„Wie würdest du deinen psychischen Zustand in diesem Moment beschreiben, Lia?", fragt Aaron sanft. Das Meiste, was er sagt, hört sich sanft und weich an.
Meine Oma meint immer; Auch wenn man einen Stein in Watte packt, schmerzt es, wenn er einen aus voller Wucht trifft. Soll heißen, dass harte Worte, Schlimme Nachrichten, oder unangenehme Tatsachen einem wehtun. Egal, wie nett sie gesagt werden, wie blumig sie umschrieben werden, wie sanft und weich die Stimme ist, von der man sie hört.
Der Sinn der Worte bleibt derselbe. Deshalb geht mir Aarons Stimme auf den Geist. Er will uns mit ihr täuschen, uns glauben lassen, dass das, was er sagt, nur halb so schlimm ist, wie es sich anhört. Zum Kotzen, diese Samthandschuhe, mit denen er uns anfassen will.
Ich runzle die Stirn. Trotz der nervigen Stimme; Eine gute Frage. „Ich würde sagen, dass ich langsam alles verarbeite."
Aaron hebt eine Braue. „Was?", hackt er nach.
„Wie bitte?", erkundige ich mich. Ich habe echt keinen blassen Schimmer, was an dieser Aussage nicht zu verstehen ist. Verarbeiten klingt doch gut. So, als würde ich darüber hinwegkommen.
„Ich frage dich", erwidert Aaron während die Gruppe mich abwartend anschaut, „was du mit alles meinst."
Aha. Er will, dass ich mich der Gruppe öffne. Dass ich ihnen mein Herz ausschütte. „Mit dem Vergangenen", meine ich und verschränke die Arme vor der Brust. Aarons Augen kneifen sich zusammen. Beinahe schon tadelnd sagt er: „Ich weiß, dass das, was du erlebt hast, nicht einfach ist. Aber du musst dir erst selbst eingestehen, dass es passiert ist, um es zu verarbeiten"
Er betont das Verarbeiten mit, in die Luft gezeichneten Gänsefüßchen. Ich mustere ihn mit schmalen Augen. Die Gruppe vergesse ich für den Moment. „Was soll das heißen? Ich habe nun mal keine Lust, das alles mit fremden Menschen zu besprechen."
Ich schnappe mir meine Jacke und verlasse den Kreis des Vertrauens, wie ihn Aaron bei meinem ersten Besuch genannt hat. Aaron ruft mir hinterher und die Worte treffen mich im Innersten. „Du drückst dich davor, Lia. Das ist feige."
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Die Zeit danach
Teen FictionLiebe. Glück. Freude. Trauer. Leidenschaft. Melancholie. Verlassenheit. Hoffnung.... Jedes dieser Gefühle hat es in diese Geschichte geschafft. Zu viel will ich eigentlich nicht verraten. Lest sie selbst und bildet euch ein eigenes Urteil. ******* D...