Er ist so überrascht, mich zu sehen, dass er die Einkäufe, die er sich auf die Arme gestapelt hat, auf den Boden fallen lässt.
„Lia?", ruft er fragend. Erfreut.
„Nicky.", lächle ich.
„Wie lange ist es her? Ein halbes Jahr?", für einen Augenblick huscht ein Schatten über sein Gesicht. Ich bin mir sicher, dass dieser Schatten auch auf meinem Gesicht zu sehen ist.
„Wie ist die neue Schule?", erkundige ich mich, während wir seine Einkäufe einsammeln. Er hat die Schule gewechselt. Kurz nach ihren Beerdigungen. Angeblich wohnt Lars noch immer bei ihm. Einerseits möchte ich ihn gern sehen, andererseits fürchte ich mich vor dem, was Lars mir an den Kopf werfen würde.
Immerhin war Jan auf dem Weg zu meiner Aufführung. Um sich mit mir zu versöhnen. Das alles war auf Karlies Kappe gegangen. Sie hatte ihn besucht und dazu überredet, und so ihr gemeinsames Todesurteil unterzeichnet.
„Es ist nicht dasselbe ohne dich. Ich habe alle mathematikbehinderten Leute in meiner Klasse. Kannst du mir verraten, wo ich jetzt meine Hausaufgaben abschreiben soll?" Er grinst und fügt hinzu: „Außerdem sind wir wieder hierhergezogen. Tantchen Muriel wird auf Dauer echt zu anstrengend."
Die Stimmung ist heiter. Sein Blick fällt auf die Tüte in meinen Armen und er hebt fragend eine Braue. „Hast du Geburtstag, oder so?"
Ich lache. „Nein", antworte ich und spiele an den Wunderkerzen und bunten Girlanden herum, die ich gerade eben erworben habe, „Es ist eine Abschlussfeier, die ich und einige... Freunde planen."
Das Wort Freunde im Zusammenhang mit Julian und Pia zu verwenden, ist noch immer ungewohnt.
„Hast du heute etwas Unverzichtbares vor, Nick?", frage ich, einer spontanen Idee folgend.
Als er verneint, grinse ich und meine: „Nun ja, jetzt schon."
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Die Zeit danach
Teen FictionLiebe. Glück. Freude. Trauer. Leidenschaft. Melancholie. Verlassenheit. Hoffnung.... Jedes dieser Gefühle hat es in diese Geschichte geschafft. Zu viel will ich eigentlich nicht verraten. Lest sie selbst und bildet euch ein eigenes Urteil. ******* D...