Männer getroffen, aber so wirklich gefallen hatte mir nie einer. Geschweige denn umgekehrt.
Ich schloss die Augen und versuchte meine Angst davor es zu tun einfach beiseite zu schieben.
Dann küsste ich ihn, indem ich langsam meine Lippen auf seine legte.
Es war nur ein leichter Kuss, so unschuldig wie er auch flatternd war.
Er erwiderte ihn, was eine ziemliche Lawine an Erleichterung in mir auslöste.
Die Angst vor seiner Reaktion war also geklärt.
Er mochte mich auch.
Die Frage war nur ob ich ihn mochte.
Ich versuchte in den Kuss hinein zu fühlen.
Es fühlte sich normal an, richtig und ziemlich angenehm.
Ich glaube das konnte ziemlich klar sein.
Ich mochte ihn, soviel stand fest.
Es war gut dass ich das gerade getan hatte.
Dann löst ich mich langsam von ihm und öffnete die Augen.
Sofort drohte ich in dem tiefen Meer aus strahlendem Violett zu versunken.
Es war so rein dass ich ab und zu sogar meinte silberne Sprenkel auszumachen.
Er grinste leicht und legte den Kopf schief, während er eine Strähne hinter mein Ohr strich.
Es tat gut so eine Berührung.
Das konnte nur ein Zeichen dafür sein wie richtig meine Reaktion gewesen war.
"Danke."
Murmelte ich, froh darüber mir endlich klar zu sein.
Langsam zog er die Hand zurück und musterte mich nochmals, etwas wildes lag in seinen Augen.
"Gute Nacht Sheya."
Sage er dann, bevor er sich umdrehte und das Zelt verliess.
Seine Stimme hallte noch in der Nacht.
Ich würde auf jeden Fall gut schlafen, darauf konnte er seine wunderbaren Augen verwetten.
Ich sah ihm nach.
Und als er weg war noch ein paar Minuten an die Stelle.
Ich hatte mich wirklich getraut und das war gut gewesen.
Ich hatte eine neue Sheya sein wollen, und das hatte geklappt.
Alles würde besser werden.
Dann sah ich an mir hinunter und stellte fest dass ich dieses ultra sexy Nachtkleid trug, das so mal rein gar nichts betonte. Ich sah so einfach aus wie eine Stange.
Ich stöhnte und liess mich aufs Bett fallen, wo ich die Decke irgendwie unordentlich über mich legte.
Denn der Wind zog hier durch und eine verschnupfte Elafrÿ wirkte nicht halb so authentisch wie ich es morgen tun wollte.
Der Wolf legte den Kopf schief, mich beschlich das Gefühl dass er sich gerade über mich lustig machte.
Ich seufzte und linste zu ihm.
"Was?"
Sagte ich heraus fordernd und er stiess nur die Luft aus und kaute auf der Luft herum.
Dann legte er den Kopf auf die Pfoten als wüsste er bereits auf was das Gespräch hinaus laufen würde.
Das schwarzenFell färbte sich an den Spitzen so blau wie der Nachthimmel wenn er vom Mond erleuchtet wurde.
Ich hatte das Verlangen durch sein Fell zu fahren nur um nach den Sternen greifen zu können.
Dann grinste ich.
Ich mochte ihn. Er war wie ich.
Der Letzte seiner Art.

Jup, jetzt bin ich definitiv daran interessiert was ihr zu dem Kuss von Cole denkt^^
#TeamCole? Oder eher weniger xD
Bis bald und lasst es mich wissen
Love
Tala

Fluch der Küsse*beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt