„Lianna Andromeda Sommer. Ich weiß, dass das peinlich klingt.", füge ich hinzu.
Karlie hebt den Blick. „Ich kenne dich jetzt seit ich denken kann und du hast mir deinen zweiten Namen erst nach langjährigen Zureden verraten. Und ihm erzählst du ihn schon nach drei Wochen? Wow, ich fühle mich betrogen"
Jan lächelt, beugt sich herab und küsst mich. Ich schnappe verwundert nach Luft. Dann er dreht sich mit triumphierender Miene zu meiner Freundin um. „Aber auch nur, weil du das nicht mit ihr tun kannst."
Karlie starrt uns empört an, erhebt sich und murmelt etwas davon, dass man nirgends seine Ruhe vor Verliebten habe. Gespielt beleidigt zieht sie ab.
Kopfschüttelnd blicke ich ihr nach. Verrückte, liebe, lustige Karlie. Mit vollem Namen heißt sie Karla-Louisa Lina Weber. Sie hasst ihn ebenfalls, ihren zweiten Namen, obwohl ich ihn hübsch finde. Er hat etwas Zartes, Zerbrechliches. Das genaue Gegenteil ihrer Persönlichkeit.
Etwa im Kindergartenalter beschlossen wir, nicht länger Lianna und Karla-Louisa zu sein, sondern Lia und Karlie. Bei der Erinnerung lächle ich wehmütig. Damals war alles so einfach. Es gibt zwar in der Schule immer noch Leute, die Karlie hartnäckig Lou nennen, doch diese kennen Karlie nicht so wie ich es tue. Denn sonst würden sie begreifen, dass Karlie absolut zu ihr passt. Wie die Faust aufs Auge.
Ich wende mich Jan zu. „Wie lautet eigentlich dein vollständiger Name?", will ich wissen.
Er rutscht etwas nervös auf der Parkbank umher und meint dann leise: „Ich weiß nicht, ich mag ihn nicht besonders. Ich verbinde nicht gerade die schönsten Erinnerungen damit. Meine Mutter hat meinen Zweitnamen nur immer dann ausgesprochen, wenn sie besonders wütend auf mich war.", ein Schatten huscht über sein Gesicht und ich frage mich unwillkürlich, ob er seine Mutter nicht leiden kann.
„Aber ich verrate ihn dir.", lächelt er, amüsiert über meine enttäuschtes Aufseufzen.
Ich warte gespannt. Ich weiß nicht viel über Jans Vergangenheit, aber aus irgendeinem Grund scheint es ihm wichtig zu sein, dass ich ihn verstehe. Also lehne ich mich erwartungsvoll nach vorne und nicke verständnisvoll.
„Jannick Maximilian Roth-Mayer.", rattert er hinunter und sieht mich dabei nicht an.
„Hübscher Name."
„Du machst dich über mich lustig"
„Nein, gar nicht", sage ich, doch meine Stimme bebt vor unterdrücktem Lachen. Und die heikle Stimmung ist verflogen.
„Darf ich mir das vielleicht aufschreiben? Er ist nur so brutal laaaaang.", necke ich ihn und ziehe das A in die Länge.
Jan sieht erleichtert aus.Und das ist es, was ich damit erreichen wollte. Dann kichert er leise, fällt in mein Lachen ein und wir steigern uns so weit hinein, dass wir uns am Ende die Bäuche halten und nach Luft japsen.
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Die Zeit danach
Teen FictionLiebe. Glück. Freude. Trauer. Leidenschaft. Melancholie. Verlassenheit. Hoffnung.... Jedes dieser Gefühle hat es in diese Geschichte geschafft. Zu viel will ich eigentlich nicht verraten. Lest sie selbst und bildet euch ein eigenes Urteil. ******* D...