Davor 24

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Die Tage nach dem Unfall vergehen zäh wie Kaugummi. Meistens weine ich bloß, oder starre ausdruckslos geradeaus. Es ist schrecklich, diese Leere, die mich erfüllt, nachdem der anfängliche Schmerz zu einem dumpfen Pochen in der Magengegend abgeklungen ist.

Ich kann nicht essen. Nicht schlafen. Jede Bewegung außerhalb meines Bettes verlangt mir abnorme Willenskraft ab.

Das Schlimmste ist meine Mam; sie huscht dauernd in meinem Zimmer herum, räumt auf und bringt mir Essen, das ich nicht einmal mit Blicken würdige.

Nick ist die ganze Zeit da. Ich weiß nicht genau, was er tut, er ist einfach anwesend. Er getraut sich zwar nicht, zu mir ins Zimmer zu kommen, doch ich höre, wie er sich leise mit Liam unterhält.

Wegen meinem Ausbruch beim Theaterstück denkt er, ich gäbe ihm alle Schuld. Das ist völliger Blödsinn. Ich bin sauer auf diese absurde Situation, in der ich mich befinde.

Doch auch wenn ich es nicht wahrhaben will: Fakt ist, dass es passiert ist. Das Unmögliche, das ich mir nicht mal in meinen schlimmsten Träumen ausgemalt habe.

Die Zeit danachWo Geschichten leben. Entdecke jetzt