Danach... Zum Schluss

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Ich entdecke ihn ein wenig abseits, im Lichtschatten der Leute.

Ohne groß nachzufragen, hocke ich mich neben ihn.

Die Sonne ist inzwischen untergegangen, sodass ich sein Gesicht im Mondlicht nur schemenhaft erkennen kann.

„Alles in Ordnung?", erkundige ich mich.

Julian lächelt mich traurig an.

„War ein bisschen hart, dass von Karlie und Jan zu hören.", gibt er zu, „Ich kann es nicht ausstehen, dass ich mitverantwortlich an ihren Toden bin...-"

An dieser Stelle unterbreche ihn entschieden: „Das ist nicht wahr! Wenn wir nach diesem Gedanken gehen würden, wäre auch ich mitschuldig. Ich hatte an diesem Abend eine Aufführung. Sie waren auf dem Weg zu mir. Also hör auf, dir dafür die Schuld zu geben."

Er wirkt wenig überzeugt, nickt aber schließlich.

Ich nehme seine Hand in meine und verflechte unsere Finger miteinander.

Mein Magen rebelliert auf angenehme Weise und mir wird gleichzeitig heiß und kalt.

Und ich habe einen staubtrockenen Mund, sodass ich einige Male leer schlucken muss.

Es ist nicht so stark wie bei Jan, dieses Gefühl, dass meine Körperfunktionen verrücktspielen lässt, doch es ist definitiv da.

Julian will etwas sagen, doch ich halte ihn dazu an, still zu sein.

Ich will nicht, dass er den Moment mit Worten kaputt macht.

Also starren wir beide geradeaus.

Und nach einer Weile lege ich meinen Kopf auf seine Schulter.

Und so bleiben wir sitzen.

Und ich weiß in diesem Moment, dass alles besser als gut wird.

Ich habe eine Zukunft.


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Ende dieser Geschichte, doch Anfang alles Kommenden... 

Die Zeit danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt