Ich ging runter. Das Telefonat mit Hel und Cole hatte gut getan. Die beiden waren immer für mich da, wenn es drauf ankam und das schätzte ich so an ihnen. Ich ging runter und kochte Spaghetti und als Mom und Alex nach Hause kamen, gab es Essen. Wir setzten uns alle, auch Jason, was hieß, das Selina gegeangen war. Wie ich dieses Mädchen hasste. Ich hatte mich dank Hel und Cole im Griff und konnte mich so normal mit unseren Eltern unterhalten. Jason ignorierte ich größtenteils, doch der eigentliche Plan war, wieder ein normales Verhältnis zu ihm aufzubauen. Ich würde zwar etwas Zeit brauchen, doch die nahm ich mir. Ich wollte mich nicht in ihn verlieben. Er war, was Beziehungen anging, ein Arsch und vorallem mein Stiefbruder!
Nach dem Abendessen ging ich in mein Zimmer um einen Film zu schauen und irgendwann klopfte es. Ich schaute einen Liebesfilm und der Junge sagte dem Mädchen gerade, das er mit ihm zusammen sein wollte, obwohl er sich gegen seine Familie stellen müsste. Ich weinte etwas, weil es mich berührte. "Herein!" Jason betrat mein Zimmer und als er meine Tränen sah, kam er direkt auf mich zu. "Hey, was ist los?", flüsterte er mir ins Ohr, während er mich umarmte. Es war so süß, dass er sich Sorgen machte! "Ich schaue gerade einen Film, du Schlaumeier.", erklärte ich ihm und musste lachen. Er sah auf meinen Laptop und lachte dann mit mir. In solchen Situationen war alles wie immer. Ich konnte mit ihm lachen, als wäre nichts. Wie ich diese Momente liebte! Ich schaute den Film noch zu Ende, da er nur noch ein paar Minuten dauerte und drehte mich dann zu ihm. "Warum bist du hier?" "Das nenne ich mal direkt.", meinte er. "Ja ja, also?" Ich ging nicht weiter auf seinen Kommentar ein. "Ich wollte dir nur gute Nacht sagen." Okay?! "Gute Nacht." "Nacht", mit diesem Wort stand er auf und ging.
Jason:
Ich hatte das Gefühl, dass es seit dem Kuss anders zwischen uns war. Ich hatte ihn sehr genossen und musste sagen, dass ich noch oft daran dachte. Selin's Küsse kamen auch nicht an Lias ran, aber irgendwie war Lia seit meinem Geburtstag komisch zu mir. Sie wurde ohne großen Grund wütend und entschuldigte sich dann sofort wieder. Im nächsten Moment war wieder alles normal, wie vorher eben. Vielleicht schenkte ich der ganzen Sache auch zu viel Bedeutung? Ich beließ es dabei und hörte noch Musik.
Bevor ich schlafen ging, musste ich nochmal aufs Klo. Als ich an Lia's Zimmer vorbeikam, sah ich sie schlafen. Mir diesem leichten Lächeln, das sie auf den Lippen hatte, sah sie aus wie ein Engel. Zurück in meinem Zimmer schlief ich ruhig ein.
Am nächsten Morgen:
Ich wurde von Lia geweckt, "Aufstehen du Schlafmütze.", flüstere sie mir ins Ohr. Ich seufzte und stand dann auf. "Wollen wir heute zusammen was gucken? Es läuft 'Shining' ", wollte ich von ihr wissen. "Klar"Die Schule war schnell vorbei und ich fuhr nach Hause. Lia traf sich heute mit ihren Freunden, weswegen ich alleine war. Ich öffnete die Tür und dann kam mir Anne entgegen. "Huh, warum bist du schon da? Ist was passiert?", fragte ich überrascht. "Wir haben frei, weil wir die letzten Tage länger gearbeitet haben und nächste Woche auf Geschäftsreise müssen. Alex kommt gleich, der kauft nur gerade ein.", erklärte sie mir. Naja, dann war ich eben nicht alleine. Ich holte meine Kopfhörer und nahm mir ein Joghurt. Ich wollte heute meine erste Surfstunde nehmen, weshalb ich dort anrief und fragte, ob es heute möglich wäre. "Heute Mittag sind wir schon ausgebucht, aber am frühen Abend ist noch was frei. Interesse?", fragte die Stimme am Apparat. "Ja, dann hätte ich gerne diesen Termin. Danke." "Bitte, auf Wiedersehen.", erwiderte sie mir. "Auf Wiedersehen" Ich schrieb Lia noch schnell und ging dann zu meinen Eltern. "Hey, habe heute meine erste Surfstunde." "Super!"
Liana:
Ich hatte eine Nachricht bekommen. Sie war von Jason:
'Hey Lia,
habe gerade meine erste Surfstunde für heute Abend früh gemacht ;)
Jason'
Ich freute mich für ihn und schrieb, dass ich vorbeikommen würde.Ich suchte Jason nun schon seit fünf Minuten, als ich ihn endlich auf dem Parkplatz vor der Surfhütte fand. Er fluchte laut und ich schlich mich an. "Diese Scheiße! Fuck, warum funktioniert das denn nicht?" "Man Flucht in der Öffentlichkeit nicht so laut. Es könnten kleine Kinder in der Nähe sein." Er fuhr herum und sah mich an. Ich musste über dein Gesicht lachen. Er hatte die Augen weit aufgerissen und der Schock stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Er sah mich schmollend an und ich lachte noch mehr. "Also, was ist dein Problem?", fragte ich nachdem ich mich beruhigt hatte. "Ich kriege dieses scheiß Board nicht aus meinem Auto", beschwerte ich mich. "Es ist nicht scheiße!" Ich schaute in seinen Kofferraum, hob das Board etwas an und zog es dann ohne Probleme raus. Jasons Blick hätte mich jetzt wahrscheinlich getötet, doch er beließ es dabei sich sein Board zu schnappen und davonzustolzieren. Ich folgte ihm und meinte "Sind wir aus dem Alter nicht raus?" Er ging einfach weiter. Und da war schon wieder das Stechen in meiner Brust. Ich ließ ihn weiterlaufen und ging zu einer Art Terrasse auf dem Wasser, von der man dem Bereich der Surfer beobachten konnte. Jason bemerkte mein Fehlen erst an der Hütte und sah sich um. Dann ließ er die Schultern etwas hängen und betrat die Surfhütte.
Kurze Zeit später:
Ich wartete vor der Hütte auf Jason. Als er mich sah, sprang er fast auf mich zu. "Es tut mir leid! Das vorhin war echt übertrieben." "Schon vergeben. Du warst super.", sagte ich zu ihm. "Du hast es gesehen? Das ist ja so toll. Es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Nochmal danke, danke, danke, danke!" Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Was machte dieser Junge nur mit mir?

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Mr. Gray nextdoor
Teen FictionLiana's Mutter hat sich wieder verliebt. Als ihr Freund Alex und sein Sohn Jason bei ihnen einziehen, kracht es am Anfang häufig. Nach einer Weile werden sie jedoch wie Geschwister. Doch ist da noch mehr? Liana versucht eine Antwort zu finden. 24.12...